27.9.2022. Die besten Freunde sind oft die schlimmsten Feinde , wenn sie nicht ehrlich sind. In München ist das eine Zeitkrankheit. In seinem Film über die Reichen nannte Helmut Dietl sie die „Bussi-Gesellschaft“, die gern küsst, aber dabei das Gegenteil denkt.
Wagner wollte Verdi niemals treffen, auch nicht bei seinem Tod in Venedig. Verdi notierte dann: „Wagner ist tot. Traurig. Traurig. Traurig!“ Sie waren keine Feinde, trafen sich aber auch nicht als Freunde. In seinem vorletzten Werk „Otello“, hat Verdi zwei Mal Noten von Wagner deutlich zitiert: Mit der großen Liebesszene aus „Tristan“ und bei Otellos Selbstmord. Otellos einzige Liebe kann man nur symbolisch verstehen, denn Desdemona ist wie ein Engel, völlig fehlerfrei. Aber Otellos bester Freund Jago flüstert ihm raffinierte, bösartige Lügen ein, aus denen eine Katastrophe wird.
Verdi benutzt dabei ein Motv aus „Parsifal“. Der neue Gralskönig hat alle Versuche, ihn vom richtigen Weg abzulenken, überstanden und ist verzweifelt. Dazu ertönt das eindringliche Schmerzens-Motiv, das auch Verdi verwendet: Dann beginnt der berühmte Karfreitagszauber. Er wird zum König gekrönt, von seinem Begleter, dem alten Gralsritter Gurnemanz, der ihn danach zur heiligen Gralsburg bringt.
Auch das ist die höchste Stufung der Erkenntnis, die Erleuchtung. Die „Uno Mystica“ wurde bereits im letzten Beitrag erklärt: Die innere Vereinigung des Menschen mit den sichtbaren Zeichen Gottes, die er erkennen kann.
Angesichts der täglichen Katastrophenmeldungen aus aller Welt, werden hier laufend Hinweise zu den Fakten gegeben, zu den Ursachen, den menschlichen und finanziellen Folgen, die in den Nachrichten nur eine Nebenrolle spielen, obwohl sie genau zu messen sind. Wer gar nichts davon wissen will, erkennt auch nicht die Vorzeichen der „neuen Welt“, ein Kapitel unter diesem Text.
2001 sangen Barbara Frittoli und José Cura das große Liebesduett aus Verdis „Otello“:
https://www.youtube.com/watch?v=HGhkZQUrsBg
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