3.10.2021. „Die Architektur der Macht“ war hier schon ein paar Mal das Thema, in bisher 17 Artikeln:
https://luft.mind-panorama.de/?s=architektur+der+macht&x=17&y=10
Die Überschrift weist hin auf ein Gebäude, das letzte Wort auf die Dimension der Herrschaft, die in der Politik und Religion eine entcheidende Rolle spielt. Vor Allem in der Architektur, der Standfestigkeit und Lebensdauer eines Gebäudes, das nach außen hin besonders attraktiv sein soll, damit auch die vorbeigehenden Spaziergänger sich wohl fühlen. Seit dem Weimarer „Bauhaus“ von 1919 ist es damit vorbei, also schon seit über hundert Jahren. Es zählen nur noch nützliche Flächen ohne Phantasie, 0hne Dekorationen, wie austauschbare, langweilige Schuhschachteln, in denen aber trotzdem Menschen leben müssen. Alle vorhergehenden Gebäude, seit tausenden von Jahren, waren wie eindrucksvolle Bilder oder Landschaften, in denen man spazieren gehen konnte. Geshäftsräume haben erkennbar nur noch die Aufgabe, möglichst hohe finanzielle Gewinne aus dem Boden zu zaubern. Das geht mittlerweile oft schief, weil das Angebot zu groß geworden ist. Trotzdem sinken die Preise nicht, weil die freien Grundstücksflächene immer weniger werden. Daraus wächst die „Gentrifizierung“, die Vermehrung von Luxusgebäuden und die Vertreibung der einfachen Leute. Müllmänner in München erzählten schon vor Jahren, dass sie sich die Innenstadt-Wohnungen nicht mehr leisten können und weit draußen, auf dem Lande, leben.
Das hätte verhindert werden können durch die Lokalpolitik und die bundesweite Bauordnung. Da gibt es viel Gestaltungs-Freiraum. Baugenehmigungen müssen Bedingungen, Auflagen enthalten, wie das Projekt nicht außer Kontrolle geraten kann. Die Wirklichkeit ist traurig. Das letzte Wort hat die Lokalbaukommission. Wenn sie nickt, hat jeder Finanzinvestor einen gesetzlichen Anspruch auf die Realisierung seiner Pläne. Bekommt er das nicht, kann er einen hohen Schadensersatz vor Gericht durchsetzen. Das wird gefürchtet. Deshalb gibt es kaum nachträgliche Korrekturen, auch wenn die Pläne schwere Fehler enthalten.
Am 18.7.19 gab es hier einen Artikel über „Die alten Uhrmacherhäusl“ in München:
https://luft.mind-panorama.de/die-alten-uhrmacherhaeusl/
Die Situation hat sich grundsätzlich nicht verändert. Deshalb gibt es keinen anderen Weg, als dass alle Beteiligten noch einmal miteinander sprehen. München Altbauten sind äußerlich und innerlich wie Schatzkammern. Es gibt keinen Grund, diese begrenzte Grrößenordnung einfach nicht zu verändern, sondern sie kann aktualisiert werden. Nicht nur in Worten, sondern vor Allem mit den sichtbaren Zeichen, die dabei möglich sind.
Typisch für Bachs Glanzleistungen ist die Orchestersuite Nr. 3. Eine Mischung aus glasklarer Logik und tiefen Gefühlen. Hier gespielt vom Zefiro Barock Orchester, aus Sidtirol:
https://www.youtube.com/watch?v=eReLu83U76I
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