Märchenkaiser vor hundert Jahren

10.8.201. Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. (1830 – 1916) war mit der Bayerischen Märchenprinzessin Sissi verheiratet. Beide erfreuen seit sechzig Jahren das deutsche Fernsehpublikum zu Weihnachten. Aber sonst hatte der Kaiser nicht viel zu lachen. Sissi wurde am 10.9.1898 vom italienischen Anarchisten Luigi Lucheni in Genf ermordet. Kronprinz Rudolf beging schon am 20.1.1889  Selbstmord. Am 28.6.1914 wurde der Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo erschossen. Der Kaiser erklärte anschließend den großen Krieg, und am 28.7.1914 brach der Erste Weltkrieg tatsächlich aus. Er beschädigte bis 1918 ganz Europa. Danach wurde in Wien das Kaiserreich abgeschafft. In Russland brach die Oktoberrevolution aus, und der letzte Alleinherrscher, Zar Nikolaus II, wurde verhaftet und erschossen.

Sissis Lebensfreund war der bayerische Märchenkönig Ludwig II. (1845 – 1886.). Sie traf sich oft mit ihm auf der Roseninsel im Starnberger See und war nicht weit entfernt, als Ludwig II., aufgrund von dummdreisten Lügen und Verleumdungen verhaftet wurde und  am 13.6.1886 Selbstmord im Starnberger See beginng. Die Gerüchte dazu sind bis heute nicht verstummt.  Die nachweisbaren Gründe sind hier ein Thema in über 30 Beiträgen:

https://luft.mind-panorama.de/?s=ludwig+II&x=11&y=7 

Dass solche Tragödien hohe Wellen schlagen, ist nichts Neues. Die Weltgeschichte ist voll davon, auch mit frei erfundenen Märchen oder zusammenphantasierten Hassgeschichten  über das, was wirklich geschah. Licht ins Dunkel zu bringen, ist nicht einmal schwer, wenn man die überlieferten Quellen genauer studiert. Das habe ich oft getan, bilde mir gar nichts darauf ein, aber offen bleibt die Frage, warum hochbezahlte Experten, auch Berufsrichter und  Gutachter, dabei versagen. Ein Musterbeispiel sind die tatsächlichen Abenteuer des berühmten Londoner Theaterdichters William Shakespeare. Zu seinem Gedenken habe ich am 23.11.20 eine eigene Webseite gestartet: „Zeichen und Bilder“ :

https://www.mind-panorama.de/ 

Shakespeares Fall war jahrhundertelang das Ziel von Vermutungen. Wenn man sie überprüft, kommt die Wahrheit heraus. Immer wieder. Auch über den altägyptischen Pharao Echnaton, der von 1351  bis 1336 vor Chr. regierte und vor 3.400 Jahren nur noch die Sonne als einzigen Gott anerkannte. Seine Nachfolger, ein hoher Hofbeamter und ein General im königlichen Palast, sorgten für die Beseitigung seines Sohnes Tut Anch Amun. Dann kehrten die verjagten, alten Amun-Priester mit ihren vielen Göttern zurück und versuchten, sämtliche  Spuren von Echnaton zu zerstören. Das gelang aber nicht. Heute ist sein Leben, mit allen wichtigen Details, bekannt, weil Archäologen und Sprachforscher die Spuren wieder sehr  lebendig gemacht haben. So klar, als wäre es erst gestern passiert.

Man muss gar nicht in den Trümmern der untergegangenen Steinzeit herumwühlen, um ungelöste Fälle aufzuklären. Und es muss dabei auch nicht immer um Mord und Totschlag gehen, im Gegenteil. Jeder Italien-Urlauber aus dem Norden verlässt das Flachland am Brenner-Gebirge. Den ahnungslosen Neuling überrascht dann, dass sofort in der ersten Region auf der Autobahn-Durchfahrt alle Ortsschilder in deutscher und italienischer Sprache zu lesen sind. Das ist Südtirol, mit kleinen Städten wie Brixen = Bressanone oder der Hauptstadt Bozen = Bolzano. Die meisten Einwohner sprechen deutsch, die Orte sehen aus wie im malerischen Salzburger Land. Alles ist friedlich, und so soll es auch bleiben. Trotzdem darf man über die Hintergründe nachdenken. Italien fühlte sich viele Jahre lang benachteiligt und ungerecht unterdrückt,  vom mächtigen österreichischen Kaiserreich in Wien. Das verschwand über Nacht, wie am Anfang berichtet, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Italien übernahm das Land Südtirol, und es ist heute die reichste Region des Staates. Als die ersten, süditalienischen Gastarbeiter vor sechzig Jahren nach Deutschland auswanderten, mussten sie durch Südtirol. Kürzlich erzählte mir ein Zeitzeuge, das an vielen Südtirolers Hotels damals Schilder hingen,  mit dem Text: „Süditaliener werden hier nicht aufgenommen.“ Unverschämt, aber das Ziel Deutschland war nur noch eine Stunde Fahrzeit entfernt, also waren solche Sprüche egal.

Zur gleichen Zeit gab es aber in Südtirol gefährliche Spannungen. Bewaffnete Anschläge. Die alten Leute wollten mit Italien überhaupt nichts zu tun haben und endlich wieder von Wien aus regiert werden. Jahrelang kochte die Wut hoch, aber geduldige Verhandlungen lösten das Problem. Das gemeinsame Dach heißt längst Europa,  und der gemeinsame Ärger über dessen Hauptstadt im fernen Brüssel hat ganz andere Gründe. Keine militärischen, sondern ökonomische Pleiten und Pannen, bei denen Milliarden von Euro in Brüssel verpulvert oder mit der Gießkanne verschwendet wurden.

Eigentlich sind das schon  viele schlechte Nachrichten, aber die Informationsmedien bringen ständig neue Spannungsgebiete oder nicht erledigte, alte Probleme.

Hier soll das zwar nicht ständig durchgekaut werden, aber es gibt derart viele praktische Beispiele, dass endlich ein paar Alarmglocken, ein paar Wundermittel  aus dem Tiefschlaf erwachen müssten. Das ist nichts für Märchenkaiser, die vor hundert Jahren zurückgetreten sind. Es reichen Aufmerksamkeit, das Sammeln von Tatsachen ohne Manipulationen, konkrete Vergleiche mit der Vergangenheit  und alle anderen Rezepte, die hier schon oft erklärt wurden, in bisher 1.060 Beiträgen und über 40 Kapiteln (Kategorien). Kopieren muss man davon gar nichts, weil das Copyright (Urheberrecht) dafür ganz klare juristische Grenzen hat, auch für die finanzielle Auswertung von Ideen. Aber wenn das irgendwo einen Wert hat, soll sich das Wissen auch verbreiten. Jedes Wasserglas hat viele einzelne Tropfen. Man kann sie  mit anderen Stoffen mischen. Entscheidend ist dabei nur, ob es auch genießbar ist.

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