Medienmanagement im Biergarten

12.6.2019. Wenn man in alten Münchner Biergärten mit jungen Kellnern oder Wirten spricht, sind das oft Studenten als Aushilfen. Fragt man sie nach ihrem Studienfach, hört man oft „Medienmanagement“ oder „Computerdesign“. Das sind begehrte Plätze, gerade in der Medienmetropole München. Aber die Gesetze der Öknomie melden auch, dass ein zu hohes Angebot an Personal oft die tatsächliche Nachfrage bei den Arbeitsplättzen der Firmen weit übertrifft. Das heißt: Selbst, wer jahrelangmit guten Noten studiert, kann am Ende als Arbeitsloser dastehen und bekommt als Älterer keinen Traumjob mehr, sondern muss mit weniger spannenden und schlechter bezahlten Kollegen sich die Reste des Angebots teilen.

Man sieht sie überall, die hübschen Frauen mit den Filmgesichtern und die schwarzen Vollbärte, die in aktuellen deutschen Kinofilmen gern verliebte Paare in teuren Sportwagen spielen. Für ein Rollenangebot, auch wenn es nur um einen kleinen Auftritt als Statist geht, sind Viele bereit, auch sogenannte unmoralische Agebote anzunehmen, nicht nur im erotischen Bereich, sondern in jeder anderen Situation und Lebenslage Alles zu geben, damit die Kostümbildner, Maskenbildner und Requisiteure nicht an Arbeitsmangel leiden.

Auch bekannte Schauspieler mussten hart arbeiten, damit sie am Ende noch berühmter waren. In Alfred Hitchcocks „Vertigo“ sollte Hauptdarstellerin Kim Novak in der Nähe der malerischen Golden Gate Bridge in San Francisco einen Selbstmordversuch spielen. Hitchcock sagte in seinem langen Leben einmal, „You must treat achtors like cattle.“ (Schauspieler muss man wie Vieh behandeln. ) Was er damit meinte? Er ließ Kim Novak in einem teuren Kleid, mit aufwändig gestalteter Frisur, zwanzig Mal hintereinander ins Wasser springen, nörgelte dann herum, und sie musste die ganze Prozedur des Kleidens, Schminkens und Frisierens am laufenden Band wiederholen. Im fertigen Film dauerte die Szene nur ein paar Sekunden, aber anscheinend wollte er das so. Das spannende Buch von Donald Spoto „The dark Side of Alfred Hitchcock“ (Die dunkle Seite von Hitchcock) ist voll solcher Anekdoten, und wer dann noch Kenneth Angers „Hollywood Babylon“ liest, erfährt bittere, groteske Geschichten aus der Traumfabrik, mit echten Namen und vielen Dokumentarfotos.

Wie man sich mit harter Arbeit selbst eine dauerhafte Attraktion für das Publikum baut, liest man hier:

„Kay in altem Glanz – wieder dabei“

https://luft.mind-panorama.de/kay-in-altem-glanz-wieder-dabei/

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