26.6.2022. Für Cowboyfilme war vor hundert Jahren Hollywood die erste Adresse. Dann kam ein Erdbeben aus Italien. Sergio Leones „Lied vom Tod“. Seit 1968 habe ich den Film immer wieder angeschaut, später natürlich mit immer längeren Pausen. .Jede Szene hat eine dramatische Wucht, dazu kommen die starken Schauspieler und die unvergessliche Musik. Viele Bücher wurden über die Cowboys geschrieben, aber das Wichtigste ist die Konzentration auf wenige Einzelheiten, die mit tausend anderen Bildern dicht verbunden sind. Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine neue Eisenbahn-Linie durch ganz Nordamerika gebaut. „Union Paciific“hieß das Projekt, im Film ist der Besitzer ein geldgieriger Geschäftsmann, in dessen Büro ein Ölbild mit großen Ozeanwellen hängt. „Pazifik“ das ist die Küste von Kalifornien, auch sein Ziel. Gegen Hindernisse arbeitet für ihn eine Verbrecherbande und deren Boss „Frank“. Aus dem unsichtbaren Hinterhalt ermorden sie eine irische Farmel-Familie mit drei Kindern. Deren einsame Farm ist nach den Bauplänen eine wichtige Bahnstation. Frank will dort die Macht übernehmen, hat aber nicht mit einer Prostituierten aus New Orleans gerechnet (Claudia Cardinale), die der Grundbesitzer kurz vorher geheiratet hat. Sie findet aber bessere Unterstützer, vor Allem einen namenlosen Mundharmonika-Spieler (Charles Bronson). Dessen Vater hatte Frank auch schon ermordet, jetzt hat er einen Rächer am Hals, ohne ihn zu kennen. Zum Schluss treffen sie sich, Auge in Auge. Frank: „Hast du auf mich gewartet?“ „Ja. Schon viel zu lange.“ Danach kehrt der Namenlose wieder zur Farm zurück, wo mittlerweile viele Arbeiter an der Bahnlinie weiterbauen. Die Farm heißt „Sweet Water“ (Süßwasser), und die Witwe sagt, „Sweetwater wartet auf dich.“ Er anwortet nur knapp, „Irgendeiner wartet immer“. Dann reitet er weiter. Sein Kopf bleibt dabei im Vordergrund, eine bewegliche Kamera, ohne Zoom“ steigt auf zu einem weiten Landschafts-Panorama, mit vielen schuftenden Bauarbeitern.
Die Handlung ist eigentlich nichts Besonderes, aber die faszinierende, magische Gestaltung, die Augen und Ohren überwältigt. Urbilder, Archetypen, die auch tief in das Innenleben eindringen.. Zum Stichwort „Archetypen“ gibt es hier über 30 Beiträge:
https://luft.mind-panorama.de/?s=archetypen+&x=13&y=5
Das gehört zum Thema „Bilderschriften“, „Symbolik“ oder auch „Münster 1971 bis 1987“, wo ich den Film zum ersten Mal sah. Er enthält viele „Weltformeln“, eine wurde schon am Anfang erklärt. Das ist die Architektur des Kosmos, dessen Gesetze im ganzen Universum gelten und deren Verletzung hart bestraft wird. Das wird oft erst spät erkannt, an den Folgen ändert das nichts. Wenn Headhunter (Kopfjäger) die besten Führungskräfte suchen, ist das Honorar immer sehr hoch, aber das Ergebnis oft eine Katastrophe, als ob die Beratungsfirma „Tutto Kaputto“ heißt („Wir machen Alles kaputt.“) Das kann auch großen Staaten passieren, wenn man sich ihre Vergangenheit anschaut. Für China trifft das nicht zu, weil der Staat sehr viel Geld dafür ausgibt, dass die Gegenwart sich tatsächlich verbessert. Auch andere Staten sind hier nur Beispiele, um die Methoden und Ergebnisse schneller zu erkennen. Wenn das nicht erwünscht ist, wird die Zukunft darauf eine deutliche Antwort geben, die Fakten und die Ergebnisse. Verhindern lässt sich das nicht, weil zu Viele davon direkt betroffen sind, in ihrer Lebensgestaltung und an ihren Arbeitsplätzen. Die Vergangenheit war dabei noch heftiger und wilder, aber freie Informationen vergleichen zwar, schauen aber immer in die Zukunft. Wer aus Fehlern lernt, darf nicht wie verbrauchter Wegwerf-Müll behandelt werden, aber auch das passiert viel zu oft. Fehler sind bei jeder Bewegung unvermeidlich, aber sie dürfen nicht absichtlich passieren. Wenn Kochrezepte schlecht schmecken, müssen die Köche ausgetauscht werden, nicht die zahlenden Gäste. Keine schlechte Idee, heute und morgen, die Vergangenheit eignet sich dabei nur für Vergleiche und Messungen, ob sich tatsächlich etwas verändert hat.
Das Traumland Kalifornien war auch ein Zentrum der Hippie Bewegung,und die „Mamas and Papas“ sangen 1965 vom kalifornischen Traum: „I stepped into a church, passed along the way. Well, I got down on my knees. California dreaming, On such a winter’s day.“
https://www.youtube.com/watch?v=N-aK6JnyFmk
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