19.8.2021. Der runde Kreis ist das geometrische Zeichen der Vollkommenheit, weil er keine Ecken und Grenzen hat, wenn er sich an die Größe seiner Umgebung anpasst. Das hat schon hohe Wellen geschlagen, weil die Bilderwelt der Symbolik sich dabei eingeschaltet hat, vor 2,6 Millionen Jahren. Der Sonnenkreis ist die stärkste Energie auf der Erde. Vor 3.400 Jahren hat der ägyptische König Echnaton sie als einzigen Gott „Aton“ verehrt. Die Pyramiden waren diegroßen Grabstätten für die mächtigsten Herrscher. Ihre Spitze zeigt nach oben, nachts also zum Sternenhimmel, dessen Zeichen schon im Alten Ägypten beobachtet und erklärt wurden, von Magiern und Zauberern. Deshalb waren auch die Pyramiden ein Zeichen des Universums. Ein Tempel.
Tempel sind Versammlungsräume für die Anhänger einer Religion. Das einzige Problem dabei ist der Missbrauch, der Verkauf als Einnahmequelle und der ganze Zirkus drumherum, der gewaltige Größenordnungen erreichen kann. „König Arthur“ ist nur eine südenglische Sagengestalt, aber schon im Mittelalter, dem 12. Jahrhundert, gab es viele schriftlichen Quellen, die von seinen Abenteuern berichten. Im Zentrum stehen die Treffen mit seinen kämpfenden Rittern, die gemeinsam im Märchenschloss Camelot an einem „runden Tisch“ sitzen. Das Stichwort „Tempelritter“ findet man auch in 15 anderen Artikeln. Lässt man die vielen Nebenwege weg, kommt man zum Mittelpunkt. Ein Tempel kann einen festen geographischen Standort haben, ein Gebäude, ein Musiktheater oder ein Ziel, wie der Jakobsweg, von Nordspanien bis zur Stadt Santiago de Compostela in Galizien. Dort soll es eine außergewöhnliche Lichterscheinung am Grab des Heiligen Jakob gegeben haben.
All das steht im engen Zusammenhang mit dem Glauben der Katharer. Am 15.12.20 schrieb ich über „Die Katharer und das Licht“ :
https://luft.mind-panorama.de/die-katharer-und-das-licht/
Zitat: „Der Begriff „Katharer“ stammt von südfranzösischen Gläubigen , die aber eine eigene Glaubensgemeinschaft waren und das Licht, die Sonne, verehrten. Das sprach sich auch im misstrauischen Vatikan herum, der nur seine eigene, auch militärische Macht duldete. Der Papst schickte ein bewaffnetes Heer los. Dann wurden alle erreichbaren Katharer ermordet. Ihre letzte Zuflucht war die Burg Montségur. Dort wurden sie vom Kreuzfahrer-Heer belagert, bis sie am 16.3.1244 aufgaben. Sofort danach wurden sie, direkt vor ihrer Burg, auf Scheiterhaufen verbrennt.
Das war aber nicht das Ende ihrer Geschichte, sondern erst der Anfang. Wolfram von Eschenbach erfand die Lichtreligion der Gralsritter, in seinem Hauptwerk „Parzival“. Der Held kommt nach vielen, phantastisch ausgeschmückten Abenteuern, zur geheimnisvollen Gralsburg. Dort wird ein Kelch verehrt, dessen roter Wein das Blut des gekreuzigten Christus symbolisiert. Beim Abendmahl der christlichen Eucharistie wird immer noch das Ritual der symbolischen Verwandlung des Bluts in Wein zelebriert. Das ist die höchste Stufe der Erkenntnis, die Erleuchtung. Die mystische Vereinigung des Menschen mit den Zeichen Gottes, die er erkennen kann. Die Unio Mystica, ein geistiges Ereignis von höchster Bedeutung.“
Also die Meditation. Möglich ist sie an jedem Ort, auch auf überfüllten Versammlungsplätzen. Die Konzentration auf Hauptsachen und das Wegschieben von Nebensachen. Das lässt sich trainieren, wenn man will.
.