20.12.2020. Freddy Quinn wurde durch melancholische Seemannslieder berühmt, über das Fernweh, die Sehnsucht nach fernen Ländern. Aber er war nie, als Matrose auf einem Schiff unterwegs und kam aus Wien, wo es keinen Ozean gibt. Deshalb sang er auch so gut über dieses Thema. Weil er dafür eine angeborene Naturbegabung hatte. Das kann man nicht lernen. Vielleicht hat es ihn sogar deshalb nach Hamburg verschlagen.
Ganz aus dem Rahmen fällt eines seiner besten Lieder. Es handelt von der Einsamkeit in der Großstadt. Text: „Melodie der Nacht. Wenn die Dunkelheit erwacht, zieh ich durch die große Stadt. Es geht niemand mit mir mit, durch die menschenleeren Straßen. Wo ist der Mensch, der zu mir hält, der genau wie ich, einsam ist? Wenn ein neuer Tag erwacht, wird dein Klang im Wind verwehen. Melodie der Nacht.“
https://www.youtube.com/watch?v=jbLzIYwcl3Q
Vor dreißig Jahren war ich auch ein Fremder an München, aber nicht lange einsam. Nach 22.00 Uhr brummten die Bierlokale bis zum frühen Morgen oder die abendlichen Opernvorstellungen gingen zu Ende. Dann warteten sehr viele Einsame auf den „Menschen, der zu mir hält, der genau wie ich, einsam ist.“ Draus entstanden Begegnungen der unterschiedlichsten Art, oft auch oberflächlich. Heute bin ich froh, dass diese Zeit vorbei ist. Und der damit verbundene Müll meistens auch. Leider sieht das nicht Jeder so. Dann muss halt die Justiz ihre Arbeit machen, mit Geldstrafen und einer großen Auswahl an schon lange existierenden Strafgesetzen.
Auf Wolke Sieben oder in unerreichbaren Traumschlössern lebe ich nicht, aber das will ich mir ganz allein aussuchen, Und nur mit den alten Freunden, die bisher noch kein hartnäckiger Gesetzesbrecher vertreiben konnte.
Vor dreißig Jahren war das auch, mitten im Leben, das wichtige Fundament, mit den Erfahrungen aus der Vergangenheit und mit dem aufmerksamen Blick auf die Zukunft. Da gab es viele Bremsversuche und Störungen, ausgerechnet von Leuten die viel mehr Macht und Geld hatten.
Das brachte logische Probleme, weil ich Ungerechtigkeit nicht mag, aber niemals absichtlich, damit Jemandem geschadet habe. Doch Fehler und Wissenslücken verantworten die ungeeigneten Führungskräfte, die viel Geld einstecken, aber selbst auch die Haupt-Ursache sind, für die bösen Folgen Die wollen sie, aus dummer Feigheit, also ihre eigenen Fehler, ganz Anderen in die Schuhe schieben. Ich mag außerdem keine wertlose Zeitverschwendung und Belästigung, von allen unruhigen Wichtigtuern, die sich einfach nur aufdrängen wollen. Das ist Nötigung.
Fehler-Analysen und reale Lösungsmöglichkeiten sind ein Haupt-Thema dieser Webseite, auch um andere Menschen mit eigenen Problemen zu unterstützen, aber es gibt noch ganz andere Perspektiven.
Sehnsucht haben Viele nach fremden, ganz fernen Ländern. Zum Beispiel nach China. Das Land wird politisch und wirtschaftlich immer stärker, vergisst aber auch die große geistige Tradition nicht. Vor ein paar Tagen habe ich mir eine Auswahl der besten chinesischen Gedichte bestellt. „Die chinesische Flöte“, in der einfühlsamen Nachdichtung von Hans Bethge. Darunter ein bemerkenswertes Gedicht, von Li-Po ((701 – 762 n.Chr.) Es entstand während einer Hochkultur, in der kaiserlichen Tang-Dynastie. Text-Auszug: „Das Firmament blaut ewig, und die Erde wird lange fest stehen und aufblühen im Lenz. Du aber, Mensch, wie lange lebst denn du? Nicht hundert Jahre kannst du dich ergötzen, an allem morschen Tand auf dieser Erde.“ Gustav Mahler (1850 – 1911) hat diesen Text als reifes Spätwerk vertont, drei Jahre vor seinem Tod in Wien, unter dem Titel „Das Lied von der Erde.“
Die Chinesen lieben auch westliche Klassik. Zum Beispiel gibt es Bruckners tiefgründige, festliche siebte Sinfonie, mit einem großen chinesischen Orchester, unter der Leitung von Eugen Jochum (1902 – 1987). Das hört sich an wie Weihnachten. Am Ende steht das chinesische Publikum, in mehreren Reihen, direkt vor der Bühne und jubelt lange dem Dirigenten zu. Das hat er verdient. Danach kommt neues Publikum, wegen des starken Andrangs. Es folgt noch eine andere Bruckner-Sinfonie, genauso gelöst, alltagsfern. Die Blechbläser klingen wie ferne Posaunen aus der Ewigkeit. Musik wird auch in Zukunft eine Weltsprache bleiben. Die Zeichen eines guten Dirigenten kann man auch ohne ein einziges Wort verstehen. Hier kann man das erleben:
https://www.youtube.com/watch?v=VuMef33J6aA
Zum heutigen vierten Adventsonntag:
