7.2.2022. In langen Werken gibt es Durststrecken, die endlos dauern. Meistens liegt das an den Sängern, oft auch am Dirigenten. Das Gegenbeispiel ist der zeitliche Mittelpunkt von Wagners „Walküre“. Hauptfigur Wotan erkennt seine schlimmsten Fehler und berichtet davon. Meistens ist man froh, wenn das endlich vorbei ist. Aber es gab Sänger wie Theo Adam, Von 1952 bis 1980 füllte er den Monolog mit dramatischer Spannung aus, auch andere Hauptrollen. Von Anfang an unter den wachsamen Augen von Wieland Wagner, der von 1951 bis 1966 die Festspiele leitete und ihnen eine magische Ausstrahlung schenkte, durch die Auswahl aller Mitwirkenden, auch für die Nebenrollen. Die besten Kandidaten standen Schlange, und Radioübertragungen zeichneten Alles lückenlos auf. 1966 wurde auch ich aufmerksam, und das veränderte sich danach nicht mehr. Die Aufzeichnungen sind Erinnerungen, aber sie sind im Unterbewusstsein gespeichert, das solche Dinge nicht löscht.
Kostprobe aus Wotans Monolog: „Der hässliche, habgierige Zwerg Alberich,verfluchte die Liebe und gewann, durch den Fluch, des Rheines glänzendes Gold. Und mit ihm masslose Macht. Den Ring, den er schuf, entriss ich ihm listig; doch nicht dem Rhein gab ich ihn zurück. Mit ihm bezahlte ich Walhalls Zinnen.“
Walhall ist Wotans himmelragende Götterburg. Wieland Wagner sagte dazu: „Walhall ist Wall Street“ Also das amerikanische Finanz-Zentrum. Zum Schluss des Monologs erklärt Wotan: „Zusammenbreche, was ich gebaut! Auf gebe ich mein Werk; nur eines will ich noch: Das Ende!. Und für das Ende sorgt Alberich !“
Wie ein Konzentrat ist darin das ganze Drama enthalten. Zum Thema „Wall Street“ gibt es hier noch 6 andere Artikel:
https://luft.mind-panorama.de/?s=wall+street+&x=13&y=11
Zeitlos ist dabei die Steuerung der Welt durch Finanz-Ströme, die seit Ende letzten Jahres außer Kontrolle geraten sind. Zum Beispiel der „Wirecard“-Skandal und die „Pandora“- Affaire, die man mit jeder Suchmaschine genauer kennenlernen kann.
Weltweit ist die Justiz mit Aufräumarbeiten beschäftigt, und es ist schon abzusehen, dass noch ganz andere Türen geöffnet werden. Denn die Randerscheinungen sind auch noch ein paar Blicke wert. Die Querverbindungen und die Spinnennetze, in denen immer ein Kopf sitzt. Wird er entdeckt, vertrocknet und zerreißt das ganze Netz, mit großer Orchesterbegleitung und vielen Zuschauern. Bei den bereits bekannten Geschichten ist das schon erledigt, aber nicht das Ende des Theaters. In der Vergangenheit wurde das Meiste abgewickelt, aber die Zeit bleibt nicht still, weil viele Mitwirkende gern Geschichten erzählen, die im Internet landen. Davon gibt es hier gar nichts, nur Hinweise auf die Regeln, die gar nicht so bekannt sind wie die Mehrheit meint und auch mehr davon wissen will.
Zurück zu Wotans Monolog: Sehr klar und textverständlich, sang 1961 George London, „Als junger Liebe Lust mir verblich“ (17.15 Minuten):
https://www.youtube.com/watch?v=3kWJ-2CzGwA
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