Otello und der Kosmos

1.10.2021. Die große Liebesszene aus Verdis „Otello“ kenne ich schon seit fünfzig Jahren. In den letzten Wochen habe ich sie trotzdem wieder gern gehört. Der Grund ist die Besetzung mit den Sängern, der Italienerin Barbara Frittoli und dem Argentinier José Cura. Die Aufzeichnung entstand in Parma, aber der Ort spielt bei der Bewertung überhaupt keine Rolle. Sie ist Jahrgang 1967, er  ist fünf Jahre jünger. Dirigent Zubin Mehta zeigt schon beim Vorspiel, wie hoch komzentriert und bewegt er ist. Das muss bei den Proben entstanden sein. Am 22.8.21 schrieb ich dazu schon eine Rezension. „Già nella notte densa“, mit einem Musikausschnitt :

https://luft.mind-panorama.de/gia-nella-notte-densa/ 

Dass Verdi hier bei Wagners Tristan abgeschrieben hat, zum Teil sogar die gleichen Noten, ist unüberhörbar und Verdis sonstiger Klang ist anders, rustikaler. Die beiden Sänger sehen sehr gut aus, tragen aber schwarze Kleidung. Bunte Fummel und Frisuren hätten nur abgelenkt, so wie das auch in vielen, schreiend und schrill ausgestatteten Operniszenerungen sehhr oft passiert. Beide zeigen sehr eindrucksvolle, aber zurückhaltende Bewegungen, dafür eine expressive Geschtsmimik. Die Stimmen sind nicht überragend, aber angenehm. Es zählt immer nur das Ergebnis: Man will es immer wieder anhören, ganz spontan, und wenn es zeitlich nicht passt, lässt man es einfach sein. In den Musiktheatern wartet man leider, stundenlang auf optische und akustische Heöhepunkte.

Ich werde niemals die elegante ältere Dame vergessen, die 1996, im Bayreuther „Parsifal“, schweigend direkt neben mir saß. 30 Minuten vor dem Ende des zweiten Aktes kam ihr  teuer frisierter Kopf immer näher, und sie schlief auf meiner Schulter ein. Dreißig Minuten habe ich mich nicht gerührt, damit sie weiter schlafen konnte. In der Pause habe ich das Gelände schnell verlassen und in einem Hauptbahnhof-Hähnchen-Restaurant auf meine Abendbegleitung gewartet, zwei erfrischende  Stunden lang. Dann hörte ich als Erstes: „Die Begleiter haben die alte Dame gefragt, wass sie dir denn getan habe, weil du nicht zurück gekommen bist.“ Das war das erste laute Lachen an diesem langweiligen, endlosen Abend.

Leider kein Einzelfall. Die am Anfang erwähnte „Otello“-Szene war ein Höhepunkt, die eingeschlafene Dame ein Tiefpunkt. Auch deshalb habe ich seit zehn Jahren kein Opernhaus mehr betreten, auch aus anderen Gründen, die Ärger auslösten. Jetzt sind zehn Jahre vorbei. Ein ganz neues Kapitel ist weit geöffnet. Am 16.9.21 habe ich zum ersten Mal einen Artikel über die „Gesetze der Mystik“ geschrieben. Da steht alles drin, was sich geändert hat. Vor Allem die Wahrnehmung der Tiefenschichten, die Universalgesetze des Kosmos. Der Physiker Albert Einstein (1879 – 1955) hat sich selbst als „Kosmologen“ bezeichnet. Er wollte die Weltformel finden, die Alles erklärt. Das gelang ihm nicht. Aber er entdeckte und erforschte die Relativitätstheorie und legte damit das Fundament frei, für die spätere Elektronik und die gesamte Computertechnik. Gestern war ein neuer Artikel dran, über „die Architektur der Macht“. Da ging es, bei einem ganz anderen Thema, um das Gleiche: die Wahrnehmung der Tiefenschichten, die Universalgesetze des Kosmos :

https://luft.mind-panorama.de/die-arhitektur-der-macht/

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