26.5.2021. Fehler wurden früher bestraft. Anfang der Sechziger Jahre entdeckte unser Geographie-Lehrer in den Hausaufgaben eines Schülers ein paar Fehler. Vor versammelter Klasse schlug er ihm das Übungsheft rechts und links um die Ohren, mit bösen Bemerkungen. Der Schüler wurde später Jurist und Vorsitzender Richter. Kurz danach wurden Prügel in der Schule total verboten. Sie gelten heute als Körperverletzung, eine Strafttat oder in klarem Deutsch: Ein Verbrechen. Der Lehrer war außerdem Religionslehrer, in seinem Glauben war sehr oft von Nächstenliebe die Rede.
Was macht man mit Fehlern? Darüber sprechen und aufpassen, dass sie nicht absichtlich wiederholt werden. Dabei sind nicht nur Jugendliche schwerhörig. In wichtigen Fällen werden Firmengelder verschleudert, schlecht verplant, Mitarbeiter bestraft, während die Verursacher sich ganz leise davon schleichen.
Kürzlich wurden mir ein paar bestellte Kleinigkeiten übergeben. Sie waren aber ganz anders als das, was auf der Bestellung stand. Eine kurze Verärgerung ist dann normal. Aber der Bote wurde aggressiv und laut, beleidigte und drohte. Wäre es ein Firmenfahrer gewesen, hätte man auf ihn verzichtet. Aber im privaten Rahmen blieb es bei einem kurzen Gewitter, das nach einer Stunde vorbei war.
Abstoßend sind aufdringliche Besserwisser. Sie wollen immer das letzte Wort haben, sind ziemlich dumm und können auch rachsüchtig sein. Mit denen sollte man überhaupt keinen Kontakt haben, sie höflich abwimmeln und ganz vergessen. Auch das spricht sich schnell herum, aber d der Gesamtschaden ist größer als die Sache überhaupt wert ist.
Zeitverschwendung ist weit verbreitet. Wenn man die verlorene Zeit eines Tages nur abziehen könnte, blieben zehn Stunden übrig. Und das müsste jeden Sportsgeist dazu bringen, bessere Werte zu erreichen.
Sie liegen auf der Straße und wollen gesteigert werden. In Kurzform: Umständliche Arbeitsabläufe verkürzen. Lange Besprechungen mit vielen Teilnehmern meiden und sich anschließend noch genauer informieren. Wenn man gute Bearbeiter direkt fragt, bekommt man kurze Antworten, die sich in ein Projekt schnell einbauen lassen, ohne hundert Schwätzer, passive Zuhörer und einen krähenden Gockelhahn.
Das ist ein Beispiel aus der Realität, aber längst nicht das Einzige. Eigentlich reicht eine Tabelle, mit Schulnoten rechts und links. Wenn die Summe der Bewertungen ein Minus ergibt, muss man die Nullwerte einzeln untersuchen und entfernen. Eigentlich muss daraus ein hoher Plus-Wert werden, der viel Geld wert ist und ganze Firmen aufblühen und wachsen lässt.
Schön wär`s. Vierzig Jahre Berufserfahrung sehen ganz anders aus. Ein Schmierentheater mit falschen Mitwirkenden, die sich gegenseitig umarmen.
Dumm sind Pauschalurteile immer. Achtzig Prozent aller Arbeitskräfte geben ihr Bestes, werden belastet und mit Kleingeld abgespeist. Jeder Zuschauer bekommt das mit, die meisten schweigen aus Angst. Einer unserer ganz wichtigen Chefs hatte den Ruf, dass er der einzige Mensch wäre, der ohne ein festes Rückgrat lebt. Schwierig war es, mit ihm größere Aufgaben abzuwickeln, denn bei jedem unberechtigten Einwand verlangte er eine Neufassung. Sein Nachfolger war unberechenbar. Die Erlösung kam, als die gesamte Abteilung aufgelöst wurde und in einem größeren Rahmen schneller auffiel. Dann mussten Einige gehen, zwanzig Jahre zu spät.
Hier geht es keineswegs darum, Alles schlecht zu machen. Die genauen Details sehen immer ganz anders aus. Aber die Hinweise sollen Gedankenanstöße sein. Allein das kann schon eine wertvolle Bewegung auslösen. Und nur das hilft wirklich, denn ein Ziel ist immer schon der Weg.
In Wien war ich zuletzt im Mai 2005. Die Stadt hat nicht nur große Prachtbauten, sondern einen einmaligen Ruf. Das aus nächster Nähe zu erleben, gehört zu den unauslöschklichen Lebenserinnerungen und wäre Stoff für viele Wien-Bücher, die aber auch viel Zeit brauchen.
Auf einen Blick findet man sie bei Johann Strauss (1825 – 1899). Seine „Geschichten aus dem Wienerwald“ haben keine Worte, aber das alte Wien wird darin sehr lebendig:
https://www.youtube.com/watch?v=-6GYk0YhjOo
.