St. Patrick’s Parade

15.3.2015. Der jährliche Umzug zum Gedenken an Irlands Heiligen St. Patrick begann um 12.00 Uhr, dauerte eine halbe Stunde lang und rollte bis zum Odeonsplatz.

Dominierend war die Farbe des Naturgrases, bei der Kleidung und auch beim Messgewand des älteren Herren, der als Bischof Patrick den Zug anführte. Immergrün (ever green) ist die Erinnerung an alte Zeiten, ferne Bilder, immer wieder frisch und wachsend, wie der in ein paar Tagen beginnende Frühling. Grasgrün waren heute die Anzüge, die leuchtenden Kleider der Musikkapellen, Tänzer und Zaungäste.

Dazu die hohen schwarzen Hüte, deren Aufschrift für das dunkle Guinness-Bier warben. Zwei bayerische Trachtenkapellen marschierten blechschmetternd  mit, als Zeichen der Völkerfreundschaft. Dazu Dudelsackpfeifer mit karierten Röcken. Keltische Bauern und Soldaten aus der Urzeit.

Die sonst stets vom Autolärm durchbrauste Leopoldstraße war gesperrt. Trotzdem blieb ein ernüchternder Kontrast, mit den langen Reihen mehrstöckiger, gesichtsloser Bürogebäude, den wenigen Resten von lebendigem Pflanzengrün, dafür die auf spätere Nachtschwärmer wartenden Bistros, Wirtshäuser, Cafés, Boutiquen, dicht aneinander gereiht wie eine matte, stumpfe Perlenkette.

Hässliche, phantasielose Moderne und zeitlose mystische Tradition vertrugen sich nicht recht. Aber haften blieben im Gedächtnis die aufblitzenden Merkmale der Grünen Insel Irland, vom wilden Ozean umflossen, deren Bewohner sich hier auf dem Festland dem Alltag äußerlich anpassen. Doch in der Erinnerung sind sie verbunden mit dem „green, green grass of home“ ihrer Heimat, den weiten Naturflächen, schroffen Felsklippen, dem kühlen Meereswind und kleinen Dörfern, dem Ursprung von Kindheit, Jugend und dem Aufbruch zu anderen Ufern auf der weiten Welt. Heute war das eine Vorahnung der nahen Frühlingsblüten. Sehnsucht nach frühen Urzeiten, einer direkteren Verbindung zur Natur, die immer mehr unterbrochen und überlagert wird vom Alltagsgewimmel und der Informationsflut.

Über seine Heimat sang wie kein anderer der unvergessene  Luke Kelly von den „Dubliners“:. Hier kann man es hören:

„The town I loved so well.“

https://www.youtube.com/watch?v=55OBEs98Pj4

Ein stiller Ort in Bayern ist das

„Kloster Andechs“

https://luft.mind-panorama.de/kloster-andechs/

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