23.7.2021. Richard Branson und Jeff Bazos haben haben jetzt, gemeinsam die erste private Urlaubsreise in den Weltraum gemacht. Beide sind Milliardäre, weh getan hat ihnen das nicht. Branson, Jahrgang 1950, hat in der Musikindustrie, der Luftfahrt und beim Verkauf von Eisenbahnen viel Geld verdient. Jeff Bazos, Jahrgang 1964, ist der Gründer des Internethandels „Amazon“ und landet gelegentlich in den Schlagzeilen, weil Mitarbeiter sich über die Arbeitsbedingungen beklagen. Dort kann man für Verbesserungen immer Geld hineinstecken, weil das die Zufriedenheit steigert und die Volkswirtschaft, den Staatserfolg ankurbelt. Warum gibt man es trotzdem für Weltraumabenteuer aus? Am 20.7.1969 landeten die ersten beiden Menschen auf dem Mond. Seitdem erforschen unbemannte Satelliten das Universum und senden scharfe Farbfotos aus riesigen Entfernungen, die wissenschaftlich genaueste Auskünfte übertragen.
Das schließt menschliche Risiken aus und ist noch viel billiger. Vor Jahren sagte mir ein Finanzinvestor, „Es ist genug Geld da. Uns fehlen nur noch die richtigen Projekte.“ Ein Kino-Manager erklärte, „Wir haben die beste Technik, aber uns fällt nichts mehr ein.“ Solche Probleme lassen sich lösen. Ein verändertes Denken reicht dafür aus. Ein echtes Bild des spanischen Surrealisten Salvador Dali ist unverkäuflich, es gehört dem Staat. Aber auch der größte Schatz der Welt könnte den tatsächlichhen Spitzenwert nicht erreichen. Auf Verkaufsmessen wird mit Verkaufszahlen gehandelt, aber sie sind im Wettbewerb ersteigert worden, wie eine Trauminsel in der Südsee. Das Angebot wird auch immer kleiner, weil die Staaten als Eigentümer nicht gern zustimmen. Dagegen Kunst? Kann Geschmackssache sein. Für den Einen zum Weglaufen, für den Anderen ein Lebensziel.
Kunst wehrt sich. Wenn mittelmäßige Musiker ein Konzert verkaufen, schlägt es zurück. Es wird langweilig und ungenießbar, sogar die größten Wunderwerke. Vor einem Jahr sind nicht nur die Einnahmen in der Gastronomie abgestürzt, manche Lokale gibt es bereits nicht mehr. Die Kunst lässt sich zwar ganz einfach kopieren, optisch und akustisch. Auch ihr Verkaufswert kann dabei auf Null fallen. Wenn das Management zusätzlich noch Fehler macht, verliert das Schiff sein Steuerrad und kracht gegen den nächsten Eisberg. Dem Luxusdampfer „Titanic“ ist das schon am 14.4.1912 passiert. Das Stichwort geistert also schon seit über hundert Jahren herum, als Beispiel für Stolz und Untergang. Das Wort taucht seitdem, immer wieder bei Katastrophen auf. Meistens im Zusammenhang mit einer feiernden Festgesellschaft, die zu spät bemerkt, das sie auf einem unterirdischen Vulkan tanzt, der bereits kurz vor dem Ausbruch steht.
Besonders deutlich habe ich das in der Berufszeit kennen gelernt. Auf Beispiele kann man verzichten, weil sie sich täglich wiederholen, in allen Bereichen und überall bekannt sind. Trotzdem gehen die Schlampereien weiter, weil sie bequem sind und Niemand dazu deutlich etwas sagt. Außer ein paar Berufskritikern, auf die Keiner hört. Die sonstigen Ursachen kann man auch unter diese Hinweise schieben. Fehler und Wissenslücken sind unvermeidlich, aber man kann sie verringern. Genaue Auskunft darüber geben Kennzahlen, die sich nach unten oder oben verändern. Sie sind öffentlich zugänglich, spielen aber auch oft nur eine Nebenrolle. Sogar bei der Kunst lässt sich das messen, durch die Zahl der verkauften Besucherkarten und Besucher-Fragebogen, in denen hilfsweise mit Schulnoten gearbeitet wird. Das sind dann schon die richtigen Fenster für Tiefenbohrungen, die zunächst einfach und schnell ablaufen und nur dort aufwändiger werden, wo verwirrende Lybyrinthe den Weg versperren.
Keine Belehrungen durch Besserwisser braucht, wer selbst erfolgreich arbeitet. Aber gerade solche Menschen gehen sehr aufmerksam durch die Welt und hören gern zu, wenn sich das lohnt. Sie werden trotzdem schnell ungeduldig, wenn sie Dummheiten oder Bösartigkeiten erkennen. Das sind gute Erfahrungen, und sie bleiben dann auch starke Erinnerungen.
Außer Erinnerungen erlebt man auch, wie die Zeit immer weiter geht, zum Beispiel bei der Gruppe „Il Volo“ (Der Flug) aus Matera, die am 5.6.21 wieder in der Arena von Verona auftraten. Vor zwei Jahren sah man sie vor dem Mailänder Dom. Alt-Star Placido Domingo dirigierte dabei einen seiner größten Erfolge: Puccinis „Nessun Dorma“ :
https://www.youtube.com/watch?v=pWffUAg8zyc
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