Ostern in Catania

17.4..2022. Alte Traditionen zu Ostern gibt es auf der ganzen Welt. Besonders dramatisch ist i eine Geschichte, aus einem Dorf bei Catania auf Sizilien. Turiddu, ein junger Bauer, verließ seine Verlobte Santuzza und traf sich heimlich mit der Ehefrau eines guten verdienenden Transport-Unternehmers. Am Ostersonntag kommt es zum Streit. Vor der Dorfkirche verjagt er Santuzza, dann ruft sie: „Auf dich die bösen Ostern!“ (A te la mala pasqua), und sie verrät ihn an Alfio, den verratenen Transport-Unternehmer. Dann sind alle in der Kirche, dazu hört man eine überirdische Melodie, das Intermezzo. Anschließend spendiert Turiddu ein Glas Wein für Alle. Doch der betrogene Ehemann weiß schon Bescheid. Er verweigert den Wein: „Wenn ich den trinke, dann wird mir schlecht.“ Anschließend treffen sie sich hinter dem Kirchplatz, und Turiddu wird ermordet. Das ist der Inhalt von Mascagnis „Cavalleria Rusticana“ (Bauernehre), zu der es hier schon 27 Atikel gibt. Sie zeigen das Werk aus allen Perspektiven:

https://luft.mind-panorama.de/?s=cavalleria+rusticana&x=20&y=7

Zum Hintergrund gehört auch die aktuelle Situation in Süditalien. Im Jahr 1860 schuf Giuseppe Garibaldi die politische Einheit, von Norden und Süden. Aber die ökonomische Einigung gelang ihm nicht mehr. Die Hauptstadt Rom verwaltet alle Gelder auch die Subventionen der Europäischen Gemeinschaft. Den höchsten Wohlstand gibt es im Norden, südlich von Neapel dominiert die Landwirtschaft, mit dem Anbau von Zitronen und Wein, auch Milich kommt von dort. Aber die Konkurrenz auf dem Weltmarkt ist stark, und das ändert sich auch nicht. Verändern kann man, jederzeit die Lage der  Betriebe und Firmen, also auch die hohe Arbeitslosigkeit verbessern. Immer noch hat sich da nicht viel geändert. Viele Firmen sind unabhängig vom geographischen Standort, auch die Computer-Industrie, aber sie bekommen keine starken Startsignale aus Rom, wie zur Zeit von Giulio Andreotti (1919 – 2013). Diese Hintergründe findet man mit dem Stichwort „Andreotti“, insgesamt 25 Beiträge:

https://luft.mind-panorama.de/?s=andreotti&x=18&y=10

Italienische Freunde hatte ich bisher nur selten, aber schon in Münster traf man die Menschen vom Mittelmeer überall. Pizza, Speiseeis und Wein sind sehr beliebt und vergleichweise preisgünstig. Man findet schnell Kontakt, der aber oft nur an der Oberfläche bleibt. Wer wirklich an den Schalthebeln sitzt, erfährt man aus allen Informationsmedien. In München sind sie auch da, bleiben aber unauffällig. Eine große Freude erlebt man mit Stichwörtern aus ihrer Heimat, die selbst dort nicht sehr bekannt sind. Garibaldi kennt Jeder, aber nicht das Liebeslied, das er geschrieben hat und mit dem Mascagnis „Cavalleria Fusticana“ beginnt, im sizilianischen Dialekt. Die Melodie ist so eindrucksvoll, dass ich den Text auswendig kann. Das kann für Überraschungen sorgen. Im November 2015 zitierte ich den Text im Kulturzentrum Gasteig, beim Gespräch mit einem, bis heute unbekannten Ehepaar aus Rom. Sie kannten meine Beiträge auf dieser Webseite, aber darüber sprachen wir gar nicht. Das Treffen wirkte zufällig, war aber geplant. Denn am Nebentisch saßen zwei sportliche Bodyguards, und in der Mitte war ein dritter Tisch besetzt von einem Landsmann, mit guter Anzugjacke und Krawatte. Der Einsatzleiter. Offensichtlich waren sie wichtig, zeigten das aber nicht. Daraufhin habe ich ihm gesagt, welche berufliche Funktion er hatte. Er widersprach nicht, sagte dazu aber kein Wort. Nur seine Begleiterin rief, „Das ist ja ganz erstaunlich, was Sie da sagen!“ Kurz danach habe ich mich verabschiedet, und Niemanden von den Beteiligten wieder gesehen.

Wenn ich hier im Kapitel „Italien“ schreibe, bemerkt man dabei  auch die Sympathie für das Land. Die Gründe werden erklärt, sorgen aber nicht immer für Freude. In einem Stammlokal wollten die Mitarbeiter im Jahr 2017 mit mir gemeinsam einen Wein trinken, weil wir uns schon jahrelang konnten, als Gast. Dann erschien hier ein kritischer Artikel über die Verantwortung der Regierung in Rom. Danach wurde ich nur noch höflich behandelt und bin dann zwei Jahre lang dort nicht mehr hin gegangen. Es gab eigentlich für Niemand, einen Grund, beleidigt zu sein, aber es hatte wohl Jemand auf den Tisch gehauen und dabei das Tischtuch zerrissen. Ein anderer Beteiligter bleb auch unsichtbar, aber eines Nachmttags fragte ich einen Bekannten aus München, ob er mir einen Rotwein spendiert hatte. „Nein ! “ So war das auch üblich, aber beim Fortgehen schaute ein Mitarbeiter aus der Küche mich aufmerksam an. Da habe ich nur „Danke“ gesagt, und er hat dazu genickt. Jedes weitere Wort wäre schon zu viel gewesen, aber auch diese Erfahrung beweist, dass ich selbst unter meinen Feinden auch Freunde haben, die selbständig denken.

Ein Einzelfall war das nicht. Bei allen Regentagen, die es auch in München gibt, gab es solche Erfahrungen. Und auch Signale. Der „Pandora“-Skandal wurde erst vor einem Jahr bekannt. Aber zwei Jahre vorher bekam ich ein Zeichen, dass bereits polizeiliche Ermittlungen liefen, ohne Einzelheiten. Es war das Foto von einem bekannten Gebäude in Afrika, dazu wurde nur der Name einer deutschen Firma genannt, die gar nichts damit zu tun hatte. Die Auflösung kam erst  viel später,. Durch unseren früheren Finanzminister Olaf Scholz, heute Bundeskanzler. Seine Ansprache erwähnte nicht den Namen Pandora, war aber ein deutlicher Hinweis darauf. Einzelheiten dazu gibt es hier in über 60 Artikeln:

https://luft.mind-panorama.de/?s=pandora&x=15&y=17

Das muss man auch gar nicht studieren, denn das ist eine Arbeit für Experten, die damit ihr Geld verdienen. Ich beschränke mich dabei auf Hinweise, die den Schutz persönlicher Daten nicht verletzen. Die Einzelheiten kenne ich gar nicht und will sie auch nicht wissen.

Torna Surriento“ (Rückkehr nach Sorrent, bei Neapel) ist ein bekanntes Lied. Wenn Carlo Bergonzi das singt, ist das nicht die Sehnsucht nach einer einzelnen Stadt, sondern nach der verlorenen, aber nicht vergessenen Heimat:

https://www.youtube.com/watch?v=3pIKqlzPEiY

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