José Feliciano, Que sarà

19.7.2020. Das Lied „Que sara“ ist im ganzen Mittelmeerraum sehr beliebt. Ich habe es erst vor ein paar Tagen zum ersten Mal gehört, und dann immer wieder. Es hat ein paar besondere Eigenschaften.

Einen einfachen Text. Eine einfache, eindringliche Melodie, nur mit Gitarrenbegleitung. Dazu die ruhige, unaufgeregte Stimme des Sängers. Alles ergänzt sich zu einer Einheit.

Der Text ist leicht verständlich, aber voller Philosophie mit Tiefgang. Der blinde Sänger wurde 1945 in Puerto Rico geboren. Im Jahr 1971 erschien sein Lied „Che sarà“ (Was wird sein?). Ich habe es niemals gehört und beachtet. Eines der vielen Versäumnisse, die im Leben unvermeidlich sind. Manches lässt sich nachholen. Auch wenn die menschliche Neigung zur Unbelehrbarkeit weit verbreitet ist. Wenn man eine gute Melodie zu oft hört, reicht das manchmal. Aber sie wird im Gedächtnis gespeichert und kann dann auch ohne Technik jederzeit abgerufen werden. Bei den schwierige Stücken der Klassik sind sogar unterschiedliche Interpretationen oder gute Inszenierungen von Musikdramen sofort „griffbereit“ und abrufbar. So wie auch viele Erfahrungen in der eigenen Vergangenheit und deren Mitwirkende. Selbst enge Freundschaften gibt es nicht ohne Streit. Vor zweitausend Jahren hatte der chinesische General Sun Tsu dazu die Empfehlung: „Das Ziel des Kriegs ist nicht der Sieg, sondern der Frieden.“

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Der Text von José Felicianos Lied „Que sarà“ in der deutschen Übersetzung:

„Mein Dorf da oben auf dem Hügel, streckt sich dahin wie ein schlafender alter Mann. Die Langeweile, die Verlassenheit, das Nichts sind deine Krankheit. Mein Land, ich gehe, ich verlasse dich.

Was wird sein, was wird sein mit meinem Leben, wer weiß das? Que sara? Ich weiß Alles, was zu tun ist oder vielleicht auch nicht. Und was immer sein wird.

Meine Freunde sind schon fast alle gegangen,
Und die anderen werden nach mir gehen. Was für eine Schande, denn ich freute mich über ihre angenehme Gesellschaft. Aber Alles geht vorbei, und Alles geht weiter. Was wird sein? Was wird aus meinem Leben, wer weiß?

Meine Gitarre nehme ich mit und weine nachts. Ich spiele ein Wiegenlied auf mein Land. Ich küsse deine Lippen. Sie waren der Ursprung meiner ersten Liebe. Wir treffen uns, ich weiß nicht, wann. Aber ich weiß, dass ich zurückkomme. Que sara?“

Hier kann man das als Film erleben:

https://www.youtube.com/watch?v=jRhtJtUDAZs

 

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