Menterschwaige 1988

7.5.2022. Schwächen gelten auch als Lücken, die sich überwinden lassen, aber das ist Zeitverschwendung. Jeder Perfektionismus hat so viele Mängel, dass der Kampf dagegen immer neue Fehler erzeugt und auch unbeliebt ist. Negative Extreme ruinieren alle Organisationen. Rechthaberei kommt dazu, und Fanatismus ist der kürzeste Weg zur Gewalt. Faulheit und Passivität wirken genauso. Wer ständig gehorcht, wird zum Sklaven, den rücksichtslose Herrscherfiguren tyrannisieren und ausbeuten können. Ein Trauerspiel im Alltag, das Universalmittel dagegen sind gute Informationen, deren Richtigkeit sich offen überprüfen lassen. Für Unruhe sorgten immer Figuren, die Andeutungen und Halbwahrheiten lieben, damit Angst und Schrecken verbreiteten und das auch genau so planen. Der Aufwand dafür ist manchmal hoch, damit der Erfolg noch größer ist. Aber die Investitionskosten verschwinden im Nebel oder in der Höhenluft, wo die Bergspitzen besonders weit entfernt sind. Am Boden bleiben die Tatsachen, in Form eines Scherbenhaufens, den Keiner wegräumen will oder kann. Von einer Weltraumkamera aus,  lassen sich alle Einzelheiten dokumentieren und im Internet auswerten. Aber das Programm müssen immer Menschen entwickeln, und dann wird es oft zur Tragödie, weil die Schalthebel falsch besetzt sind, von Dummköpfen oder Verbrechern. Man erkennt sie an den Ergebnissen. Wer Unglück verbreitet, erntet auch das Gleiche. Die stärksten Symbolbilder dafür findet man im letzten Buch der Bibel, der Johannes-Apokalypse. Man darf die Katastrophenzeichen vom Weltuntergang nicht wörtlich nehmen, kann sie aber übersetzen, in eine allgemein verständliche Sprache. Dafür gibt es hier ein eigenes Kapitel. Direkt unter diesem Text.

Die „Wiedertäufer“ besetzten bis 1536 die Stadt Münster. Sie glaubten fest an den bevorstehenden Weltuntergang, und wer dabei nicht mitmachte, wurde sofort mit einem Schwert hingerichtet. Am Ende wurden die drei Anführer öffentlich hingerichtet, vor dem Rathaus der Stadt. Bis heute hat sich das nicht wiederholt, und wer dort von 1971 bis 1987 lebte, konnte sich oft langweilen. Ich war mittendrin, habe die Stadt aber auch viel aufregender erlebt, weil sie, vor Allem in der historischen Altstadt, den Verstand anregte und auch ein Paradies in der Erinnerung war, wenn man darunter nicht nur die guten Tage im Hochsommer versteht. München funktioniert genauso, aber auch die Schatten sind länger. Das Oktoberfest leidet unter dem übertriebenen Menschengedränge, es hat sich auf auswärtige Besucher verlagert. Insgesamt haben alle Bilder schärfere Farben bekommen, auch das liegt an den Mitwirkenden. Verknüpft man alte Erinnerungen mit den Fakten der Gegenwart, ergibt sich daraus eine zuverlässige Bewertung. Am Anfang, 1987, war die Stadt ein faszinierenden Abenteuer-Spielplatz. Aber die Bewertungen verändern sich, einen Gesamteindruck findet man in den 46 Kapiteln dieser Webseite. Zu den besten alten Kinofilmen gehören Horrorfilme, sie werden hier in 119 Artikeln bewertet und analysiert. Auch ein Gruß aus der Vergangenheit. Das Internet hat Alles verändert, auch die Qualität der Informationen. Alte Bilder öffnen manchmal ihre farbige Oberfläche und zeigen, was dahinter steckt. Diese Perspektive hat auch das Kapitel von der „unsichtbaren Weltuhr“. Es entstand am 25.4.2019, vor drei Jahren, bei meinem vorletzten Besuch in Nordbayern. Am 25.4.1988 war ich,  zum ersten Mal in einem Münchner Biergarten, in der Menterschwaige, nicht weit von Grünwald, am Hochufer der Isar. Bier gab es zum Abholen, an der Theke des Lokals, das  Essen konnte man sich von zu Hause mitbringen. Auch ein Erlebnis. Zwischen 1988 und 2019 liegen 31 lange Jahre, mit mehr Bildern, als sie ein einzelner Kinofilm zeigen kann. Und das ist auch gut so, die Realität ist spannender als jeder Nachmittag im Kino. Aber wer bei solchen Besuchen dabei ist, geht auch die Kinofreunde gar nichts an. Die besten wissen es selbst, die anderen müssen dort bleiben, wo sie auch hingehören.

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