Night Hunter

11.4.2016. Kaum ein Windhauch. Die weißen Schiffe ziehen unter einem kühlen Himmel. Die weite Wasserfläche, der graue Dunst über dem See  lassen keinen Blick zu auf die Hochgebirge am Horizont. Am Landesteg ist die Außenterrasse gut besetzt. Die Hecken sind noch schwarz und kahl. Das ferne Ufer gegenüber grau und dunkel. Nach altem Plan verwandelt sich das düstere Zwielicht durch mehr Helligkeit und Wärme in ein wogendes Farbenmeer, in wenigen Tagen.

Metamorphosen. Verwandlungen. Alles verändert sich. Manchmal ganz rasch. Manchmal mit langem Atem. Die ersten unscheinbaren Zeichen zu bemerken, möglichst früh, verändert auch die Folgen, bevor die Schlingpflanzen im Sumpf noch stärker wuchern.  Willkürliche Totalüberwachung mit der Gießkanne, überquellende BIG-DATA-Sammlungen erzeugen nur Berge von Datenmüll, den Analysten so bewerten, wie es ihrem antrainierten Horizont entspricht. Dann geraten auch nachdenkliche Köpfe, Machtkritiker ins Visier. Unerwünschte Konkurrenten, Opfer von privater Hinterlist. Erkennt man sie, verringern sich die Datenspeicher, die wirksame Erfolge blockieren und verhindern, in die Irre führen, die Bearbeitungszeit verstopfen und lähmen.

Filmreife Täuschungsmanöver, Computerspiele, Verkleidungen, Masken. Dafür gibt es Spezialfirmen in der übervollen Medienbranche, die hohe Subventionen einnimmt, mit einem jungen  Nachwuchs, der um jeden Preis Karriere machen will, als willige Statisten, in der Hoffnung auf  Viel mehr. Sie fallen auf durch ihre Wiederholungen, schlechte Drehbücher und Regisseure, mit einem großen Aufwand, der nur für den Restmüll taugt.

Auch sie erzeugen, hinterlassen Daten-Spuren, Mitwisser, Verräter, Whistleblower. Dann ruft jemand, nur ein Einzelner: „Panama!“ Und alle sind sie plötzlich namentlich bekannt. Die Kartographie der Netzwerke wird noch viele neue Seiten öffnen.

„Die Nacht des Jägers“ ist ein berühmter Kinofilm von Charles Laughton. Im Jahr 1986 schuf der amerikanische Filmregisseur Sam Firstenberg ein vielsagendes Meisterwerk. „Night Hunter“. Die Wikipedia kennt es auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Night_Hunter

Was steckt dahinter? Zitat aus der Handlung:

„Matt Hunter war einer der besten Männer des Geheimdienstes, bis eine Bombe, die für ihn bestimmt war, seine Eltern tötete. Daraufhin quittierte er den Dienst und zog sich auf die Ranch seines Großvaters Jimmy zurück. Der farbige Larry Richards ist sein bester Freund. Richards ist ins Visier von „Pentangle“ geraten, einer elitären, rassistischen  Bruderschaft aus Politik und Wirtschaft, welche ihn aus dem Weg räumen will. Mitglieder der Vereinigung töten Richards mitsamt der gesamten Familie und entführen Matts Schwester. Hunter muss nun sich einen Kampf auf Leben und Tod in den Sümpfen Louisianas mit den Anführern von Pentangle stellen. Nach und nach schafft es Hunter schließlich, die vier Anführer von Pentangle zu besiegen“.

Vier Anführer. Das kann nicht sein. Denn „Pentangle“ ist das Zeichen des fünfzackigen Sterns. Wenn seine Spitze nach unten zeigt, ist es der lichtlose Abgrund. In der Schluss-Szene sieht  man tatsächlich den fünften Anführer, auch wenn es zunächst nur bei Andeutungen und Vermutungen bleibt. Es ist ausgerechnet der oberste Vorgesetzte des mutigen Helden Matt Hunter.

Hier kann man den vollständigen Film sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=OOThe-umaHo

Der Individualismus, die eigenständig denkende Persönlichkeit, ist  ein Störfaktor für den autoritären Totalitarismus und professionelle Gesetzesbrecher. Alle Informationen im Internet  können missbraucht werden. „Der gläserne Mensch“, über den man Alles weiß, kann an seinen Schwachstellen attackiert werden.  Doch auch die Verursacher werden immer rascher erkennbar. Wechselnde Perspektiven und Größenordnungen verändern sich, sind für Jeden zugänglich. Und das Stärkste sind die Gesetze. Sie gelten für Alle. Bei den versteckten Panama-Konten, bei der Korruption im Weltfußballverband FIFA, bei den manipulierten Abgas-Programmen  von Volkswagen.

Für den Kinofilm „Fantasia“ dirigierte Leopold Stokowskis die gruselige Musik von Mussorgsky mit dem erwachenden Dämonen: „Eine Nacht auf dem Kahlen Berge“:

https://www.youtube.com/watch?v=SLCuL-K39eQ

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