4.3.2016. Roman Polanski hat viele Kinofilme gedreht. Nicht alle waren Spitzenqualität, aber wenn ihn das Thema faszinierte, gelang es ihm. In der Dracula-Komödie „Tanz der Vampire“, wo er, atmosphärisch perfekt, den Horror in einer verschneiten Karpaten-Landschaft in eine Komödie verwandelte. Oder im „Mieter“, wo er zeigt, wie ein innerer Horror sich steigert und immer mehr die Persönlichkeit verändert. Der Grund können emotionale oder finanzielle Grenzsituationen sein. „Man is an Island“. Der Mensch ist eine einsame Insel, auch im Luxus, in Märchenvillen oder meterlangen weißen Yachten.
Selbst schwierige Vorgänge kann man mit einfachen Worten darstellen. So geht das auch bei superkomplizierten Problemen, die Spezialisten nicht ansatzweise lösen können. Der Mensch ist zwar oft mit seinen Gedanken allein, aber gleichzeitig umgeben von einem Signalgewitter aus der Realität, Phantasie und persönlichen Erfahrungen. Dabei hilft die Methode, Unwichtiges auszublenden und sich auf Hauptsachen zu konzentrieren. Die gegenwärtige deutsche Politik wird überflutet von der Flüchtlingskrise. Die wichtigsten Ursachen liegen im syrischen Bürgerkrieg. Wenn man ihn beendet, kehren auch die Flüchtlinge gern in ihre Heimat zurück. Stattdessen wird geredet und gerdet, von Berufspolitikern, Journalisten und beim sich ständig wiederholenden BlaBla der Fernseh-Talksshows. Wer Gefahren nicht erkennt oder beachtet, die sich sich langsam im Dunkeln entfalten, übersieht, dass sie dann immer fetter werden. Andererseits entstehen Datenspuren in einer solche Menge, dass sie sich nicht mehr löschen lassen.
Manche allgemein bekannten Erfahrungen wirken absurd und unlogisch, zum Beispiel die Begrenztheit der Zeit, in der Erfahrung und Wissen sich in langen Zeiträumen steigern, die zunächst wie eine graphische Kurve nach oben gehen, dann sich wieder senken oder in einer flachen Ebene verlängern, die bei jedem Einzelnen ganz andere Inhalte hat. Der Buddhismus lebt in abstrakten Dimensionen, der ständigen Wiedergeburt des Menschen, bis er von allen Fehlern gereinigt ist und im Nirwana sich mit dem Weltall vereinigt. Der altägyptische Herrscher Echnaton ernannte die Sonne (Aton) zum alleinigen Gott, weil er sie als stärkste Quelle für alle Naturerscheinungen empfand. Die Vielfalt der Gedanken bringt Fortschritt, weil sie sich gegenseitig anregen. Ein Blockflötenchor kennt nur eine einzige Melodie.
Silberne Wasserfontänen in einem barocken Schlosspark waren eine Spielerei der damaligen Herrscher, die längst vergangen sind, doch architektonische Spuren und andere Kostbarkeiten hinterlassen haben. Das Schicksalrad dreht sich, verändert die Welt. Im Internet sind es Netzwerke, Räderwerke im Schatten, die lautlos ineinander greifen, aber störanfällig sind, weil sie auf allen Kontinenten beobachtet und bewertet werden. Das stärkste Gegenmittel bei Krisen ist der entspannte Umgang miteinander, die Kenntnis anderer Denkweisen und Kultur und der Austausch miteinander. Gegeneinander funktioniert auf Dauer gar nichts.
Leopold Stokowski dirigiert Händels „Wassermusik“ :
https://www.youtube.com/watch?v=Wl1Ek-0t0gA
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