31.8.2019. Ohne Ziffern hätte unsere Welt kein Fundament. Wenn sie allerdings falsch sind, stimmen auch die Ergebnisse nicht mehr. Gefälschte Bilanzen sollen Fehler vertuschen. Bei berühmten Autokonzernen wurden die Abgasmessungen durch ein Computerprogramm absichtlich manipuliert. Verwickelt sind darin die Spitzenmanager, die ihre Verkaufsabsätze und Gewinnen für sich selbst steigern wollten. Auf Kosten der Kundschaft. Das wird noch ganz teuer werden. Zutreffende Zahlen sind aber das unverzichtbare Fundament für alle Lebensbereiche.
Heilige Zahlen findet man in der Kabbala. Die Numerologie füllt alle Ziffern mit einer konkreten Bedeutung, die selbst über komplizierte Berechnungen weit hinausgeht. Sie enthalten Geheimnisse, die auch für erfahrene Experten nicht immer auflösbar sind. Denn Mysterien kann man zwar beschreiben, aber ihr Innerstes bleibt dem Auge verborgen, enthält eine starke, lebendige Energie und kann in ihren Wirkungen auch naturwissenschaftlich gemessen und überprüft werden.
Die wichtigsten Ziffern sind Eins bis Zehn. Im Folgenden werden erst einmal nur Beispiele gegeben, aber die Grenzen sind damit noch lange nicht erreicht.
Eins = Anfang. Der Beginn. Der Urknall, mit dem unser Planet aus dem Nichts entstand. Die oberste Macht in der Hierarchie, die höchste Autorität.
Zwei = Der Dualismus. Das Doppelprinzip aller Erscheinungen. Tag und Nacht. Somme und Winter. Das Innenleben des Menschen, das zwischen den Extremen Gut und Böse überlebt.
Drei = Die Geometrie des Dreiecks. Die drei Seitenflächen einer Pyramide, deren Spitze zum Kosmos zeigt.
Vier = Quadrat. Würfel. Das Fundament der Pyramiden.
Fünf = Das Fünfeck. Pentagramm. Wenn dessen Spitze nach oben zeigt, verströmt sie positive Energie. Zeigt sie nach unten, meint sie das Reich der Finsternis. Satan und der in den Abgrund gestürzte Lichtengel Luzifer.
Sechs = Lebenskraft. Sexualität. Die Verstärkung als dreifache Sechs ist die Übertreibung, die Hemmungslosigkeit, das Zeichen Satans und erscheint in der biblischen Apokalypse kurz vor dem Weltuntergang und dem Jüngsten Gericht..
Sieben = Der letzte Tag der Schöpfung (Genesis). Die Vollendung der materiellen Welt. Die Zahl der Wochentage, die sich ständig wiederholen und dabei mit neuem Inhalt füllen.
Acht = Unendlichkeit. Wenn diese Ziffer nicht vertikal zu sehen ist, sondern liegend, horizontal, bezeichnet sie das letzte Maß aller Dinge. Den fernen Punkt, wo sogar Parallelen sich kreuzen und die Dimension der Transzendenz jede Realität überschreitet.
Neun = Die umgedrehte Sechs. Also nicht der Beginn des Lebens oder einer vergänglichen politischen Ordnung , auch nicht der Weg zur Finsternis, sondern zum Licht.
Zehn = Die Vollendung aller Werke. Die zehn göttlichen Erscheinungen im Lebensbaum, an dessen Spitze die Krone des mächtigsten Herrschers zu sehen ist. In Richard Wagners „Preislied“ (Meistersinger) ist das Ziel der dichtenden Handwerker und des neuen Meisters Walther von Stolzing der „Wunderbaum“ im Paradies. So wie die mittelalterlichen Kathedralen das Paradies in Zeichen aus widerstandsfähigem Stein verwandelten, steht der blühende Wunderbaum im Garten des Paradieses, ist lebendig, schafft neue Früchte und das Ideal der Vollkommenheit.
Diese Deutung der ersten zehn Ziffern, der Sephirot am Baum der Erkenntnis, findet man in der Kabbala. Das umfangreiche Buch entstand im Mittelalter, ist für Anfänger schwer verständlich, entfaltet aber bei gründlicher Beschäftigung eine Kraft, die selbst physikalische Phänomene oder den Ausbruch eines Vulkans bei weitem übertrifft.
Die Quellen reichen bis in die Frühzeit des Menschen, dessen erste Überreste (Knochen) in Äthiopien gefunden wurden. Das Nachbarland Ägypten war Zentrum der ersten Hochkultur, und die königlichen Pharaonen ließen sich feierlich in Pyramiden aus Wüstengestein bestatten.
Pharao Echnaton herrschte von circa 1350 bis 1330 vor Christus. Er schuf die alten Götter ganz ab und verehrte nur die Sonne, die er Aton nannte, als Energiequelle für alles Leben.
Der Ägypter Musa führte unter dem Namen Moses vierhundert Jahre später das gefangene Volk der Israeliten nach Osten, der Himmelsrichtung des neu beginnenden Tags. Unterwegs teilte sich vor seiner magischen Ausstrahlung das mächtige Rote Meer und gab einen Fußweg frei zur Fortsetzung des Auszugs in die neue Heimat. Dabei übergab Gott an Moses auch die Schrifttafeln der Zehn Gebote, die noch heute gültig sind als universale Regeln der Gerechtigkeit. Die Verbote für Tötung, Lügen, Verleumdungen sind immer noch ein zentraler Teil der Strafgesetzbücher auf allen Kontinenten.
Einer der ersten berühmten Herrscher westlich des Jordan war König Salomo, der bis heute als Inbegriff der Weisheit gilt. Das ist nicht Schlauheit, Gelehrsamkeit oder Besserwisserei, sondern die höchste Stufe der Erkenntnis, die Erleuchtung. In der Unio Mystica vereinigt sich das menschliche Bewusstsein mit den Zeichen Gottes, die er erkennen kann. Vor Salomos Tempel standen die beiden Säulen Boaz und Jachin. Sie versperrten Niemand den Weg, aber ihre unübersehbare äußere Gestalt war nur die Hülle für alle anderen Zeichen im Tempel, die als Mysterien wichtige Zeichen von höchster Bedeutung enthielten, aber auch nur eine äußere Hülle waren für die geistige Energie, die alle Entwicklungen und Fortschritte auf der Welt steuert, auch die Bewegungen der Planeten und des riesigen Universums.
Es gibt nicht nur ein einziges Land mit solchen Erkenntnissen. China, Indien und der Buddhismus haben sehr starke Denkmethoden. Die Indianer, Ureinwohner Amerikas, hatten vor der Entdeckung des Kontinents längst eine eigene Tradition. Schwarzafrika, Arabien, Südamerika genauso.
Trotzdem herrschen selbst in Nachbarregionen oft lang dauernde Spannungen. Aus wirtschaftlichen Gründen, wegen der bitteren Armut vieler Staaten, die man längst mit den Gesetzen der Ökomie viel erfolgreicher hätte bekämpfen können. Politische Gründe sind eine andere, veränderbare Hauptursache.
Der Dirigent Daniel Barenboim hat das West Eastern Divan Orchestra gegründet, dessen Musiker aus jungen Israelis und Palästinensern bestehen. Am 21. August 2005 gaben sie gemeinsam ein Konzert im palästinensischen Ramallah. Ein Zeichen der Hoffnung und Zuversicht für die einzige Möglichkeit der Staaten, miteinander und nicht gegeneinder zu leben. Hier kann man zu dem Thema auch die Neunte Sinfonie von Beethoven hören:
https://www.youtube.com/watch?v=HljSXSm6v9M
.