Sparvereine

17.10.2021. Wer Gutes tun will. Kann das Geld spenden und auch von der eigenen Steuer abziehen. Das ist kein Schwarzgeld, das sogar mehrere Finanzminister in die eigene Tasche gesteckt haben. Alles Nähere dazu findet man mit „Pandora“, dem Markenzeichen des letzten Skandals in der Hochfinanz. Ein beliebtes Ziel für Spenden sind auch wohltätige Stiftungen. Das System funktioniert genauso, muss aber noch ein paar Sonderregeln beachten, über die ein Stiftungsrat wacht, der auch aus Staatsvertretern bestehen kann oder Privatgeld annimmt. Das ist dann kein Schwarzgeld aus kriminellen Quellen, die in sauberen Projekten landne, porentief rein werden sollen und damit legal Milliarden erwirtschaften können. Weil das zu oft missbraucht wurde, wollen immer mehr Regierungen das Bargeld abschaffen oder in elektronische Finanzströme schicken, die auch nach einer Löschung wieder rekonstruiert werden können..

Weil diese Forderungen immer lauter werden, müssen sich die falschen Spender warm anziehen. Ihre Spuren sind nicht unsichtbar. Das Mitglied eines Stiftungsrats sagte mir vor Jahren, dass er sämtliche Ausgaben in den Kassenbüchern verbuchen lässt, auch Geschenke. Denn das gesamte Geld gehört zum Stiftungsvermögen, das wichtige Investitionen finanziert. Wenn ein Mitarbeiter das für eigene Zwecke missbraucht, ist es wie ein Griff ins Dunkle, der Diebstahl aus einer Supermarkt-Kasse. Die Elektronik meldet fehlendes Bargeldautomatisch, die Kassierer bekommen danneinen sofortigen Termin bei den Geschäftsführern und gleichzeitig die fristlose Kündigung, auf einem ständig schrumpfenden Arbeitsmarkt.

Trotzdem passiert es. In einer großen Betriebskantine wurden sämtliche Einkäufe bargeldlos abgewickelt, auch die Lieferung der Lebensmittel und das tägliche Mittagessen der Angestellten. Dann kam der Kantinenleiter auf die Idee, abends Sonderfeste zu organisieren, die von den Gästen bar bezahlt wurden und auch über eine eigene Wechselgeldkasse liefen. Da reichte es aus, dass eine einzige Mitarbeiterin sich ungerecht behandelt fühlte und Strafanzeige erstattete. Der unvermeidliche Gerichtsprozess wurde in allen Tageszeitungen ausführlich breit getreten, auch die Strafen und das Berufsverbot. Nach ein paar Monaten tauchten die Verursacher trotzdem wieder auf, bei Arbeitseinsätzen, wo Niemand sie kannte. Das sprach sich auch herum, aber wie die Neu-Auflage endete, weiß ich nicht, weil ich mit dem ganzen Verein längst nichts mehr zu tun hatte.

Für gute Zwecke sind Stiftungen und Spenden immer noch eine sehr praktische und gute Lösung. Aber Unregelmäßigkeiten fallen auf, früher oder später. Das kann eine ganze Firma zerstören, und ihre Arbeitsplätze lösen sich in Luft auf. Wer davon profitiert, muss am Ende teuer bezahlen.

Auch das ist tatsächlich nicht überall bekannt. Darum gehört es ins Internet. Das ist zwar längst voll mit solchen, vermeidbaren und voraussehbaren Tragödien, die aber vom Mantel des Schweigens zugedeckt werden. Die Namen werden geschützt durch die Privatsphäre, bis zum rechtskräftigen Urteil eines dafür zuständigen Gerichts. Nur deshalb hier noch einmal der Hinweis auf das Kapitel „Unsichtbare Spuren“, das eine Menge von unaufgelösten Fällen enthält, deren Zeit noch kommt, von selbst :

https://luft.mind-panorama.de/?s=unsichtbare+spuren&x=19&y=10

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