24.1.2022. Der Isartalbahnhof ein Großhesselohe war seit November 1988 eine Gaststätte, als ich gerade ein Jahr in München war. Ein Geheimtippp, weil er weit weg vom Stadtzentrum war, im Keller eine eigene Brauerei hatte und große Panoramafenster zur S-Bahn, die dort, bis Mitternacht hielt. Auch ein Ziel für Wanderungen an der Isar, die keine zeitlichen Grenzen hatten. Ringsum gab es noch viel mehr davon, aber man konnte im Isartalbahnhof bis zum Abwinken bleiben, und zum Publikum gehörten Prominente aus den Millionärsvillen im Grünwald, mit denen man ganz normal sprechen konnte, zu jeder Jahreszeit. Auch andere Freunde von damals gingen gern mit, das Essen war nicht zu teuer. München konnte exklusiv sein, aber dabei auch im Rahmen des Zumutbaren bleiben.
Seit vielen Jahren ist das vorbei. Lebensabschnitte kommen und gehen, man muss sie nicht festhalten, das ist besser für alle Beteiligten. Auf alten Fotos wirken die Bilder so, als wären sie erst gestern entstanden, aber viele Mitwirkende sind längst da, wo sie auch wirklich hingehören. Die ganze Stadt hat sich radikal verändert. Oft nicht zum Besseren. Oft stand man auch sprachlos vor den neuesten Bildern und ging schnell weiter. Sokrates (469 – 399 vor Chr.) war ein kluger Mensch, aber seine Schüler konnten sehr arrogant sein. Dann sagte er: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Es kommt immer auf die Perspektive an. Wer den Planeten Erde mit dem Universum vergleicht, weiß, wo seine eigenen Grenzen liegen. Erweitern lässt sich auch das, aber mit faulen Tricks landet man immer dort, wo man eigentlich gar nicht bleiben wollte. Darum nützen die alten Moralpredigten überhaupt nichts. Wer einen dummen Charakter hat, verändert sich nicht und fällt damit auf, auch wenn er täglich das Gegenteil behauptet. Es zählt nur das erkennbare Ergebnis, das sich auch nachprüfen lässt. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen,“ heißt es schon in der Bibel. Und damit beginnt auch ein klassischer Horrorfilm, über den ich am 14.11.21 berichtet habe:
https://luft.mind-panorama.de/die-nacht-des-jaegers-2/
Der Spruch mit den schlechten Früchten fällt gleich, beim Beginn der Handlung. Er gilt einem teuflischen Wanderprediger, der ein schwarzes Priestergewand trägt und auf einem weißen Pferd reitet. Auf seinen beiden Handflächen ist eine pechschwarze Tätowierung: „Liebe“ und „Hass“. Er sucht Mordopfer, die er mit frommen Bibelsprüchen täuscht.
So klingt das nicht nur einmal. In der „Johannes-Apokalypse“, dem letzten Buch der Bibel, liest man über die letzte Weinernte, vor dem Weltuntergang: „Die schlechten Früchte werden weg geworfen.“ In der Gegenwart sehen Viele auch die Vorzeichen des Weltuntergangs. Aber der kommt nicht. Es handelt sich um die alte Bildersprache der Symbolik, die heute halb vergessen ist, aber hier schon über 700 eigene Artikel ausgelöst hat, die erklären, was das bedeutet, wenn man es in die jetzige Alltagssprache übersetzt.
Nach dem Weltuntergang kommt eine neue Welt. Hier auch ein eigenes Kapitel. Am 22.1.21 schrieb ich den Beitrag: „Ein Saal, heller als die Sonne“: Das ist das Paradies, aber auch nur als Symbolzeichen. In der skandinavischen Sammlung „Edda“, die im 13. Jahrhundert nach Christus entstand, heißt der Weltuntergang „Ragnarök“.
https://luft.mind-panorama.de/?s=ragnar%C3%B6k&x=13&y=12
Zitat: „Schwarz wird die Sonne, die Erde sinkt ins Meer, Vom Himmel schwinden die heiteren Sterne. Glutwirbel umwühlen den allnährenden Weltbaum. Heiße Lohe beleckt den Himmel. Da sehe ich auftauchen, zum zweiten Mal aus dem Wasser, die Erde und sehe sie wieder grünen. Ein Saal öffnet sich, heller als die Sonne, Mit Gold bedeckt, auf Gimils Höhen: Da werden bewährte Leute wohnen und ohne Ende die Ehre genießen.“.
Ähnliche Bilder findet man in der „Götterdämmerung“. Den Trauermarsch, der noch einmal die Höhepunkte eines Lebens wiederholt und zum Klingen bringt, dirigiert hier Georg Solti:
https://www.youtube.com/watch?v=SXIXI1u0X9c
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