Savonarola

11.10.2020. Girolama Savonarala (1452 – 1498) war ein Dominikanermönch und gefürchteter Bußprediger in Florenz, als die Stadt sehr reich war. Er drohte den Sündern vor dem Stadtpalast, dem Palazzo Vecchio, mit der Hölle. Den Reichen und Mächtigen, für die Fürsten Medici war er ein Ärgernis, das Volk bejubelte ihn. Er prophezeite den angeblich kurz bevorstehenden Weltuntergang und kämpfte in seinen Predigten auch energisch gegen Papst Alexander VI,, der ein sehr lockeres Privatleben führte, in aller Öffentlichkeit. Mit seiner Geliebten Lucrezia lebte er, schon als Kardinal, etwa zwanzig Jahre zusammen. 1495 erhielt Savonarola ein deutliches Verbot des Papstes, noch weiter zu predigen. Doch der Mönch gab nicht nach. Am 23.5.1458 wurde er als Ketzer auf einem Scheiterhaufen vor dem Palazzo Vecchio und vor vielen Zuschauern verbrannt.

Savonarala kannte keine Mäßigung, so wie auch der Papst, der allerdings auf eine ganz andere Weise übertrieb und das Gegenteil feierte. Ende 1510 reiste der deutsch Mönch Martin Luther nach Rom und war entsetzt über die Zustände dort. Cesare Borgia (1457 – 1507) war vorher Erzbischof und auch ein unehelicher Sohn des Papstes. Er war als grober Wüstling und Verschwender bekannt. Er hatte aber noch versucht, im Auftrag des Papstes den lästigen Savonarola bei einem persönlichen Besuch in Florenz zu mäßigen, war aber damit erfolglos.

Der empörte Luther wollte wieder zur ursprünglichen Bibel zurück, zum Evangelium. Darum hieß seine neue Kirche „evangelisch“ oder „protestantisch“. In seinem Versteck, auf der Wartburg in Thüringen, übersetzte er den gesamten Original-Text, als Erster, in die deutsche Sprache. Auch er wurde, als angeblicher Kirchenverräter und Ketzer, auf dem Reichstag in Worms, in Anwesenheit von Kaiser Karl V., mit dem Tode bedroht. Aber sein Kurfürst, Friedrich der Weise, versteckte ihn.

Fanatismus fördert nur neuen Streit statt ihn rasch zu beenden. Auchhier spielen Wissenslücken und Bosheit eine Hauptrolle. Das sind unveränderliche Merkmale des Charakters und lösen, zwangsläufig Täuschungsmanöver und Betrügereien aus.

Zusammen mit Macht und Geld werden daraus Katastrophen, für die Allgemeinheit. Aber dank fortschreitender Technik und besserer Datenverarbeitung werden sie immer schneller erkennbar, vor Allem die Ursachen, die oft nicht ein Einzelner verschuldet, sondern eine Gemeinschaft die ihre folgereichen Wissenslücken selbst vergrößert. Da lässt sich ändern, durch Aufklärung und Ausbildung. Das geschieht auch hier, aufgrund langjähriger Erfahrungen. Und soll allen Mitlesern nützen, auch beim legalen Geldverdienen. Betrügereien und Täuschungsmanöver fallen immer schneller auf, weil selbst die beste Tarnung immer schwächer wird.

Gnadenlose Rachejustiz hilft nicht dagegen, sondern löst neue Spannungen aus.

Der politische Fanatismus beschädigte auch die Olympischen Spiele 1972 in München. Danach war es vorbei, mit dem langjährigen Ruf der alten, „gemütlichen Weltstadt“. Aber sie blieb trotzdem beliebt, nicht nur als Traumziel für Zukunftsindustrien, Modeberufe und erträumte Gewinne von bekannten Millionären und Prominenten in der Sensationspresse. Mittlerweile sind die modernen Medien, auch die Filmindustrie, in einer geräuschlosen Dauerkrise, die laut platzende Seifenblasen erzeugt.

Damals, im Olympiajahr 1972, war ich gerade ein Jahr lang in der ersten Berufsausbildung, in einem großen Konzern im westfälischen Münster. Da lernt man nicht nur Fachkenntnisse, sondern blickt auch in die Abgründe menschlicher Gemeinheit. Das Alles vermischt sich, bisher im normalen zeitlichen Ablauf von fünf Jahrzehnten und erweitert die täglichen Erkenntnisse. Die besten Ideen findet man in der „Kunst des Krieges“, die der chinesische General Sun Tsu schon vor zweitausend Jahren zusammenfasste.

Deshalb gehört die Zukunft der Transparenz, der Nachprüfbarkeit von Fakten. Das Internet fü Alle wird auch missbraucht, mit Methoden, die immer noch, nur eine Minderheit kennt. Auch das ist hier schon oft ein Thema gewesen. Man findet alle Artikel mit Hilfe der Themen-Übersicht, unter diesem Text.

Dazu sang Esther Ofarim, schon im berühmten Berliner Kampfjahr der Studenten, 1968, „The Morning of my Life“. Der neue Morgen eines Lebens:

https://www.youtube.com/watch?v=rLPnbEnT24k

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