Klavierspieler und Sänger

31.1.2022. Der Pianist Daniel Trifonov, Jahrgang 1991, wurde schon nach seinem Berliner Deutschland-Debüt im Mai 2013 gefeiert. Da war er 12 Jahre alt. Mittlerweile hat er sich äußerlich verändert. Am 14.1.22 schrieb ich hier über ihn: dass er ein Meister in Sachen Bach ist. Aber genauso gut kann er Chopin, Hier kann man das erleben, bei der Fantasie cis-Moll, opus 66:

https://www.youtube.com/watch?v=Gy5UHK4EeM8

In dem Video sieht man ihn, wie er altert, dank der Maskenbildner, die dabei geschmackvoll bleiben. Am Konzertflügel mit schwarzem Vollbart und Krawatte, in einer leeren Möbelhalle. Dann mit schulterlanger Mähne, sieht er aus wie sein dämonischer Landsmann Dostojewski (1821 – 1888). Zu Beginn donnert er in die Tasten, und wenn dann die wunderbare Melodie kommt, trifft er jede Feinheit.

Wieder einmal erlebt man, dass die korrekte Wiedergabe der Noten nur eine Selbstverständlichkeit ist. Erst wenn mit Klängen gemalt und gezaubert wird, erwachen die Zuhörer aus dem Tiefschlaf. Bei großen Orchestern ist das noch schwieriger. Viele Dirigenten achten auf kleinste Kleinigkeiten, hören aber die Musik nur wie hinter Eisenmauern. Den Beweis dafür bringen Aufzeichnungen, deren digitale Bearbeitung eine eigene Kunst ist. Sie soll keine Frequenzen verschlucken, aber auch nicht wie ein Röntgenmikroskop jede Einzelheit zu wichtig nehmen, Dafür gibt es hier 10 eigene Artikel:

https://luft.mind-panorama.de/?s=musikaufzeichnunge&x=13&y=13

Der Gesang ist ein Kapitel für sich, hat aber ein noch viel größeres Angebot. Da kann man sehen, wie junge Musiker tatsächlich älter werden, in ihren Filmaufzeichnungen. Manche hatten nur ein paar Erfolge, aber waren jahrzehntelang damit unterwegs. „Letzter Auftritt am …“ Das sieht man dann auch und hört es, wenn die Stimme bereits verschwunden ist, Oder die Melodie ist unsterblich, dazu noch der Text. Peter Sarstedt sang 1969: „Where do you go to, my lovely, when you’re alone in your bed? Tell me the thoughts that surround you. I want to look inside your head.“

https://www.youtube.com/watch?v=PBaDUzFdGc8

Auch wenn man das schon mit 19 Jahren gehört hat, klingt es immer noch frisch und lebendig. Damals habe ich im Juni Abitur gemacht, danach ging es gleich zum Militär. Und danach ging es nach Münster, von 1971 bis 1987, insgesamt 17 Jahre lang. Und Musik war immer dabei, nicht nur in Noten. Im Rückblick ein Bilderrausch, aber die Farben wurden auch immer kräftiger. Die dunklen gehörten dazu, aber die Ursachen brauchte man nicht, dann mussten sie fort. Eigentlich ganz alltäglich, aber die Menschen bestehen nicht nur aus Verstand. Nur deshalb gibt es noch Kriege und den Zusammenbruch großer Firmen. Auch alle anderen Abenteuer, die man hier in 45 Kapiteln (Kategorien) findet. Und dazu die passende Musik. Manchmal reicht ein Wiederhören. 1960 sang Freddy Quinn „Melodie der Nacht.“ Neun Jahre später war ich in der Nähe von Hamburg, damals die erste Großstadt. Und das erwähnte Lied passte dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=jbLzIYwcl3Q

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