20.8.2021. Das erste Paradies war ein blühender Garten. Nur Adam und Eva lebten dort. Aber sie verstießen gegen die göttliche Weltordnung und ihre klaren Verbote. Deshalb wurden sie für immer verjagt. Seitdem überwacht der Erzengel Michael, mit einem großen Schwert den Eingang, damit sie nicht mehr zurückkommen. Auch nicht ihre raffgierigen Erben und späteren Massen an gierigen Nachkommen. Sie müssen die gleiche, erste Strafe immer noch ausbaden und dabei ständig mit Sorgen und Schwierigkeiten rechnen. Zur Zeit ist es besonders schlimm, aber man kennt auch die Ursachen, um die sich Keiner rechtzeitig gekümmert hat, so dass sich die größten Fehler jetzt besonders heftig heftig ausbreiten und vermeidbare Schäden anrichten. Der große Garten hinter meinem Elternhaus war ein ganz anderes Paradies, aber die Eltern haben gern dort gearbeitet. Im Sommer sogar den ganzen Tag, weil Rentner meistens keine Zeit dafür haben, schwere Fehler auf der ganzen Welt zu verursachen und zu vergrößern. Eine begrenzte Rasenfläche bei uns wurde nur immer kurz gemäht, dort standen im Sommer Tische und Liegestühle, auch für Besucher. Rundherum gab es phantasievoll wuchernden Wildwuchs, an dem aber Niemand herumschnitt und ungefragt für seine eigene kleinkarierte, langweilige Ordnung sorgte. Überall gab es Obstbäume, große Gemüsesträucher, Kartoffelbeete, direkt nach dem Krieg 1945 sogar Gänse, Hühner und Schweine, zur Selbstversorgung, falls es die Politik mal wieder krachen ließ. Aber das geschah bis heute nicht. Der gesamte Garten hat längst neue Besitzer, ist jetzt eine pflegeleichte, fast leere Rasenfläche und braucht nur noch wenig Arbeit, die deshalb völlig eingespart werden kann, für andere Ziele, wie das grenzenlose Geldverdienen und Ausgeben.
Geblieben und lebendig ist aber die umfassende Liebe zur ursprünglichen Natur, zur lebendigen Erde und zur Bodenhaftung, dem Element, in das nicht ständig eingegriffen werden muss. Die anderen drei antiken Elemente Feuer, Wasser und Luft stehen als Welt-Symbole für Energie, Nahrung, Fortbewegung und das umfassene Gewölbe des Himmels, hinter dem viele Jahrtausende lang die Wohnung der Götter vermutet wurde, die alles beherrschen und beeinflussen, nachts ihre hellen Lichtsterne zeigen, die man für ferne Zeichen hielt, Signale von unbekannten, unerreichbaren Welten.
Daraus entstand der wachsende Drang, immer mehr zu lernen und andere Städte kennenzulernen. Die Lebensenttäuschung der Eltern war, dass sich dabei das Interesse an materiellem Besitz stark verkleinerte und ihre Zukunftsträume, den Grundbesitz an einen Nachfolger zu übergeben, sich in Luft auflösten. Dafür wurde eine Lösung innerhalb der Familie gefunden und, mit dem Ende der Schulzeit, auch Wirklichkeit.
Voraussehbar war dabei auch, dass Illusionen und falsche Hoffnungen platzten, das war aber auch vorher schon so. Weil die Gesetze der Realität so stark waren dass sie sich durchsetzten, auch gegen alle Falschspielereien und Tricks, die dadurch sogar noch schneller erkennbar wurden. Außerdem die Kenntnisse der vorhandenen Gesetze und ihrer Beschädigung durch Unwissenheit oder Absicht. Wenn man den Arbeitsbereich einer Großstadt leitet, kann man auch Licht und Schatten gründlicher erforschen. Und die unveränderlichen Merkmale eines Charakters, vor Allem die wertvollen Folgen des guten, auch praktisch anwendbaren Willens und die gefährlichen, sehr teuren Schäden falscher Entscheidungen.
München galt 1987 noch als Traumstadt. Damals war das so. In der Freizeit dauerten die langen Abende bis zum frühen Morgen. In der Adventszeit gab es das erste Frühstück mit bayerischen Zutaten. Lebkuchen und Zither-Musik. Bei jungen Leuten, die eine alte Bauerntracht trugen, mit Lederhosen und Gamsbarthut. Von dort ging es weiter, zu den zahlreichen Weihnachtsmärkten. Im Sommer zu den großen Biergärten an der Isar oder zu Tagesausflügen in die Alpen. Nach ein paar Jahren verlagerten sich die Ziele noch mehr in die Natur, zu den Landschaften am Starnberger See oder über die Grenze nach Salzburg.
Doch wenn eine Mahlzeit zu lange kocht, verliert sie ihren frischen Geschmack. Dann kommt es sogar zur „Umwertung aller Werte“. Der Begriff stammt von einem anderen Verfasser. Am 12.7.21 schrieb ich überh „Nietzsches Umwertung aller Werte“ :
https://luft.mind-panorama.de/nietzsches-umwertung-aller-werte/
Nietzsches „Umwertung aller Werte“ läuft in allen Bereichen ab, und seine Gedanken passen dazu. Missverstanden wurde seine Bemerkung, „Was mich nicht umbringt, macht mich stark.“ Ersetzt man hier das Wort „Stärke“ durch „Härte“, bekommt der Satz einen ganz anderen Sinn. Härte ist eine körperliche Kategorie, aber Stärke bedeutet Gedankenkraft und Energie.
Gedankliche Kraft spielt in Zukunft eine immer größere Rolle, aber das muss kein übertriebener Wettbewerb um Spitzenplätze sein. Die körperliche Energie wird von neuen Maschinen erzeugt, aber ihre Auswertung ist nur durch Menschen möglich. Dabei passieren noch zu viele vermeidbare Fehler. Es ist keine Besserwisserei, darauf hinzuweisen. Denn nur die Wirkung zählt, das Ergebnis. Das war schon 1987 erkennbar, aber auch schon in dem Paradiesgarten, den man als Kind erleben kann.
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