Norma und die Druiden

1.8.2020. Der kommende neue Monat beginnt mit ganz alten Geschichten von den Druiden. Das war die geistige Elte der Kelten, die in der Eisenzeit, circa 800 Jahre vor Christus, fast in ganz Europa verbreitet war. Sie hatten einen starken Einfluss auf die Kultur ihrer Nachbarn. Davon sind viele Zeichen überliefert. In der traditionellen Musik von Irland und Schottland gibt es Hinweise darauf. Optische Elemente wie Schmuckstücke oder Gebäude sind bei den Kelten sehr stark von der Bildersprache der Symbolik geprägt. Die doppelköpfige Schlange, der Orobäus, gehörte dazu. Das Schwanzende war gleichzeitig ein Kopf, und beide fraßen sich gegenseitig auf. Ein Hinweis auf die Wiedergeburt. Am unverwechselbaren Keltenkreuz haben die vier Teile kein spitzes Ende, sondern ein abgeflachtes. Das wurde in anderen Fällen sogar noch breiter gezeigt, als Tatzenkreuz, weil es einer Löwenpranke ähnlich sah. So war es blutrot auf den weißen Gewändern der Tempelritter zu sehen, die nicht nach Jerusalem zogen, um dort Kreuzzüge für die christliche Kirche zu führen, sondern um verschollene Kostbarkeiten wiederzufinden, die im Alten Testament beschrieben sind. Zum Beispiel die Bundeslade. Sie war der unersetzliche Behälter für zwei Steintafeln, beschrieben mit den Zehn Geboten, die Gott selbst an Moses übergab und deren Inhalt heute noch eine universale Gültigkeit hat. Ihren eigenen Namen wählten die Ritter zur Erinnerung an den Tempel Salomos, der schon im 10. Jahrhundert vor Christus errichtet wurde. Salomo galt bereits zu Lebzeiten als Inbegriff der Weisheit und konnte die Zeichen Gottes deuten, deren Erkenntnis dem Menschen möglich ist (Unio Mystica).

Im Internet findet man leicht unendlich viele Informationen über die Kelten. Aber die Menge der Daten wirkt auch bei vielen anderen Themen abschreckend. Als Startzeichen funktionieren immer Schlüsselwörter. Entweder hört man sie von Anderen oder erlebt etwas, das zur Weiterbeschäftigung reizt. Deshalb sind meine Artikel nie zu lang und verzichten auf schwer verständliche Fremdwörter, bringen auch komplizierte Zusammenhänge in einer offenen Form, die sich leicht von jedem Leser selbst erweitern lässt. Man kann nicht den ganzen Tag lernen, aber Normalmenschen mit einem hohen persönlichen Eigenwert haben oft Wissenslücken, die in manchen Situationen sogar teuren Schaden anrichten. Vor Allem, wenn es sich um Experten mit akademischem Studium handelt.

Wenn Fehler passieren, bringt die Suche nach Schuldigen oft gar nichts. Viel wichtiger ist die Suche nach Lösungen.

Vor dreitausend Jahren hatten die Kelten ganz andere Probleme. Streitigkeiten mit fremden Völkern und untereinander. Aber auch die Verehrung der eigenen Traditionen. Die Stoffe sind spannend. Der erste Teil des Kinofilms „Conan, der Barbar“ von 1982 zeigt solche wilden Abenteuer während der Eisenzeit, mit einer Überfülle von Hinweisen auf diese ganz ferne Epoche. Während der gesamten ersten Filmszene wird ein Steinzeit-Dorf von einer barbarischen Räuberbande überfallen, die bereits über damals ganz neue Waffen verfügen: Schwerter aus Stahl. Dabei fällt kein Wort. Man hört nur die monumentale Musik von Basil Poledouris. Ein klassisches Sinfonieorchester ohne elektronische Elemente, das auch in den Details große Wirkungen entfaltet. Vor allem aufrüttelnde Posaunen, romantische Streicher und Klarinetten erzeugen archaische Wikungen. Erinnerungen an eine Urzeit, deren Originalmusik gar nicht mehr existiert, aber ihre Erinnerungen bis heute im Gedächtnis der Menschheit hinterlassen hat.

Vincnzo Bellinis (1801 – 1835) bekannteste Oper „Norma“ handelt von der keltischen Priesterin Norma, die mit ihrer ganzen Macht gegen die unerwünschten römischen Besatzungssoldaten und deren Statthalter Pollione kämpft. Es ist die berünmteste Rolle von Maria Callas, die auch in Konzerten immer wieder die Figur der Druidenpriesterin zum Leben erweckte und über hre Anbetung des silbernen Mondes sang: „Casta Diva“ (Keusche Göttin). Dabei beginnt sie sehr leise und innig, schleudert dann aber mächtige Töne heraus:

https://www.youtube.com/watch?v=B-9IvuEkreI

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