Plaisir d’Amour

24.6.2016. Nicht nur die Ökonomie hat Gesetze, deren Missachtung Schaden stiftet. Selbst im Bereich der Gefühle gibt es das, auch ohne dass ein weltfremder Jurist darüber dicke Regelwerke schreibt.

Die Emotionen sind ein universaler Instinkt. Wenn Leidenschaften sich das falsche Ziel aussuchen, kommen die Probleme. Bei der Sucht nach Geld und Macht. An Spielautomaten oder auf  Herrscherthronen. Gutaussehende Menschen müssen keine Romantiker sein, wenn sie ihre Fassade dazu ausnutzen, als Hochstapler Vertrauen zu schaffen und daraus materiellen Gewinn zu schlagen.

Am Ende rollt eine Lawine von Problemen. Oder die Einsichtsfähigkeit setzt sich durch, das erkennbare Lernen aus Erfahrungen. Manchmal reicht sogar das Gespür für ein übertriebenes, falsches Lächeln, auch wenn  es begleitet wird von raffinierten Täuschungsmanövern.

Wenn eine Waage  nicht im Gleichgewicht ist, sondern sich auf einer Seite senkt, stimmt auch das Ergebnis nicht mehr. Das hört sich selbstverständlich an, ist es aber in der Realität überhaupt nicht. Sonst gäbe es keine Stalker, die hartnäckig und ausdauernd, unbelehrbar einer unerfüllbaren Beziehungskiste hinterher spionieren. Dort haben mittlerweile die Gerichte über klare Verbote und Entschädigungszahlungen entschieden.

Ganz oben, wo die Höhenluft immer dünner wird, irren sich die Freunde des Lieds „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“  Am Ende stehen sie in den Schlagzeilen, weil die Informationstechnik nicht nur einseitig funktioniert. Die Trillerpfeifen der Whistleblower, der Insider wie Edward Snowden, Wikileaks, Greenpeace schlagen nicht nur Alarm, sondern sie finden auch immer mehr Anhänger. Mitwisser und Mitläufer können Straffreiheit oder sogar Belohnungen bekommen, wenn sie für Licht im Nebel sorgen. Die Schweizer Finanzbranche und ihre Kunden haben seitdem in der Praxis kein wasserdichtes Bankgeheimnis mehr. Die Autobranche, der Weltfußball sind  auch schon dran. Dabei lassen alle Fehler sich frühzeitig korrigieren, wenn der Wille dazu vorhanden ist. Für Ozeandampfer auf falschem Kurs gibt es Navigationsinstrumente. Eine falsche militärische Taktik kann durch eine Änderung der erfolglosen  Strategie größeren Schaden vermeiden.

Fast dreihundert Jahre alt ist das Lied „Plaisir d’Amour“, das viele berühmte Sänger auf der ganzen Welt verbreitet haben: „Die Freude an der Liebe dauert nur einen Augenblick. Die Traurigkeit darüber bleibt ein ganzes Leben.“ Das  ist aber nur das Problem einer Minderheit, denn der Abschied gehört zu jeder Lebensphase, wenn man aus Fehlern lernt und auf unerfüllbare Ziele verzichtet. Auch die große Musik besteht nicht nur als düsteren Moll-Tonarten und  kann sie auflösen. Das alte Lied aus Frankreich singt hier Nana Mouskouri:

https://www.youtube.com/watch?v=1Vcd0kuZ0GI

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