13.6.2016. Lux aeterna – das ewige Licht ist das Geheimnis zur Auflösung großer Rätsel. Man kann es auch Transparenz nennen. Die Durchsichtigkeit als Gegenteil des Heimlichen, Verborgenen und Verbrecherischen.
Gestern berichtete der frühere „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust mit zwei Kollegen über das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und den Zeugen Lothar Richter . Zitat: „Wenn es nach dem Bundesamt gegangen wäre, hätte er auch nie erfahren, dass sein Bruder in einer Wohnung in Paderborn gestorben war, die der Geheimdienst für ihn angemietet hatte. Das BfV wollte ihn unter seinem Decknamen Thomas Dellig beerdigen lassen – das Grab wäre für die Familie und Außenstehende kaum mehr zu finden gewesen.“ Thomas Richter war unter dem Decknamen „Corelli“ ein wichtiger Informant für den Verfassungsschutz.
Zitat: „Vor allem Corellis Tod bleibt rätselhaft. Bevor man ihn befragen konnte, war er gestorben – man fand ihn auf seinem Bett, er muss schon länger tot gewesen sein. Augenscheinlich war Thomas Richter in ein diabetisches Koma gefallen.
Der Gutachter Professor Werner Scherbaum hat er nun vor dem NSU-Ausschuss des Landtages in Düsseldorf ausgesagt, dass zumindest die theoretische Möglichkeit besteht, dass die Diabetes auch durch das Rattengift „Vacor“ ausgelöst worden sein könnte.
Corelli wurde fast 13 Jahre lang von dem V-Mann-Führer Günter B. betreut. Als er sein Büro räumen musste – er war versetzt worden –, entdeckten seine Kollegen, dass er in einem Stahlschrank Duplikate von Akten des Bundesamtes, aber auch ein Handy und fünf SIM-Karten des V-Mannes Corelli gehortet hatte.
Dieser V-Mann-Führer Günter B. soll jetzt abermals von verschiedenen Institutionen gehört werden – zu Corelli, der CD, seinem Schrank, den Handys. Das BfV hat ihm jedoch bereits untersagt, vor dem NSU-Ausschuss in Düsseldorf auszusagen. Außerdem, so heißt es in Sicherheits- und Bundestagskreisen, sei Günter B. gesundheitlich angeschlagen.
Er habe Diabetes.“
Hier ist der vollständige Pressebericht von gestern:
Es gibt immer mehr solche Berichte, nicht von Schwätzern, sondern von erfahrenen, seriösen Experten. Vor ein paar Wochen wurde Gerhard Schindler, der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, nach Berlin gerufen. Im Kanzleramt teilte man ihm sofort den Namen seines Nachfolgers mit. Der entlassene Schindler war noch gar nicht lange im Einsatz, aber man traute ihm die Reform seiner Behörde nicht mehr zu. Vor allem: Der Bundesnachrichtendienst (BND) ist ausschließlich für das Ausland zuständig. Doch dann meldeten zahlreiche Medien, dass der BND sogar im Inland befreundete europäische Regierungen, große Konzerne, kritische Journalisten und auch Einzelpersonen ausspioniert hatte.
Verfassungsschutzpräsident Maaßen hat vor ein paar Tagen ausgerechnet den mutigen Whistleblower Edward Snowden als „russischen Spion“ verdächtigt. In der Türkei werden kritische Journalisten als „terrorismusverdächtig“ eingestuft.
Die technischen Möglichkeiten für derartige Verdächtigungen sind gewaltig: Über das Mobilfunknotiz lassen sich die Aufenthaltsorte von Opfern ausspionieren. Deren Lebensgewohnheiten werden in Prognoseprogrammen ausgewertet. Dann kann jeder, der in die Straßenbahn nach Grünwald einsteigt (Fahrtdauer 20 Minuten) bereits dort von einem schnelleren Begrüßungskommando erwartet werden, das die Möglichkeiten des Psychoterrors ausspielt: Anstarren, Einschüchtern. Einsatz von Doppelgängern mit Hilfe von Spezialfirmen und arbeitslosen Statisten aus der überfüllten Medienbranche. Weitere Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Im letzten November hatte ich ein angenehmes Gespräch mit einem Coach (Trainer) von Statisten aus der Fernseh-Redaktion der Münchner „Tatort“-Krimis. Er kannte sich bestens aus.
Die beliebten TV-Serien „Versteckte Kamera“, „Big Brother“, „Dschungelcamp“ dürfen natürlich nur mit Einverständnis der heimlich gefilmten Opfer veröffentlicht werden – und gegen gute Bezahlung.
Was aber, wenn die eingangs beschriebenen Staatsschützer solche Methoden benutzen? Nicht zur Gefahrenabwehr, sondern zur Bekämpfung politischer Opposition und eigenständiger Meinungen?
Seit fast dreißig Jahren gehört zu meinem Bekanntenkreis ein Opfer korrupter Machenschaften in einem südeuropäischen Land. Dort haben Bürgermeister und Gemeinderäte millionenfach europäische Subventionen unterschlagen, um sinnlose Billigbauten zu finanzieren: Zum Beispiel einen lebensgefährlichen Kreisverkehr. Sozialbauten in bester Ortslage. Das meiste Fördergeld verschwand in privaten Taschen.
Solche Methoden gibt es zwar überall, aber das ist keine Entschuldigung.
Sogar in den Heiligen Hallen der musikalischen Hochkultur herrschen solche Zustände. Wenn ein öffentlich subventionierter Theaterleiter siebenhundert Freikarten an persönliche Freunde verteilt, ist das wie der Griff einer Supermarkt-Kassiererin in die Ladenkasse und hat eigentlich die Folge eines sofortigen Rausschmisses. Wenn es nicht vertuscht wird.
Doch die Theater-Buchhaltung hat im erstgenannten Fall die verbotenen Freikarten-Geschenke dokumentiert . Die Dateien sind an unterschiedlichen Stellen deponiert. Auch Sepp Blatters Funktionäre vom Weltfußballverband FIFA haben die Möglichkeiten der Spurenauswertung durch Internet-Daten nicht ernst genommen. Nicht nur bei den Fußballern wird das alles transparent.
Georg Friedrich Händel komponierte vor dreihundert Jahren eine Hymne zum Thema der „Ewigen Quelle des göttlichen Lichts“. Hier kann man das hören:
„Eternal Source of Light Divine“
https://www.youtube.com/watch?v=WLDNrkQ30hs
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