18.9.2021. Wenn man eine Musik schon fünfzig Jahre lang gut kennt, dann reicht es eigentlich. Stimmt das aber nicht, können alle Beteiligten darüber nachdenken und vielleicht sogar etwas für sich selbst finden. Am 13.9.2021 habe ich hier den Kommentar gechrieben „Tristan und Verdis Othello“:
https://luft.mind-panorama.de/tristan/
Zitat: „Das große Liebes-Duett aus Verdis „Othello“ kann man immer wieder hören. Zum Teil ganz genau hat Verdi die Noten von Wagners Tristan abgeschrieben und nur leicht verfremdet. Das Ergebnis ist ganz ungewöhnlich. Eine grenzensprengende Ekstase. Ein Anschwellen und Aufrauschen der beiden Stimmen und des großen Orchesters. Nicht im sonst gewohnten Klang, sondern mit unbekannten chromatischen Sprüngen und wechselnden Tonarten. Im Jahr 2001, in Parma, sangen Barbara Frittoli und José Cura diese Szene, die es auch mit vielen anderen berühmten Sängern gibt. Barbara Frittoli hat genau den richtigen, gefühlvollen Klang. José Cura war damals 39 Jahre alt. Die optische Gestaltung der beiden Sänger ist sehenswert, beide Stimmen ergänzen sich, und das Ergebnis „Bel Canto“ lässt sich nur noch schwer übertreffen“ :
https://www.youtube.com/watch?v=HGhkZQUrsBg
Diese Aufführung war optisch unauffällig, konzertant, ohne Bühnenbilder und Kostüme. Und die vermisst man diesmal auch nicht. Die Wirkung entscheidet immer. Und das gilt für alle Musiktheater. Ich habe mich oft geärgert über die schrecklichen Darbietungen. Hier ist es aber schade, wenn das große Liebesduett schon nach zehn Minuten zu Ende ist. Und das gibt Energie, bei einem ähnlichen Thema weiterzumachen, mit dem gleichen Anspruch. Zum Thema „Nibelungenring“ gibt es hier über 20 Artikel:
https://luft.mind-panorama.de/?s=nibelungenring&x=14&y=15
Behandelt wurden unter anderem die Symbolbilder „Weltesche“ „Sonnen-Gesang“ und die Hymne über die „Allmacht der Liebe“. Solche magischen Bilder waren für Richard Wagner die stärksten Signale, um seine besten musikalischen Einfälle zu entdecken und aufzuschreiben. Manchmal dauerte das fertige Ergebnis unfassbar lange, weil selbst ihm dazu nichts eingefallen war. Zum Beispiel der nervende Ehestreit zwischen Wotan und Fricka (Walküre 2), die endlosen Rätselfragen und der langweilige Streit vor dem Brünnhilde-Felsen (in Siegfried 1 und 3). Die vier großen Abende dauern aber insgesamt 16 Stunden, darin sind das nicht mehr als unwichtige Kleinigkeiten.
Und nur durch die Auswertungen der Kleinigkeiten kommt man weiter. Wagner schrieb selbst: „Nicht die großen Noten sind die Hauptsache, sondern die kleinen Noten und ihr Text.“ Dann triffft man auf mehrere Tiefenschichten, außerdem auf die Erweiterung zum kosmischen Überbau, dem Universum.
In der Musikgeschichte gibt es nichts Vergleichbares. Außerdem erfüllt es die Ansprüche an die „Gesetze der Mystik“. Am 16.9.21 schrieb ich zu diesem Thema:
https://luft.mind-panorama.de/mystik/
Zitat: „Der Ausdruck Mystik (aus dem Altgriechischen ‚geheimnisvoll‘, ´Mund oder Augen schließen‘), bezeichnet alle Berichte und Aussagen über die Erfahrung einer mystischen Vereinigung, dem elementaren archaischen Rausch der Unio Mystica.
Dazu gehören vor Allem die sichtbaren Zeichen Gottes, die der Mensch erkennen kann. Zum Beispiel die zehn großen Gespräche im Dekalog, über die wichtigsten Gesetze des Universums: Verbot des Diebstahls und des Mordes, der Lüge und der rücksichtslosen Habgier nach fremdem Eigentum. Es gibt hier über 80 Artikel zu diesem Stichwort „Sichtbare Zeichen“ :
https://luft.mind-panorama.de/?s=sichtbare+zeichen+&x=23&y=12
Leider ist das Copyright nicht immer beachtet worden. Beispiele dafür kann man sich jetzt ersparen, aber sie sind nachweisbar. Wer fremde Ideen verwendet oder zu Geld macht, muss vorher eine Lizenz vom Autoren bekommen oder einen Nutzungsvertrag. Ohne Gespräche ist das nicht möglich.
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