Piazza universale

15.10.2021. Konzentriert man sich auf die Hauptsachen, wird die Welt immer kleiner und überschaubarer, auch die Probleme, wenn sich dafür die Lösungsmethoden noch weiter verbreiten und verstärken. Das  ist auch bei der Meditation so. Man kann das trainieren, und dann funktioniert es auch auf einem überfüllten  Sportplatz oder in einem großen Biergarten. In Italien spielt sich das Gemeinschaftsleben auf dem zentralen Marktplatz ab, der Piazza. Dort kann man auch Pizza essen und Rotwein trinken. Fremde Gäste sind willkommen, wenn sie dafür  bezahlen. Je  mehr desto  besser. In einer südlichen Kleinstadt, nicht weit vom Meer, hat der Gemeindesrat an einer solchen Stelle einen Kreisverkehr gebaut, den Niemand brauchte, ohne Verkehrsampeln und Fußgängermarkierungen. Ein Wohngebäude für eine ganze Familie, sollte im Erdgeschoss eine Pizzeria bekommen, aber  der Zugang war zu gefährlich. Der ganze Platz hätte eine Attraktion, eine Piazza werden können, mit Ruhebänken und einem Park, auch mit einem kleinen Hotel. Aber trotz aller Proteste ist nichts geschehen, seit fünfzig Jahren.

Wer  das nicht begreift, schaue hier nur nach den 20 Artikeln zum Stichwort „Andreotti“. Da steht alles drin, von oben bis unten, von außen bis in die Tiefe, die nicht Jeder finden kann, vor Allem nicht die Betroffenen:

https://luft.mind-panorama.de/?s=andreotti&x=18&y=10

Es ist auch des Rätsels Lösung dafür, warum es im Süden so viele Auswanderer gibt. Das ging los im Jahr 1860, als  Giuseppe Garibaldi (1807 – 1882), ein echter Patriot, die Vereinigung von Nord- und Sitalien erkämpfte. Danach zogen viele Bewohner, südlich von Neapel, um nach New York, bis nach Kalifornien. Die landwirtschaftlichen Grundstücke wurden von ihren Besitzern vermietet, die nach Nordeuropa, auch nach Frankreich, für immer auswanderten. Sie kassierten Miete von Pächtern, die auf den Feldern mit Zitronen, Wein und Milchkühen, für  Ordnung sorgten und dabei eine ganz neue Ordnung schufen. Wer dann noch blieb, wanderte vor 60 Jahren nach Deutschland aus. Heute ist das Straßenbild der Großstädte in Bayern und im Ruhrgebiet nicht mehr vorstellbar ohne die Zeichen aus der verlorenen Heimat. Es bereichert die Innenstädte und kleinen Dörfer. Auch die bekanntesten Traditionen sind mitgereist, wie man sie aus den spannenden  Kinofilmen kennt.  Und die Musik. Zum Beispiel „Core `ngrato“ (Undankbares Herz), das sich an eine treulose Frau  „Caterina“ wendet (Catari, Catari), aber noch viel mehr das ganze Land meint, das seine Einwohner hat fortgehen lassen. Auch den Dialekt aus Neapel und die Sehnsucht  hat Carlo Bergonzi einmalig getroffen:

https://www.youtube.com/watch?v=oTpZ1ednTmc

Träume. Die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, die sich längst hätte erfüllen lassen, wenn es so gewollt gewesen wäre. Sigmund Freuds (1856 – 1939) Jahrtausendwerk über die „Traumdeutung“ hat deren  wichtigste Quelle entdeckt: Enttäuschungen und ungelöste Probleme, die im Unterbewusstsein schlafen, bis Weck-Signale kommen.

Vielleicht tragen auch die 92 Italien-Artikel auf dieser Webseite dazu bei. Sie beshränken sich nicht auf Kritik, sondern vergleichen die offenen Gemeinsamkeiten, auch bei ganz anderen Staaten wie Russland und China. Es ist eine zuverlässige Prognose, dass die Welt weiter zusammenwächst, unaufhaltsam. Alle Zukunfttsplanungen können sich darauf verlassen. Es dürfen nur nicht die falschen Leute an den Steuerädern stehen, und das lässt sich schon jetzt feststellen-

Wenn Europas kühler Norden sich mit dem lebendigen Süden verbindet, kann das Ergebnis auch so aussehen: 12 Orgelkonzerte von Bach, nach Vivaldi, gespielt von Elena Barshai:

https://www.youtube.com/watch?v=I9Fp6GZ0vhs 

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