Rama Dama

9.2.2021. „Rama Dama“ (Wir räumen auf) war ein Leitmotiv von Thomas Wimmer, dem ersten Münchner Bürgermeister nach dem Krieg. Die Stadt war absichtlich völlig zerstört worden, als militärischer Denkzettel für die vorherigen Jahre. Aber Wimmer setzte sich durch. Die berühmtesten Bauwerke in der Altstadt wurden originalgetreu wieder aufgebaut, auch mit Unterstützung des damaligen Landrats Franz Josef Strauss, der seine besonders guten Beziehungen in alle Welt aktivierte. Übrig blieben trotzdem viele Baulücken. Da halfen ausgerechnet die Rezepte des Weimarer Bauhauses von 1919, die auf ganz einfache Formen setzten: Rechtecke. Würfel. Zweckmäßigkeit ohne schmückende Dekorationen. Das war ganz neu in der Weltgeschichte, außerdem blliger. Ganze Stadtviertel wurden damit repariert Vor den Großstädten entstanden riesige, gleichförmige Trabantensiedlungen, die alle gleich aussahen. Es gibt sie immer noch.

Viel Geld blieb dabei übrig. Das Wirtschaftswunder von Ludwig Erhard sorgte für eine gerechtere Verteilung und gezielte Subventionen für die Ärmeren. Das erzeugte hohe Erfolgs-Wellen. Die Fresswelle, die Eigenheimwelle, die Autowelle und die Reisewelle. In Italien waren die Einheimischen zunächst überrascht, dass so viele Deutsche an die Badestrände der Adria wollten. Zehn Jahre später wanderten die Ärmsten aus, um das Goldgräberland Deutschland noch genauer zu entdecken und dort zu bleiben.

Leider gingen später die Erfolgskurven abwärts. Soziale Hilfen für Arbeitslose wurden ausgenutzt. Erholungskuren bezahlten die Krankenkassen. Ein zweiter Urlaub. Jetzt ist das Geld dafür weg. Viele Kurorte kämpfen mit Besuchermangel. Die größten Gießkannen gab es in der Kultur. Was nur aus der Ferne danach aussah, wurde vom Staat überreichlich subventioniert, auch offensichtlicher Unsinn. Dann blieben viele Besucher weg, aber nicht die Subventionen. Spendengelder wurden raffiniert erschlichen, nur um sie von der fälligen Steuer abzusetzen. Alle Ausgaben stiegen immer schneller. Dann trat die Regierung auf die Notbremse. Und zwar derart hart, dass es krachte. Bei vielen Genießern mit großen Taschen änderte sich die Denkweise aber nicht und strahlte weiter, in alle Bereiche ab. Lebensgewohnheiten verflachten. Elektronische Spielereien wurden massiv missbraucht.

Jetzt warten Viele auf ein Wunder. Die gibt es in alten Märchen, aber in der Realität hilft nur ein völliges Umdenken. Das verstehen Viele nicht einmal ansatzweise. Die ganze Weltordnung wird sich ändern, und das Vorspiel läuft bereits. Bei jedem Umbruch werden Fehler gemacht, aber sie dürfen nicht mehr absichtlich geschehen. Geldverschwendung. Machtmissbrauch. Soziale Ungerechtigkeiten können verändert werden. Aber ihre Erkennungszeichen sind immer noch da, in voller Größe. Da alle Fakten immer mehr digitalisiert werden, kann man sie auch immer schneller und präziser erkennen. Die Verursacher und die Nutznießer. Das klingt einfach, ist es in der Realisierung aber nicht. Das Denken muss sich noch viel mehr vereinfachen, sonst wird es unübersichtlich. Experten werden immer die komplizierte Feinarbeit übernehmen. Sie brauchen viele Mitarbeiter und Geld, aber nicht wie im Dschungel oder im Wilden Westen. Bis auf wenige Ausnahmen müssen Geheimprojekte verschwinden und transparent werden, damit man die versteckten Ursachen und Fehler erkennt. Die Kriminalistik muss auch so ablaufen, damit die viel zu hohe Dunkelziffer sinkt und die falschen Bewertungen.

Dann kann das Leben auch angenehmer sein. Aber nicht mit Jedem. Ein schlechter Charakter ändert sich nicht. Falschheit, Hinterlist und Betrügereien. Wie man die Warnsignale und Ursachen frühszeitig erkennt, wurde hier schon oft erklärt. Die Systematik ist leicht durchschaubar, aber nicht Jeder kennt sie. Auch das lässt sich ändern.

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