14.5.2021. Das Dorf Wolframs-Eschenbach mit 122 Einwohnern und die Großstadt Passau haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Doch Alles ist relativ. Für diese Erkenntnis brauchte der Physiker Albert Einstein lange Rechenformeln, die nur schwer verständlich sind, aber das Ergebnis stimmt. Niemand hat das jemals bestritten. Es kommt also nur auf die Perspektive an, die Auswahl der Fakten und ihre Bewertung. Dafür ist hier Platz, aber nicht für lange Rechenformeln. Passau ist die Hauptstadt von Niederbayern, dort gibt es riesige Wälder, aber nicht so viel Arbeit. Deshalb wohnten viele Arbeitskollegen aus Passau, in München nur in einem kleinen Zimmer und fuhren am Wochenende zur Familie oder zum Eigenheim. Davon erzählten sie manchmal Gruselgeschichten. „Wenn wir am Samstag im Garten saßen, standen die Nachbarn hinter den Wohnzimmergardinen und erzählten herum: Die sind zu faul zum Arbeiten.“ Eine Kollegin sagte: „Bei uns gibt es im Wald noch die wilden Messerstecher.“ Sie heiratete einen Münchner, der erwartete, dass sie morgens ihm die Zahnbürste mit einem Wasserglas bereit stellte, so dass ihm selbst diese Arbeit erspart blieb.
Passau hat eine herrliche Altstadt, mit der größten Kirchenorgel der Welt. Am Ufer in der Innenstadt vereinigen sich drei Flüsse, die gemeinsam, als Donau, bis Wien und Budapest strömen. Eine wichtige Einnahmequelle für den Passauer Fremdenverkehr. Mit Wolframs-Eschenbach hat es gemeinsam, dass dort eine der bedeutendsten Sagen des Mittelalters entstand: Das Nibelungenlied. Aus dem langen Text hat Richard Wagner viele Ideen für seinen „Nibelungenring“ übernommen, aber die Handlung stark gekürzt und frei gestaltet.
Direkt an der Donau liegt das Passauer Rathaus. Dort soll Königin Kriemhild ihre Hochzeitsreise zum König Attila in Ungarn unterbrochen haben. Ein sehenswertes Gemälde mit ihrer Ankunft hängt im Keller des Rathauses, ist aber durch uralten Raucherqualm verdunkelt und verblasst, die man, ohne Mängel, als Ansichtskarten in der Stadt kaufen kann. Fährt man mkit einem kleinen Stadtbus auf die andere Seite des Flusses, geht es dort steil bergauf zur Veste (Festung) Oberhaus. Dort soll das Nibelungenlied geschrieben worden sein, aber der Verfasser ist bis heute unbekannt. Er benutzte viele nachweisbare, voneinander unabhängige Erzählungen für seine umfangreiche Nibelungen-Geschichte. Auch für Wagner war dieses Lied nur eine einzelne Quelle von vielen anderen. Er machte daraus ein musikalisches Gleichnis vom Anfang und Ende der Welt. Doch selbst seine starken Bild-Symbole sieht man nur selten in den Musiktheatern, stattdessen irgend etwas ganz Anderes, das man nicht sehen will.
In den Altstadt-Lokalen von Passau gibt es eine Spezialität, den dunklen Blutwurz, ein Schnaps mit 50 Prozent Alkohol. Das Glas wird von den Mitarbeitern mit einem Feuerzeug dazu gebracht, dass es eine kleine Flamme erzeugt. Beim Trinken ist es aber kühl und schmeckt sehr „würzig“, aber jeder Abend verkürzt sich, mit dem Feuerwasser automatisch.
Die Besuche in Passau sind schon seit zwanzig Jahren vorbei, aber die Erinnerung ist sehr lebendig und sendet starke Zeichen in die Gegenwart Von dort aus gab es viele Ausflüge, im Osten bis nach Wien. Zum Stichwort „Wien“ gibt es hier über 130 eigene Artikel:
https://luft.mind-panorama.de/?s=Wien&x=16&y=5
Das ist ein einziger Bilderbogen mit vielen Tiefenschichten und Perspektiven, aber auch nur einer von vielen Anderen, die man rechts oben findet, mit der Stichwort-Suche auf dieser Seite.
Der Alltag wird spannender, wenn man sich damit beschäftigt, und im Kapitel „Westfalen 1949 – 1987“ beginnt das Alles. Das Fundament für alle 43 Kapitel (Kategorien) hier. Vollständig kann das Niemals sein, denn sonst wäre es nur noch ein Durcheinander. Genau das stört an der Überfülle der Informationen, die heute Jedem frei zugänglich sind. In der Straßenbahn sitze viele Fahrgäste, die pausenlos auf ihren Smartphones herumtippen. Auf den Bildmonitoren kann jeder mitlesen, aber leider lohnt sich das nur selten. Auch dabei wird die Zukunft eine freie Auswahl anbieten, mit dem Grundrecht auf Informationsfreiheit. Offen ist, welche Ergebnisse dabei herauskommen, aber es wird noch viel besser.
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