24.11.2020. Die Nacht selbst kennt keine Musik. Aber sie hat Lieder. Gustaf Gründgens sang vor vielen Jahren, „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da.“ Auch nicht ganz neu ist Marianne Rosenbergs „Lieder der Nacht, für uns gemacht.“ Das passte vor dreißig Jahren genau in die Zeit-Stimmung. Spätabends in die überfüllte Disco, mit schummerigem Licht und dann auf die Tanzfläche. Marianne dekorierte ihr Lied mit einem rhythmischem „Na-Na“, und dann sangen Alle laut mit. Wenn man das lange nicht gehört hat, steigen auch die nächtlichen Bilder von damals wieder hoch, mit vielen anderen Menschen. München war damals auch eine Party-Hochburg, Wer wollte, musste nicht allein nach Hause gehen, auch wenn das Frühstück danach manchmal sehr rasch vorbei war. Beim Aufwärmen mit Alkohol, vor den langen Nächten erzählten die Leute Alles, was sie lieber für sich hätten behalten sollen. Aber das war eine immer plätschernde Quelle für Auseinandersetzungen und Streit aller Art. Manche wussten gar nicht, was Alles über sie geredet wurde, nämlich auch frei erfundenes, bösartiges Zeug. Damals hatte ich einen Kumpel, der aus Regenburg in Niederbayern kam, aber sich immer in perfekter oberbayerischer Tracht zeigte. Mit teurer brauner Lederhose, kerniger Bauernjacke und grünem Gamsbarthut. Seinen auffälligen Oberpfälzer Dialekt wurde er trotzdem nie los, also habe auch ich etwas davon gelernt, sechs Jahre lang.
Dann reichte es wirklich, mit den langen Nächten. Sie fanden viel seltener statt, und mittlerweile sind sie nur noch Erinnerungen, aber auch keine, die man vergessen muss. Außerdem wurde, zum ersten Mal, dieses Jahr das Oktoberfest ganz abgesagt. Aber das wurde schon lange vorher überrollt, von Besuchern bis aus Australien. Dann wurde es langsam immer ungemütlicher und überfüllter, die Preise stiegen immer schneller und in der Innenstadt gab es stattdessen viel Platz, dort war es also zum Treffen viel gemütlicher. Die Filmstars und die anderen sogenannten Prominenten zeigten sich nur an ihren ausgewählten Plätzen, aber die fand man auch heraus. Wenn man fremde Leute nicht belästigt und bequatscht, können sie sehr freundlich sein. Und die Gastwirte sahen Alles, wussten auch viel Vertrauliches. Das war besser als Zeitunglesen, wo das Spannendste gar nicht zu finden war.
Unvermeidlich waren die Dummköpfe. Wenn man denen zweifelsfrei und deutlich aus dem Weg ging, kamen sie einfach hinterher. Jahrelang. Besonders gern, wenn sie mit ihren kleinen Mobiltelefonen den genauen Standort ihrer Neugierde und noch mehr ausspionierten, dazu verbotene Privatfotos machten. Aber Platz genug war damals für Alle, notfalls gab es auch Lokalverbote für die besonders Dummen. Heute heißt das „Stalking“ und steht schriftlich im Strafgesetzbuch. Dafür setzt es Gefängnis, ohne Bewährung für unbelehrbare Wiederholungstäter und saftige Geldstrafen, mit peinlichen Zeitungsberichten, die Jeder lesen kann. Als Ergebnis dolgt ein völlig ruinierter Ruf. Aber damals waren die Handys noch gar nicht so sehr verbreitet. Heute kann das Jeder schamlos ausnutzen, darf es aber nicht.
Die Welt ist auch sonst ungemütlicher geworden, aber man kann ja aussortieren. Sich auf das Wesentliche beschränken. Gute Spezial-Computerprogramme müssen dafür sogar erst noch entwickelt werden, wenn Jemand sich überhaupt nicht entscheiden kann und auch, wenn die aufdringlichsten Belästiger noch schneller identifiziert werden müssen, auch anhand ihrer Mitwisser und des ganz normalen, schon aus alten Zeiten zuhörenden und selbst auch informierten Bekanntenkreises der Opfer. Sonst kommen wieder die offiziellen Ausreden der professionellen Experten, wegen ihrer Arbeitsüberlastung. Dabei kann das ganz schnell ablaufen. Schon bei einzelnen, besonders sehenswerten Musterprozessen kann die erstaunte Öffentlichkeit dann genau erfahren, was einschlägiges, lichtscheues Gesindel tagsüber so treibt. Das war zwar auch früher schon möglich, aber die rasche Technik der Datenverarbeitung hat sich, immer mehr stark verbessert, auch zur nachprüfbaren Rekonstruktion von vertuschten Spuren. Wenn man unsaubere Zeitgenossen sowieso vermeidet und auf Distanz hält, dann gibt es solche Probleme, eigentlich gar nicht, aber die Täter sind im Einsatz. Die schnelle Elektronik wird da noch gründlich aufräumen, ganz elegant und wirkungsvoll.
Dann ist endlich Platz für freie, sinnvolle Beschäftigungen. Die große Auswahl dabei, die vielen Möglichkeiten sind hier ein Dauerthema, zum Beispiel in der Themen-Übersicht, unter diesem Text. Für die kopfkranken, Unverbesserlichen gibt es ein altes Buch. Dort liest man (Zitat aus der Wikipedia) : “ Die erste Posaune: Hagel und Feuer mit Blut vermischt, fallen aufs Land. Ein Drittel der Erde wird verbrannt. Die zweite Posaune: Ein brennender Berg fällt ins Meer. Ein Drittel der Lebewesen im Meere und ein Drittel der Schiffe werden vernichtet.“ Und so weiter. „Ein Tier mit zwei Hörnern, der falsche Prophet, steigt aus der Erde. Es zwingt die Menschen dazu, sich selbst mit der Zahl seines Namens, 6 6 6, zu kennzeichnen. Drei Engel kündigen an und melden das jüngste Gericht, die Bestrafung derer, die das Tier anbeten. Es entstehen ein neuer Himmel und eine neue Erde. Vom Thron Gottes geht das Wasser des Lebens aus, an dem die Bäume des Lebens stehen.“
Die gerade zitierte Johannes-Apokalypse ist hier ein eigenes Kapitel, mit bisher 19 separaten Artikeln. Das letzte Buch der Bibel ist sehr aktuell, wenn man die dunklen Sprachbilder richtig versteht.
Auf die bevorstehende Adventszeit freue ich mich. Kaufrausch und Geschenke gibt es schon seit vielen Jahren nicht mehr, aber gute Einflüsse sind unbezahlbar. Und auch die Erinnerungen, die wahrhaftig nicht immer gut waren. Aber man kann sie seit Jahren, aus einer Distanz betrachten, die Gutes und Schlechtes sauber trennt. Das gilt auch für alle Finanzen und Geschäftsbilanzen. Man darf sie nicht fälschen, aus Geldgier mit Unwahrheiten füllen, kann aber vergleichen. Und dann entwickeln sie eine Kraft, die auch in der kosmischen Energie zu spüren ist, die alles Leben geschaffen hat.
Hier kann man, zur Erinnerung, den großen Trachten-Umzug zum Oktoberfest 2013 noch einmal anschauen (110 Minuten):
https://www.youtube.com/watch?v=3YaLkdpNkYw
Und bereits 1976 sang Marianne Rosenberg „Lieder der Nacht“:
https://www.youtube.com/watch?v=w7GDn2KXdNc
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