4.2.2016. Guter Rat ist teuer. Davon lebt die gesamte Branche der Unternehmensberater (Consulting). Wer dort Erfolg hat, kann mit seinen Referenzen und Verweisen auf andere Kunden hohe Stundenlöhne abrechnen. Doch jeder Fall ist völlig unterschiedlich, und deshalb haben professionelle Berater schon viele Firmen in die Pleite getrieben, aber trotzdem satt abkassiert. Zentraler Vertragsbestandteil müsste jedoch ein Erfolgshonorar sein, das nur dann fällig wird, wenn es nachweisbare positive Wirkungen und Erfolge gibt.
Schlechte Ratgeber richten in allen Bereichen riesige Schäden an, auch im privaten. Wer einen schwarzen Nadelstreifenanzug trägt oder ein elegantes „Kostüm“ der berühmten französischen Modefirmen, kann allein schon damit naive Gemüter „blenden“, also täuschen. Manche seriösen Prüfinstitute vergrößern ihren Einnahme-Horizont, indem sie sich auf das Glatteis von Themen bewegen, von denen sie keine Ahnung haben. Oder Computerprogramme herstellen, die nicht verkauft, sondern nur vermietet werden (Leasing). Derartige technische Hilfen sind dann von vornherein so konstruiert, dass sie möglichst umständlich sind und alle beteiligten Mitarbeiter möglichst lange an den Monitoren festhalten, weil der Produzent im Minutentakt abrechnet und es ihm völlig egal ist, ob die Personalkosten massiv steigen und kleinere Firmen dann sogar in den Ruin treiben.
Dass die gegenwärtige Bundesregierung angesichts der anschwellenden Flüchtlingskrisre keiner Beratung zugänglich ist und auch die schlechten Umfragewerte ignoriert, verpulvert jeden Tag Milliardensummen, die in Deutschland für ganz andere, vor allem soziale Zwecke dringend gebraucht werden und deren Finanzierung mittelfristig nur durch Steuererhöhungen und den inflationären Druck neuer Banknoten möglich ist, denen überhaupt kein echter Gegenwaert gegenüber steht. In der Weimarer Republik vor hundert Jahren musste man am Ende eine Million Reichsmark für ein einziges Brot bezahlen. Und dann kam der wortgewaltige Erlöser, der Führer, der versprach, alle Probleme zu lösen. Das Ergebnis war ein vom Zweiten Weltkrieg verwüstetes Europa mit Millionen Toten.
Ratgeber gibt es überall. Ärzte, die an möglichst teuren Operationen selbst verdienen. Psychologen und Psychiater, die ihre Patienten erst richtig krank machen oder sich mit gekauften Diagnosen als bestochene Gerichtsgutachter wichtig machen und Existenzen ruinieren. Oder Intrigante Berufskollegen, die mit einem breiten Lächeln ihre Umgebung aushorchen, um sie dann hinter ihrem Rücken gezielt in Verruf bringen. Unfähige Führungskräfte in großen Konzernen wie dem FIFA-Fußball-Weltverband, die durch Mauscheleien hinter verschlossenen Türen regieren. Oder Abgaswerte manipulieren, wie im Volkswagen-Konzern, der hohe Verdienste hat und solche Machenschaften überhaupt nicht braucht.
Ein gutes Beispiel sind Medikamente. Es gibt Hausärzte, die gern alles verschreiben, was es auf dem Markt gibt. Manche angeblichen Heilmittel haben schädigende Nebenwirkungen. Andere bewirken überhaupt nichts. Verdient wird trotzdem gut daran, denn die Krankenkassen zahlen, auch wenn das ganze medizinische System einschließlich der Krankenhäuserr immer höhere Defizite erwirtschaftet.
Warum? Eine ausführliche Antwort wäre sehr umfangreich, aber zum besseren Verständnis lässt sie sich – vorläufig – auf ein paar Schlagwörter reduzieren: Fehlende Sachkenntnis. Mangelhafte Erfolgskontrollen.
Das klingt einfach, ist es aber nicht. Und weil das gedankliche Innenleben des Menschen, die Psyche, viele Querverbindungen zur Musik hat, gibt es auch dort sehr gute Beispiele.
Großmeister Johann Sebastian Bach hatte zwei herausragende Eigenschaften: Seine Musik ist logisch ganz klar konstruiert. Sie hat leicht überschaubare, aber vom Aufbau her sehr komplexe Strukturen, die vom Orchester hohe handwerkliche Fähigkeiten verlangen (Virtuosität). Und das reicht noch lange nicht! Die logischen Elemente auszudeuten, zu interpretieren, ihnen die mystische Innigkeit zu geben, die der barocke „Wundermann“ zu himmelragenden Kathedralen des meditativen Klangs auftürmte, das gelingt nicht Jedem. Hier kann man einfach zuhören:
„The Best of Bach“