20.2.2022. 1983 war ich mit dem Zug unterwegs. In Venedig, Florenz, Rom und dem südlichsten Ort damals: Neapel. Das ist die Grenze zwischen dem Norden und Süden des Landes. Gleichzeitig eine ganz andere Welt, wie ein Besucher schrieb: „Das ist schon nicht mehr Europa, sondern Afrika“. Das stimmte nicht, aber die krassen Unterschiede gibt es noch immer. Die Menschen lebten ihr eigenes Leben, mit der üblichen Distanz, aber die Armut kam ganz nahe. Im Sommer 2020 habe ich darüber berichtet. Zum Anschauen ist das einmalig, aber immer noch ist die Armut ist ein ungelöstes Problem. Eine ökonomische Lücke, die nur von der Politik geschlossen werden kann, durch die Zentralregierung in Rom. Warum das nicht geschieht, findet man hier, aus allen Blickrichtungen, im Kapitel „Italien“, mit 109 eigenen Beiträgen:
https://luft.mind-panorama.de/category/5-oekonomie/4-b-italien/
Das ist keine Einmischung, sondern enthält nur Hinweise, die manchmal bereits zur Realität gehören, aber oft nur Wunschträume sind, die sich aber erfüllen lassen. Widerspruch gehört dazu, aber er muss begründet sein, wie auch alle anderen Kommentare hier.
Musik ist eine ganz eigene Art von Kommentar. Ihr kann man nicht widersprechen, eigentlich auch nicht den Texten und den darin enthaltenen tiefen Gefühlen. Die ganz berühmten Stücke entstanden in Nordamerika, wo nach der politischen Vereinigung 1860 viele Auswanderer blieben, um in den USA ein neues Fundament aufzubauen, mit vielen Farben und Traditionen der Heimat, wo sie nicht bleiben wollten, um der Armut zu entgehen. Kinofilme zeigen das Alles, ohne Schönfärberei, und sie sind auf der ganzen Welt bekannt. Seit 1963 wiederholten sich die Abläufe im damaligen „Wirtschaftswunderland Deutschland“, wo der frische Lack schon lange abblättert, aus vielen anderen Gründen, die kein Geheimnis sind. Als Fünfzehnjäriger habe ich das selbst miterlebt, damals in einer Kleinstadt, die wie eine kleine Miniatur der ganzen Wel funktionierte.
Roberto Murolo ( 1912 – 2003) gilt als „Vater“ der Lieder aus Neapel. Ein Artikel vom 6.7.20 ist ihm gewidmet.
https://luft.mind-panorama.de/roberto-murolo/
Dazu „Tiritomba“:
https://luft.mind-panorama.de/tiritomba-2/
https://luft.mind-panorama.de/tiritomba-zweiter-teil/
Esther Ofarim sang 1967 „Raziella“, in einem langen weißen Kleid, begleitet von Frauen in schwarzen Kleidern. Dazu ein Strand am Mittelmeer:
https://www.youtube.com/watch?v=W2qD5rwJg0o
Raziel war ein „Engel der Mysterien“. Er soll die Anleitung zum Bau der Arche Noah geschrieben haben, mit der sich die Menschen vor der Sintflut retteten.
Text des Lieds „Raziella“: „A core a core cu Raziella mia, stava assettato a chillu pizzo llá: Lu patre asceva, e schitto nc’era ‚a zia ma, zittu zitto, se potéa parlá! La zia filava e poco nce senteva ca, pe‘ lu suonno, la capa lle pennéa… io la manella de nenna mia pigliava che non voléa, ma se facéa vasá… Essa cantava co chella bella voce, lu mandolino io mme mettéa a soná… Essa dicéa, cantanno doce doce: „Aniello mio, io sempe t’aggi“a amá!“ La zia filava e poco nce senteva e, pe‘ lo suonno, la capa lle pennéa, ma, si â ’ntrasatta, essa maje se scetava… lu locco, subbeto, io mme metteva a fá! Mai chillu tiempo comme priesto è passato! Darría lo sango pe‘ fárelo torná… Tanno ero alliéro…e mo só‘ sbenturato… schitto d’arraggio e chianto aggi“a campá! Raziella mia, Raziella mme ’ngannava mentre d’occhiate e squase mm’abbottava. Ahi! Disperato tanto mme só‘ arredutto, che o moro acciso o mm’aggi“a vennecá!“
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