11.12.2020. Der Kinofilm „Theater des Grauens“ von 1968 handelt von einem Londoner Shakespeare-Schauspieler. Edward Lionheart (Eduard Löwenherz) wird gespielt von Vincent Price. Allein bei diesem Namen laufen den langjährigen Filmexperten eiskalte Schauer über den Rücken. Denn Lionheart hält sich sogarfür den besten Shakespeare-Schauspieler aller Zeiten. Die Zeitungskritiker sehen das ganz anders. Er bekommt den geforderten Kritikerpreis nicht. Daraufhin besucht er sie bei ihrem gemeinsamen Umtrunk, beschimpft und verhöhnt sie. Begleitet wird er von seiner Tochter, die natürlich Edwina heißt. Ein Kritiker ruft lachend, „Jetzt kommt auch noch die ganze Familie!“ Gespielt wird sie von Diana Rigg, unvergessen als Karate-Emma, in einer Londoner Krimi-Serie, wo sie als gesetzestreue Geheimagentin geheime Gangster-Vereine aufspürte und mit Karate-Schlägen außer Gefecht setzte. Hier ist sie die gehorsame Tochter des wahnsinnigen Lionheart. „Vater, lass sie!“ beruhigt sie ihn, als er wilde Beleidigungen gegen seine Kritiker ihnen ins Gesicht schleudert. Dann springt er vom Balkon in die Themse. Aber er ist nicht tot.
Seine Feinde bekommen festliche Einladungen, wo er plötzlich auftaucht und sie ermordet. Verkleidet natürlich als Shakespeare-Schauspieler, in passenden historischen Gewändern. Ein Weinkenner wird zu einer Weinprobe eingeladen. Dann erscheint Lionheart. Der Kritiker staunt, „Ich dachte, Sie wären tot!“ Daraufhin zitiert Lionheart seinen Lieblingsautor, Shakespeare, sehr ausdruckvoll und leidenschaftlich. Dann liest er dem Kritiker seine eigene, boshafte Zeitungskritik vor: „Lionheart, das alternde Hausfrauen-Idol, war schon wieder so langweilig, dass ich Lust bekam, ein Schinkenbrötchen zu essen und dann einschlief.“ Jetzt öffnet der Wahnsinnige ein großes, volles Weinfass und, mit seinen betrunkenen Gehilfen, ertränkt er den Zeitungsfritzen im Wein, sagt nur danach, „Jetzt hätte ich Lust, ein Schinkenbrötchen zu essen.“
Mit diesem Schema fängt er sie alle, jedes Mal im kostbaren Renaissance- Kostüm, wie die berühmten Shakespeare-Helden. Die deutsche Stimme gehört dem Münchner Schauspieler Wolf Euba, der meisterhaft die tödlichen Verse spricht. Unvergesslich ist der sprachliche Anfang des Königsdramas „Richard III.“: „Nun, da der Somme unseres Missvergnügens zu einem Sommer wurde, durch das Haus von York! Alle die Winter, die unser Herz bedrohten, sind in des Weltmeers Tiefe nun begraben.“ Der teuflische König Richard hat immer nur das Gleiche im Sinn, wie wie der Schauspieler Lionheart: Morden. Die Polizei jagt ihn zwar mit Großeinsätzen, aber verkleidet taucht er immer wieder auf und zitiert sein Vorbild, das Theater-Genie. Dabei werden einem empfindsamen Feinschmecker und Hundefreund seine eigenen Lieblingshunde serviert. Eine elegante Dame geht zum Prominenten-Friseur und wird mit ihren Lockenwicklern in Flammen versetzt. Immer mit Shakespeare-Zitaten. Zum Schluss wird er doch noch erwischt, als er gerade den Chefkritiker einer Londoner Zeitung beseitigen will. Der wird jedoch von der Polizei gerettet. Lionheart zündet dann sein eigenes Theater an und springt vom Dach.
Das Beste an diesem Film sind die genialen Shakespeare-Zitate. Danach habe ich die im Film verwendeten Stücke noch einmal gelesen: Richard III, Titus Andronicus. Und andere. Da wurde klar, dass man den Dichter gar nicht mit einer protzigen Inszenierung zumüllen muss, sondern allein die Kraft der Sprache und die Wucht der Worte sorgen minutenlang für Hochspannung, bevor dann eine ganz andere Szene aus dem „Theater des Grauens“ im Kinofilm beginnt. In einem Münchner Delikatessengeschäft wurden einmal, in der Vorweihnachtszeit handgefertigte Pralinen an die Kunden verschenkt, von einem Konditormeister, der Vincent Price sehr ähnlich sah. Ich habe ihn darauf angesprochen. Er lachte herzlich und sagte, „Hoffentlich sehe ich nicht so alt aus.“ Vielleicht war es auch Absicht, denn in der Filmstadt München laufen viele verkleidete Filmstatisten herum, die Passanten mit versteckten Kameras besuchen und glauben, dass sie dafür große Hauptrollen bekommen. Aber es sind zu viele, und die Zukunft der gesamten Branche ist deshalb nicht gut, weil auch in den letzten Jahren die Kinos immer leerer wurden.
Vincent Price spielte noch in einem anderen Schreckens-Film die Hauptrolle. „Der Hexenjäger“ von 1968. Nach historischen Tatsachen zeigt das Drama über den Verbrecher Matthew Hopkins, der 1636, in der puritanischen Cromwell-Zeit wütete. Einzelne Männer ritten damals durch die Landschaften und ermordeten in den Dörfern Unschuldige, die von ihren Nachbarn als Satansfreunde angezeigt worden waren. Einzelne Szenen sind besonders grausam. Die Mitwirkenden beschwerten sich nach dem Ende der Dreharbeiten. Es setzte Strafanzeigen. Der Regisseur Michael Reeves beging am 11.2.1969 Selbstmord.
Es gibt sehr viele Menschen, die Phantasie und Realität nicht trennen können. Da geschehen schlimme Grenz-Überschreitungen, aber im Grunde ist es ganz normal, wenn die beiden Bereiche eine gute, anregende Verbindung miteinander haben. Die Phantasie bringt neue Ideen, die Wirklichkeit sorgt für Korrekturen. In Filmen und Musikdramen entsteht daraus eine inspirierende Spannung. Im Beruf geht das auch, wenn ein gutes Betriebsklima herrscht. Das allerdings ist recht selten, wenn Leute stundenlang zusammen sind, die nicht zusammen passen. Da versucht Einer dem Anderen hinterlistig, die Lebensfreude zu nehmen, um dafür selbst mehr Geld zu bekommen. Und unberechtigte Beförderungen, Leistungszulagen, gute Beurteilungen. Das ist der beste Boden für Verbrecher, die manchmal lange Zeit nicht erkannt werden und vor Allem mit raffinierten Täuschungsmanövern viel wertvolle Energie verbrauchen.
Das Internet hat das Alles verändert. Viele, völlig unterschiedliche Informationsquellen bringen auch Fakten zum Vorschein, die für sich allein harmlos sind, aber im Zusammenhang Böses bedeuten. Die Merkmale werden oft nicht erkannt. Übertriebene Freundlichkeit bedeutet Falschheit. Im Beruf sind das getarnte Netzwerke, die gegen andere arbeiten und dabei nicht auffallen wollen. Übertriebene Geheimnistuerei ist immer verdächtig. Wer offen ist, hat nichts zu verbergen. So ist das auch mit dieser Webseite. Meine schlimmsten Feinde waren immer diejenigen, die mit Heimlichkeiten arbeiten. Deshalb werden hier viele allgemeine Hinweise zu diesem Thema gegeben, die leicht verständlich sind. Dabei ist die Privatsphäre der Verdächtigen immer unantastbar. Ganz oben auf dieser Seite findet man einen deutlichen Kommentar zu den „Privaten Daten“, die von unserem Grundgesetz geschützt werden und von den lückenhaften Datenschutzgesetzen.
Die Verbesserungsmöglichkeiten durch elektronische Ermittlungsmethoden sind viel größer als selbst Experten glauben. Denn die Technik stößt oft an verbotene Grenzen. Aber ganz andere Wissensbereiche werden gar nicht beachtet. Man findet sie ganz rechts auf dieser Seite. Sie trennen Phantasie und Wirklichkeit. Da gibt es große Wissenslücken, wie man in Zufallstreffen an Wirtshaus-Theken leicht feststellen kann. Aus Auffälligkeiten und herumgeplaudertem Geschwätz ergeben sich glasklare Bilder, wenn man sie erkennen kann. Auch solche Verbesserungsmöglichkeiten sind ein Grund zur Vorfreude auf das nächste Jahr, auch wenn die schlimmsten Probleme, noch nicht sofort verschwinden.
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