Stonenenge und der goldene Ring

24.12.2021. Bevor die christliche Zeitrechnung begann, gab es in Europa ein anderes großes Fest: Die Wintersonnenwende. Sie war vor drei Tagen, am 21. Dezember und wurde schon zur Zeit der Kelten gefeiert, die vor viertausend Jahten auch Stonehenge bauten, den mystischen Steinkreis in Südengland. Durch Beobachtungen des Sonnenaufgangs und des nächtlichen Sternenhimmels errechneten sie das Datum, das bis heute gilt. Auch in Skandinavien wurde groß gefeiert. Dort lebten die Germanen, aus deren wörtlicher Übersetezung der Begriff Deutschland entstand. Sie feierten auch eine phantastische Welt der Sagen und Märchen, in der Richard Wagners Weltdrama vom verfluchten Nibelungenring spielt. Der goldene Ring schenkt seinem Besitzer die Weltherrschaft, aber er missbraucht sie für Lügen, Verrat und Mord. Am Ende geht diese verdorbene Welt unter. Dem Wagnerpublikum ist oft gar nicht klar, dass ihnen ein Spiegel vorgehalten wird, denn Luxusgarderoben gehören zum Pogramm. Also ein Missverständnis. Wenn man Wagner nicht richtig versteht, schlägt er zurück und zwar mit aller Macht.

Das Finale der „Götterdämmerung“ ist ein eigenes Buch wert. Hier ist es gekürzt auf ein Kapitel: „Der Mittelpunkt desTryptichons“:

https://luft.mind-panorama.de/die-mitte-des-tryptichons-2/

Dort kann man den vollständigen Text des Finales nachlesen. Es enthält eine Überfülle von Symbolen, Bilderzeichen, die man in die heutige Sprache übersetzen kann. Entscheidend sind dabei ein paar Stichwörter: Von der Hand des ermordeten Siegfried zieht seine verratene Braut Brünnhilde den verfluchten goldenen Ring. Dann springt sie in den brennenden Scheiterhaufen, auf dem seine Leiche liegt. In diesem Augenblick wird der Ring vom Fluch gereinigt und kehrt wieder zu seinen rechtmäßigen Besitzern zurück, den Naturwesen der Rheintöhter. Mit den heutigen Mitteln der digitalen Filmtechnik könnte man das auch im Theater eindringlich inszenieren, stattdessen sieht man oft eine schwarzgekleidete Sängerin, die sich nicht bewegt.

Für ein Konzertprogramm reicht das aus, aber damit werden gewaltige optische Möglichkeiten verschenkt oder sogar in einen Kindergarten verwandelt. Eine Ahnung von den schweren Fehlern bekommt man, wenn man sich mit den surrealistischen Bildern von Salvador Dali beschäftigt. Zum Thema Dali bekommt man hier fast 30 Artikel, wenn man das Stichwort eintippt, in die Such-Funktion, recht oben auf dieser Seite:

https://luft.mind-panorama.de/?s=salvador+dali&x=12&y=5

Das Privathaus von Salvador Dali habe ich im Sommer 1986 gesehen. In den Garten konnte man hineinschauen. An einer weißen Wand standen über zehn Duplikate von Wagner-Büsten. Das war sicherlich kein Zufall.

Leider sind starke Symbole wie Feuer und Reinigung manchmal in einen Zusammenhang gesetzt worden, der mit ihren sehr alten Ursprüngen nichts zu tun hat. Das  gilt auch für Musik-Inszenierungen. Um die ganze Tiefenwirkung der Wagnerwerke zu verstehen, muss man sich auch mit dem Mittelalter beschäftigen, als die Gesetze der Mystik noch sehr genau erforscht wurden. 64 eigene Artikel zu diesem Stichwort findet man direkt unter diesem Text.

Und jetzt zwei nicht so bekannte Weihnachtslieder, die ich als Kind schon gern gehört habe:

Hohe Nacht der klaren Sterne  (zur Wintersonnenwende)
Heilige Nacht , o gieße du (Beethoven)

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