Südlich von Neapel

30.10.2921. Münchens Straßenbild wäre langweiliger ohne die vielen Ausländer. Wenn man sich normal benimmt, reden sie gern auch über die Probleme in ihrer Heimat. Man muss sich dabei gar nicht einmischen, aber einige Tatsachen sind offensichtlich kaum bekannt. Staunen kann man auch, wenn die ungelösten Fälle zwar recht einfach geklärt werden können, aber selbst die Betroffenen sich mit den Fakten einfach abfinden. Veränderungen brauchen keine Gewalt, sonder nur Ursachenforschung. Dabei muss man nur zwei vergleichbare Messpunkte aus der Vergangenheit und Gegenwart mit einer graphischen Linie verbinden, die dann nach unten oder nach oben zeigt. Das ist die Zukunft.

Für zuverlässige Prognosen braucht man nur zwei Voraussetzungen: Persönliche Erfahrungen und deren Auswertung, Bewertung. Die Detail-Arbeit kann kein Einzelner erledigen, dafür werden gute Spezialisten gebraucht, die auch bei Widerständen nicht weglaufen, sondern ihre Projekte und deren Hauptlinien nicht aus den Augen verlieren, mit Geduld. Denn auch die heftigsten Widerstände haben Ursachen, die sich verändern lassen. Schlechte Jahresbilanzen sind gefährlich, weil sie immer  auf schwere Fehler hinweisen. Gegen die Kriminalität hat Italien schon seit Jahren ein gutes Rezept: Wenn ein Verdächtiger die Quelle seines Reichtums nicht nachweisen kann, wird Alles beschlagnahmt und armen Leuten zur Verfügung gestellt, die damit auf ehrliche Art Geld verdienen können. Wunder wirken kann auch die Verlegung von Schlüsselindustrien in die Regionen südlich von Neapel, denn Computer sind unabhängig von geographischen Standorten. Ihre Herstellung und die Nutzung kann dort geschehen, wo das monatliche Einkommen noch viel zu niedrig ist. Und da ist noch viel mehr Spielraum.

Am 20.92.21 schrieb ich den Artikel „Das Mittelmeer verändert sich“ :

https://luft.mind-panorama.de/mittelmeer/

Zitat: „Die heutigen Nachkommen des römischen Weltreichs haben immer noch Pech. Vor Allem seit 1860, seit der staatlichen Vereinigung des nördlichen Italiens mit den Regionen südlich von Neapel. Dort dominiert immer noch die körperlich anstrengende Landwirtschaft, mit Zitronen und grasfressenden Milchkühen, die eine immer stärkere  Konkurrenz auf dem Weltmarkt haben und deren Besitzer deshalb sehr arm sind.

Salvatore Cardillo (1874 – 1974) wurde in Neapel geboren und wanderte dann aus nach Amerika, New York. Für seinen Landsmann, den berühmten Sänger Enrico Caruso schrieb er, im neapolitanischen Dialekt:  „Core `ngrato“ (Undankbares Herz). Darin geht es um eine Verlorene Liebe. Gemeint sein kann auch die Heimat, Italien. Carlo Bergonzi aus Norditalien, der 2014 in Mailand starb, nach einer langen Welt-Karriere,  hat das alles verstanden:

https://www.youtube.com/watch?v=oTpZ1ednTmc

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