6.9.2021. Manche Themen lösen sofort ein großes Gähnen oder Wegschauen aus, weil sich der Inhalt abgenutzt hat, durch zu häufigen Gebrauch. Testen kann man das mit dem Stichwort „Religion“, mit dem die Mehrheit schon lange nichts mehr anfangen kann. Beschränlt man sich dabei auf die christliche Religion und deren Zentrale in Rom, konnte man schon seit drei Jahren wieder hell wach werden. Deren jetziger Papst Franziskus hat mit Problemen zu kämpfen, die es noch nie gab. Nachschauen muss man dabei nur das Suchwort „Gianluigi Nuzzi“. Dazu gibt es hier 15 Artikel:
https://luft.mind-panorama.de/?s=gianluigi+nuzzi&x=14&y=14
Nicht die zweifelnden Gläubigen sorgen dabei für Unruhe, sondern die Vatikanbank. Und das nicht erst seit gestern. Robert Calvi war der Bankpräsident. Sein Büro stand auf dem Petersplatz. Am 29.3.21 erschien hier der Bericht „Ein römischer Turm“ :
https://luft.mind-panorama.de/ein-roemischer-turm/
Zitat: „Roberto Calvi (1920 – 1982 ) war Präsident der römischen Bank Ambrosiano, die mehrheitlich dem Vatikan gehörte und trotzdem auch Geld aus illegalen Quellen verwaltete. Calvi selbst geriet in Verdacht, Guthaben in die eigene Tasche umgelenkt zu haben. Dann wurde er nach London gelockt. Am 18.6.1982 wurde er dort, unter der „Blackfriars“-Themsebrücke tot aufgefunden. Um seinen Hals hing ein dickes Seil, eine alte Galgenschlinge. Eine Pistolen-Kugel war er offensichtlich nicht wert. Er hing dort in seinem schwarzen Geschäftsanzug. Die schwarzen Lack-Schuhe berührten nur mit den Spitzen das Wasser, als wäre er Jesus, hatte dazu aber nicht das Format. Das war eine Beurteilung. Seine Jackentaschen waren vollgestopft mit Banknoten. Ein Hinweis auf seine Geldgeschäfte und seinen Verrat.“
Das ist schon vierzig Jahre vorbei, aber Unruhe gibt es immer noch. Experte Gianluigi Nuzzi hat dazu, im Oktober 2019, das Buch „Weltgericht“ veröffentlicht. Es ist noch aktuell, weil es die gesamten Struktuen der Vatikanbank freilegt, aber der Papst hat längst reagiert und energische Reformen veranlasst.
Friedrich Nietzsche (1844 – 1900) schrieb, „Gott ist tot.“ Er war radikaler Atheist, lehnte die Kirchen ab. Aber nach dem Anhören von Bachs „Matthäus-Passion“ notierte er, „Jetzt möchte ich am liebten wieder in die Kirche eintreten.“ In die gleiche Richtung zielt auch seine leidenschaftliche Bewunderung für Richard Wagner (1813 – 1883). In dessen Werken spürte er eine Macht, die er nicht mehr bei ihrem Namen nennen wollte: „Die magische Kraft der Symbolik“ ist hier ein eigenes Kapitel, mit über 500 Beiträgen. Querverbindungen ergeben sich dabei auch zu anderen großen Glaubensgemeinschaften auf der ganzen Welt, mit deren Leitern Wagner persönlich gut befreundet war.
Nietzsche litt an einer unheilbaren körperlichen Krankheit und wurde deshalb von seinen späteren Kritikern nicht immer ernst genommen. Näheres dazu findet man hier. „Nietzsches Absturz“, ein Artikel vom 30.8.21 :
https://luft.mind-panorama.de/nietzsche/
Zum Thema „Religion“ gibt es hier 57 eigene Beiträge. Der Inhalt ist so vielseitig, dass man ihn nur in einer verständlichen Kurzform zusammenfassen kann. Den gleichen Tiefgang verdienen auch die Aufführung von Wagners Musikdramen, sonst kann man sie nur oberflächlich verstehen. Mit einem einzigen Satz lässt sich auch die grenzenlose Bildersprache der Symbolik erklären: Das sind die sichtbaren Zeichen Gottes, die für den Menschen erkennbar sind.
Was das musikalisch bedeutet, kann man anhören. Wilhelm Furtwängler dirigiert das Lohengrin-Vorspiel:
https://www.youtube.com/watch?v=lSKoGDEuNdE
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