Rigoletto aus Mantua

10.6.2018. Gestern gab es ein außergewöhnliches Fernseh-Ereignis: Giuseppe Verdis Frühwerk „Rigoletto“,  seinerzeit eine Direktübetragung von den Originalschauplätzen aus Mantua.

Hier kann man Ausschnitte daraus sehen;

https://www.youtube.com/watch?v=jhdlSxdBt7w

Das Besondere war, dass es keine Aufzeichnung aus einem Theater oder einem einzelnen Platz war. Über dreißig rasch bewegliche Kameras schufen ständig neue Bilderwelten aus der Renaissance und  erzielten die Wirkung eines monumentalen Kinofilms. Solisten wie der junge Vittorio Grigolo als Herzog von Mantua und der weltberühmte Placido Domingo in dunkler baritonaler Tonlage als alter Hofnarr Rigoletto, unter der Leitung von Zubin Mehta, sorgten für höchste musikalische Qualität.

Wenn die Technik mittlerweile solche Meisterwerke schaftt, wird das die ganze  bisherige Dimension der Opernaufführungen auf den Kopf stellen und qualitativ revolutionieren.

Dazu passt, dass ich gestern Mittag an einer bescheidenen Speisetheke in der Innenstadt mit einem Musikspezialisten ins Gespräch kam, daer die hässlichen Willkür-Inszenierungen des Regietheaters beklagte und von einer Sinus-Kurve sprach, einer Wellen-Bewegung, in der sich historische Fehlentwicklungen zum Besseren fortentwickeln und   aus vorübergehenden  Tiefpunkten wieder Höhepunkte wachsen, je schneller, umso mehr aktiv daran mitwirken.

Vier Stunden später, in einem einfachen Arbeiterlokal, hörte man die Stimme des spanischen Sängers Julio Iglesias, mit allseits bekannten Klassikern wie „O Sole Mio“, die in seiner Gestaltung völlig neu wirkten. Eine eigene Welt, die nur dann erfreut, wenn ihre Deteils beachtet und respektiert werden.

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