13.8.2021. Tagesnachrichten sind hier nur eine Randerscheinung. Sie werden tagsüber zerredet, durchgekaut und wiederholt. Die Eintagsfliegen werden aber dann wertvoll, wenn sie weit zurückschauen in die Vergangenheit und eine Tiefenwirkung haben, die Jahrhunderte lebendig bleibt. Zum Beispiel der Fall Giordano Bruno (1548 – 1600). Am 12. März seines Todesjahres wurde er auf dem römischen Campo de Fiori (Blumenmarkt) verbrannt. Dort steht jetzt, als Erinnerung, die überlebensgroße Statue eines Mönchs mit Kapuze, schwarz wie die Asche eines erloschenen Scheiterhaufsens. Kurz vorher war Martin Luther (1483 – 1546) friedlich in Deutschland gestorben, obwohl er heftig gegen die Fehler der römischen Kirche protestiert, sogar dem Kaiser persönlich widersprochen und und danach eine ganz neue Glaubensgemeinschaft gegründet hatte. Was hatte Giordano Bruno falsch gemacht? Er schrieb Bücher gegen die allein herrschende Idee einer geozentrischen Welt, in der nur die Erde der einzige Mittelpunkt ist. Bruno jedoch glaubte, dass in einer materiell unendlichen Welt überhaupt kein Raum für ein Jenseits ist und dass deren ewige Existenz sogar ein Jüngstes Gericht ausschließt. Er wurde deshalb von der kirchlichen Inquisition bedroht und verfolgt, flüchtete deshalb durch ganz Europa, wurde in Venedig verraten und starb dann als verurteilter Ketzer.
Brunos Bücher habe ich bisher nur durchgeblättert, sie sind anspruchsvoll geschrieben und kein leichter Lesestoff. Faszinierend, allerdings überhaupt nicht zu beweisen, ist seine Idee, dass es außerhalb unserer Welt noch viele andere Welten gibt. Niemand weiß, ob das stimmt, aber theoretisch ist es möglich und ein beliebtes Thema für Weltraumfilme und phantastische Abentuer wie den „Krieg der Sterne“, ein Riesenerfolg von 1977. Damals hat mich die aufwändige Technik begeistert, mit vielen neuen Sensations-Effekten. Aber hinter der Knallerei war meistens Leere, in der Tiefe und in der Breite.
Schade, aber es geht auch ganz anders. Phantasie kann die Wirklichkeit bereichern, dort wichtige Spuren finden, auch versteckte Schatzkammern, wenn man ihre Zeichen begreift. Das ist die Bildersprache der Symbolik, die hier schon über 400 Beiträge ausgelöst hat. Sie enthalten ganz konkrete Erklärungen, wenn man vorher, nur eine lange Reise beginnt, auf der kein Massentourismus stattfindet. Der Beginn kann sogar märchenhaft sein, aber das täuscht. Im Weltraum gibt es tatsächlich Schwarze Löcher, die kein Licht in ihr Inneres eindringen lassen, aber eine derartig starke Energie speichern, dass sie Nachbarsterne einfach auffressen können. Kürzlich haben Astrophysiker wieder neue Entdeckungen dazu gemacht, weil sie außerhalb dieser Leerstellen eine starke Strahlung entdeckt haben. Mehr nicht, aber das Ende der Geschichte ist es auch nicht.
Seit Jahren höre ich eine große Musik nicht mehr, weil ich sie auswendig kenne, schon seit dem 21 Lebensjahr. Sie beginnt mit einer einzigen Melodie, die nur deshalb immer lauter wird, weil ständig neue Instrumente dazu kommen, die den Eindruck eines lebhaft strömenden Flusses wecken. Später sieht man einen riesigen Baum, die Weltesche, das Zeichen der universalen Ordnung und der Weltgesetze. Ein vorbeigehender Wanderer schneidet ungefragt dort einen einzigen Zweig ab und macht daraus einen Kampfspeer, als Zeichen seiner Macht, Aber nach diesem Fehler misslingen ihm alle seine Pläne. Er reißt sogar einen goldenen Ring an sich, der ihm die totale Weltherrschaft gibt, aber die ganze Geschichte ist verflucht, und am Ende geht die verdorbene Welt krachend unter. Der Ring verschwindet endgültig wieder im Rhein, dem Fluss, der ganz am Anfang immer lauter zu klingen beginnt. Das Ganze dauert sechzehn Stunden, an vier Tagen.
Es ist ausichtslos. jedes Detail hier zu erklären, aber die „Deutung der Symbole“ findet man direkt unter diesem Text, mit 97 Beiträgen. Es ist eine unendliche Geschichte, weil sie fest im Gedächtnis verankert ist und viele starke Signale nach außen sendet, die von dort auch wieder zurück kehren. Es ist ein Gleichnis, das durch grenzenlose Vergleiche immer realistischer wird. Nicht als materieller Gegenstand, sondern als Dimension der Erkenntnis und der Erweiterung des Horizonts. Das Alles ist schon oft hier erklärt worden, aber der Stoff trocknet nicht aus. Was auch immer zu ganz anderen Wissensgebieten zu sagen ist, kann nicht wild zusammengerührt werden und hat ein unverwechselbares Eigenleben. Aber es ist wie beim ersten Betreten eines Tropendschungels in Südamerika. Vorher findet man schon sehr viele Informationen dazu. doch erst wenn man drinnen unterwegs ist, versteht man sie immer gründlicher.
Einen ausgezeichneten Eindruck von der gewaltigen Musik zum „Ring des Nibelungen“ bekommt man durch die sehr hörenswerte Aufnahme einiger Orchesterstücke, unter der Leitung von Leopold Stokowski:
https://www.youtube.com/watch?v=WnlfNhfVrgI
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