Zu späte Dämmerung

17.5.2021. Wenn die Morgendämmerng am Himmel  immer früher  kommt, ist das Jahr schon weiter fortgeschritten. Und das Leben auch. Die ablaufenden Jahreszeiten spiegeln die Entwicklung. Schon bald, am 21. Juni ist Sommeranfang. Die Pflanzen kommen zum höchsten Stand ihrer Reife, Am 22.September beginnt die Wende: Der Herbst und die Erntezeit.

Die alten Bilder wurden schon in der Frühzeit angeschaut, aufgezeichnet und gemessen, als Astronomen den nächtlichen Himmel beobachteten und feststellten, dass die Abläufe sich jährlich wiederholten. Daraus konnte man Schlüsse für das Alltagsleben ziehen und die lebensnotwendige Bearbeitung der Felder und ihrer Früchte planen. Heute geschieht das automatisch. Weltraumsatelliten und Messtationen auf allen Kontinenten werden digital gesteuert, mit einer Genauigkeit, die früher nur annähernd möglich war.

Das Wachsen einer Erkenntnis wurde   in Sprachbildern oft verglichen, mit dem Licht. „Jetzt hat es mir gedämmert“, war unter Schülern eine beliebte Redewendung. Sie ist in Vergessenheit geraten, weil die Lernmethoden sich geändert haben. Gedruckte Lehrbücher verschwinden immer mehr. Bei den ersten Computern in der Firma mussten wir noch dicke Bedienungsanleitungen im Aktenschrank aufbewahren. Sie wurden vom Hersteller ständig aktualisiert, und viel Papier landete ständig im Abfall. Noch mehr, wenn nur einzelne Teile geändert wurden, die unvollständig waren und zu einem Durcheinander führten. Vorwürfe und Streitereien gehörten dazu.

Heute ist bei diesem Thema auch das Papier verschwunden. Es dient nur noch zur Dokumentation von wichtigen  Fakten und deren Veränderungen. Da sind die Vorteile unschlagbar. Denn bedruckte Blätter kann man nebeneinander legen,  statt ständig die Anzeige auf dem Monitor zu wechseln. Auf dem begrenzten Ablageplatz eines Tischs lässt sich auch mehr Überschtichkeit schaffen, durch Sparsamkeit und Durchblick.

Die Technik ist also nicht überall das Wichtigste. Nachdenken und Beurteilen werden dadurch immer mehr erleichtert, aber nicht abgeschafft. Deshalb spricht der Titel dieses Artikels von einer „zu späten Dämmerung“. Weil die Dunkelheit noch weit verbreitet ist.

Zum Beispiel: Wenn Fakten elektronisch ermittelt werden, ist viel unwichtiger Datenmüll dabei, der nur die Bearbeitung stört. Computerprogramme müssen Wichtiges und Unwichtiges trennen. Das meiste gehört ins Archiv, und interne Suchmaschinen haben einen schnellen Zugriff darauf.

Entscheidend bleibt immer, ob das Material einen höheren Wert bekommt. Durch Verbesserung der Arbeitsabläufe oder ihrer Bewertung. Das  können Maschinen nur in Grenzen. Auch komplizierte Umrechnungen müssen zuerst durch Überprüfung verbessert werden, bevor man die Ergebnisse übernimmt und weiter verwendet. Vor Allem versteckte logische Fehler, Ungenauigkeiten oder Informationslücken müssen erst einmal in den Schaltplänen auftauchen und sichtbar werden. Manipulatonen und Fälschungen werden dann schwieriger und zeitaufwändiger, also immer teurer. Keine Firma kann sich das als Dauerzustand leisten, auch nicht solche Mitarbeiter, die dabei mitmachen, denn sonst ist die Pleite nur noch zu verzögern, aber nicht mehr zu verhindern.

Die universale Weltordnung ist so aufgebaut, und wer sie verletzt, bekommt  die Folgen zu spüren. Alle Mitarbeiter, das Management verlieren dabei, und die Konkurrenz freut sich. Deshalb gibt es keinen Zweifel daran, dass die bereits ereichten Gipfel des Fortschritts in den nächsten Jahren noch dadurch übertroffen werden, dass sie auch für eine größt mögliche Qualität sorgen. Eine große Aufgabe, die Manche für längst gelöst halten, bei der aber noch Vieles zu erledigen ist. Zeit dafür gibt es genug. Und wenn das Geld dafür in die richtigen Bahnen gelenkt wird, folgen auch hohe, berechtigte Gewinne.

Leider gibt es noch zahllose Stellen, die falsch besetzt sind. In der Politik, den großen Firmen, der vielseitigen Kultur – überall. Einige Riesen-Skandale wie „Wirecard“ und andere Unglaubichkeiten haben zum letzten Jahreswechsel für große Überraschungen  gesorgt, aber Jeder wird sich daran gewöhnen, dass  Aufräumarbeiten immer das Wichtigste sind.

Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945, der auch in einem Monat April endete, hieß es, nicht nur  in München, „Rama dama“. Hochdeutsch: Wir räumen auf. Das ist damals, in einem vergleichsweise hohen Spitzentempo, erfolgreich  geschehen.

Gemeinsam mit den immer noch gültigen, zeitlosen Regeln des Wirtschaftswunders, das gar nicht geheimnisvoll oder schwer zu verstehen war, sondern ein rasch wirksames Heilmittel. Über zwanzig Jahre hat es tatsächlich reale Wunder gebracht. Am meisten in Deutschland. Der Erfinder, Lufwig Erhard, verbreitetete die Forderung „Wohlstand für Alle“. Der Aufruf galt für Alle, wurde aber nicht überall befolgt, leider auch nicht in einigen Nachbarländern. Erst mit Beginn der Siebziger Jahre, im Zustand der Übersättigung, wurde die zutreffende Parole  zur Gewohnheit, aber nicht mehr so ernst genommen..

Und dann kamen die ersten Risse. Jedes danach folgende Jahrzehnt hatte für schwere  Fehler seine eigenen Ursachen. Sie waren hier Thema vieler Artikel im Detail, wurden aber oft nicht so genau erkannt oder ernst genommen. Im Kapitel „Die neue Welt“, direkt unter diesem Text,  kann man Einiges dazu finden. Doch das Lesen allein reicht nicht. Die Realisierung, die Verwirklichung, ist noch offen. Aber das wird sich in Zukunft noch ändern, weil es gar nicht anders geht.

Seit dem 14.4.21 ist eine neue Webseite im Aufbau, die man hier findet:

„Aprilschatten“

https://indiansummer20.jimdofree.com/

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