Tatsachen in Märchenbüchern

26.2.2022. Dass Märchenbücher nur aus Tatsachen bestehen, ist gar nicht so selten. Reisende Kaufleute haben Indien entdeckt und darüber verbteitet, dass  es voller Wunder wäre, mit Kostbarkeiten und den Palästen der herrschenden Maharadschas. Das machte die spanische Regierung hellwach, und dann schickte sie Kolumbus los, damit er, am Steuer eines großen Schiffs, das ubekannte Märchenland finden sollte und Beweise mitbrachte. Im Jahr 1492 glaubte er, am Ziel sein, war aber in Amerika gelandet. Auch eine reiche Beute, tatsächlich und kein Traum. Vor Allem in Südamerika wird seitdem Spanisch gesprochen, in den wichtigsten Ländern. Gold, Silber und andere Schätze wurden in gtoßen Mengen abtransportiert, und die Einwohner wurden Untertanen der spanischen Krone. Noch phantastischer erging es Marco Polo (1254 – 1324).  Er entdeckte kein neues Land, besuchte aber zum erste Mal in seinem Leben das Kaiserreich China. Darüber schrieb er das „Buch der Wunder“, das auch nur Tatsachen enthielt. Seine Zeitgenossen hielten ihn für einen Träumer, einen Phantasten. Nur wer sich dann  selbst auf die Reise machte, begriff, dass Alles stimmte. Im Sommer 1981 war ich zum ersten Mal in Venedig. Dort stand, an einem unauffälligen Haus, nur ein Schild mit dem kurzen Hinweis, dass von dort aus Marco Polo seine große Reise begann.

Mittlerweile ist es umgekehrt. Mit digitalen Filmtricks lassen sich reale Welten („Virtual Reality“) so zusammenbasteln, dass der Zuschauer sie für echt hält. Das geht mit jedem Smartphone. Auf der Straße und überall lassen sich Gebäude und Personen filmen, dann elektronisch manipulieren und im Internet versenden, die gar nichts davon wissen und nicht einmal am Schauplatz anwesend waren. Oder Mischungen produzieren, die teilweise echt sind und teilweise frei erfunden.  Ein ständig kicherndes junges Pärchen zeigte mir vor acht Jahren den Monitor ihres Smartphones. Sie hatten ein heimlich aufgenommenes Foto von mir, aber mit Einzelheiten, die es niemals gegeben hat. Ich trug einen pechschwarzen Vollbart und schwarze Locken, hatte ganz dunkle Augen und eine hellbraune Gesichtsfarbe, wie ein Araber. Als ich dazu nur  eine kurze  Bemerkung machte, hörte ihr Gelächter schlagartig auf, und sie veließen mit einem übertriebenen Tempo sofort den Schauplatz, in einem bekannten Münchner Altstadt-Café, wo sie auch sonst, oft auftauchten.

Das ist eigentlich harmlos, ein Alltagsvergnügen, das man überall sieht. Aber es kann auch zur Fälschung von wichtigen  Beweisdokumenten verwendet werden, die in einem komplizierten Gerichtsprozess auftauchen, dazu falsche Zeugen, die das Blaue vom Himmel lügen. Den meisten Zuschauern fällt das gar nicht auf, deshalb wissen sie auch nichts davon, bis es sich herumspricht. Die Verursacher lassen sich durch ihre Spuren und Gewohnheiten im Internet identifizieren. Der Rest ist Sache der Polizei. Wenn sie dafür Zeit hat oder gar nichts  selbst darüber weiß. Auch das wird sich, noch  in diesem Jahr so sehr ändern, dass alle Beteiligten  aus allen Wolken fallen, wenn  die harten Geldstrafen fällig werden oder ein Urlaub dort, wo Niemand hin will. Dazu kommen die weit offenen Ohren der Lauscher, die gelangweilt in beliebten Lokalen herumsitzen und für einen noch höheren Bekanntheitsgrad sorgen. Wer jetzt hysterisch wird, hat zwar einen Grund dazu, aber Jeder muss damit auch leben und Beweise sammeln. Das Weiße ist genauso einfach wie das Schwarze. Das Eine bekommt eine Belohnung, das andere wird überall bekannt, auch durch die Informationsmedien.

Jeder kennt die Kandidaten, hier muss man sie nicht kennenlernen, weil ihre privaten Daten so lange von unseren Schutzgesetzen gesichert werden, bis ein rechtskräftiges Gerichtsurteil auf dem Tisch liegt. Dann aber wird es ungemütlich, auch bei der Suche nach einem guten Arbeitsplatz oder beim  Herumquatschen an überfüllten Biertheken, wenn  alle anderen Gäste sofort weitergehen oder flüchten. Eine Seltenheit oder Ausnahme bleibt das nicht, deshalb kann Jeder selbst, früh genug, dafür sorgen, das die Luft wieder sauber wird. Die Spuren allerdings lassen sich nicht löschen, auch weil es immer viele Mitwisser gibt, die gern reden. Dieser Quatsch ist so langweilig, dass er von selbst verschwinden muss. Wer mehr wissen will über „unsichtbare Spuren“, kann das Stichwort eintippen in die Such-Funktion, rechts oben auf dieser Seite. Dann findet er sofort über neunzig Beiträge dazu:

https://luft.mind-panorama.de/?s=unsichtbare+spuren&x=16&y=14

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