5.10.2022. Kürzlich sagte ein alter Bekannter: „Was weißt du denn schon von Russland…“ Sehr viel. Das begann schon in der Schulzeit, als wir die Klassiker besprachen. Privat ging das weiter, eine grenzenlose Fundgrube Im Musikunterricht gab es das Thema aber nur am Rande. Dann entdeckte ich Mussorgsky, eine ganz eigene Welt, die sich bewusst unterschied von der westeuropäischen Klassik. Mussorgsky wollte „dem Volk auf das Maul schauen“, eine deutliche Formulierung von Martin Luther, als er die ganze Bibel in die deutsche Sprache übersetzte. Dieses Prinzip ist das Haupt-Merkmal der zwei Hauptwwerke von Mussorgsky. Beide spielen am Roten PLatz in Moskau, dem Machtzentrum. „Boris Godunow“ ist der Name eines neuen Zaren. Mit seiner glanzvollen Krönung begint das Werk. Danach wechselt es in die privaten Innenräume des Kreml. Der Zar hat Angst, weil er als Mörder eines Kindes verdächtigt wird: Dimitri wäre der rechtmäßige Herrscher gewesen. Das hört ein unbekannter Mönch in einer Klosterzelle. Er behauptet dann, er wäre Dimiti. Dem falschen Dimitri gelingt es, die Macht an sich zu reißen und Nachfolger von Boris zu werden, nach einer gewalttätigen Revolutions-Szene.
Das zweite Werk ist „Chowantschina“. Due Hauptrolle spielen reiche Bürger am Roten Platz. Einer denunziert sie anonym, dass sie den Plan hätten, die ganze Macht an sich reißen wollten. Zar Peter der Große lässt sie sofort verhaften und zum Tode verurteilen. Schon in Sichtweite des Henkers, kommt ein uniformierter Bote des Herrschers. Er hat sie alle begnadigt. „Geht ganz ruhig nach Hause.“ Das war das Ziel der Aktion. Ruhe, denn bei einer neuen Verschwörung hätte jetzt Jeder die Folgen gekannt, schon im Voraus. Nur eine Gruppe der Verfolgten macht nicht mit: Die Alt-Gläubigen begehen gemeinam Selbstmord, an einem einsamen See im Wald. Ihre Chöre sind der russich-orthodoxen Kirchenmusik nachempfunden. Sie durchdringt auch das ganze Werk. Zu Mussorgsky gibt es hier bereits 37 eigene Artikel:
https://luft.mind-panorama.de/?s=mussorgsky&x=19&y=5
Ob das aktuell ist, erfährt man hier in dem Kapitel „Die Deutung der Symbole“ unter diesem Text. Es konzentriert sich zwar auf die Werke Richard Wagners, doch zeigt dabei die Regeln einer gründlichen Analyse, mit vielen Beispielen, die man übersetzen kann wie eine Fremdsprache. In Verbindung mit einer großen Musik erzeugt das eine Tiefenwirkung, die nicht zu übertreffen ist.
Der Ukraine-Krieg betrifft nicht nur zwei Länder in Ostauropa, sondern erchüttert den ganzen Westen, menschlich und finanziell. Hier wird die Ursache nicht einseitig, einer einzelnen Richtung zugeschoben. Die Wirkung ist bereits jetzt schon eine „neue Welt“, in der die Fehler der Vergangenheit keine Rolle mehr spielen dürfen. Wem solche Informationen fehlen, kann nicht f ür ein Ende der jetzigen Spannungen sorgen, auch nicht mit viel Geld. Offenheit, Transparenz, ist hier eine Haupt-Regel. Man darf gespannt sein, wann sich das herumspricht, auf allen Ebenen.
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