Titan – Templum Universalis

4.9.2019. Das Leichtmetall Titan hat eine matte Silberfarbe und wird oft für Schmuck verwendet. Kürzlich sah ich ein Armband aus diesem Material. Es bestand aus zwei großen Buchstaben. T und U. Bei den altägyptischen Priestern war das T ein gemeinsames Erkennungszeichen, das Henkelkreuz (Anch). Wenn auf dem oberen waagerechten Teil noch ein kleiner Kreis zu sehen war, bedeutete das die Sonne, die vom Pharao Echnaton als einziger Gott anerkannt wurde. Das T ist dann die Abkürzung für „Templum“ (Tempel).

Bei dem erwähnten Armband wurde das T von einem U in einfacher hufeisenförmiger Gestaltung fast ganz umschlossen. „Universalis“ ist ein Hinweis auf den Kosmos, in dem alles Leben sich entwickelt. Wenn beide Buchstaben sich formal umschlingen, stehen sie für eine Gemeinschaft des „universalen Tempels“ und sind ein Erkennungszeichen für alle Mitglieder. Das Material ist ganz leicht und kann deshalb als Armreif, Gehäuse für eine Uhr oder bei einer Halskette verwendet werden. Es glitzert nicht wie echtes Silber, taugt also nicht zur Angeberei oder als Hinweis auf materiellen Reichtum. In der beschriebenen Form weist es auf eine starke geistige Dimension hin, an der sich die Besitzer gegenseitig erkennen können.

Das Armband war offen in einem beliebten Bistro zu sehen. Mit dem Träger des Handschmucks habe ich nicht gesprochen, aber er hielt es so auffällig hin, dass er sicherlich bereit gewesen wäre, Fragen zu beantworten, auch, um neue Mitglieder für seine Gemeinschaft anzuwerben.

Das aber ist zu plump. Symbole, Bildsignale als Werbebotschaften, gibt es in der Mode und in jedem anderen Verkaufsbereich. Dann verlieren sie rasch ihre Wirkung. Und um geheimnisvolle Zeichen zu erklären wie das erwähnte T und U, muss man ein Spezialwissen haben, das einen Normalmenschen dann überfordert, wenn er nur eine amüsante Unterhaltung sucht.

Viele Zeichen werden nur bei geschlossenen Veranstaltungen der Mitglieder gezeigt, wenn sie vorher ein Aufnahmeritual bestanden haben. Dabei gibt es sogar Fälle, wo die Teilnehmer gar nicht vollständig informiert werden und das Geheimwissen nur einer kleinen, vertrauenswürdigen Elite zugänglich sein soll, die damit auch eine einsame Machtposition besitzt. Dabei kann man das Alles offen im Internet finden, wenn man sich dafür die Zeit nimmt.

Bei zwei dieser Organisationen hat es Ärger gegben, als ich solche Informationen an langjährige Mitglieder weitergegeben habe. Details darüber werden prinzipiell nicht genannt, weil der Zorn über eine solche Offenlegung so groß war wie ich es als Laie nie erwartet hätte. So kann man sich Feinde schaffen, wenn man nur einen Dialog sucht. Die Wirkung war Folgende: Ein Angehöriger der mittleren Hierarchie sagte: „Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich niemals eingetreten.“ Es ging keineswegs um verbotene Dinge, im Gegenteil, aber drei Wochen später hatte er trotz aller Verdienste seinen Posten verloren und wollte am Telefon nicht über die Ursache sprechen. Der zweite Fall betraf einen hohen Erkenntnisgrad, der für Mitglieder als einfache Verwaltungsarbeit in Umlauf gebracht worden war. Hier bin ich laut zusammengeschrien worden. Das macht nichts, zeigt aber den Grad der Verletzlichkeit, die völlig überflüssig war, aber trotzdem geheimgehalten wurde. Der dritte Fall schadete dem Träger eines teuren Maßanzugs, der mich vor zwei Jahren nach einem längeren Gespräch als „Ehrengast“ zu einer Veranstaltung einlud. Wir hatten uns vorher nie gesehen, aber sein berechtigtes Vertrauen ging so weit, dass er mir einen Stapel Fotos aus seiner Lebensgeschichte zeigte. Auf einem Bild war er in einer Militäruniform zu sehen, die weltweit bekannt ist. Doch als ich daraufhin den Namen seiner Organisation nannte, unterbrach er das Gespräch immer wieder, ging zum Nachdenken nach draußen und nahm später auch sein Telefon nicht mehr ab. Zum letzten Mal tauchte er auf, als ich mit einem Bekannten an der Theke eines Bierlokals stand und deshalb keine Zeit für ihn hatte. Da bat er mit niedergeschlagener Miene darum, dass er ein Bier gespendet bekam. Draußen war nur ein schwacher kalter Herbstregen, aber er setzte sich dort auf die leere Besucherterrasse und trank nur ganz langsam. Selbst leisten konnte er sich das offenbar nicht mehr, und der ganze düstere Stimmungsumschwung hatte wohl seine Ursache im Vorzeigen des einen alten Fotos, das ihm seine Vorgesetzten dann offensichtlich übel genommen hatten.

Keiner der drei genannten Anlässe hatte tatsächliche, schützenwerte Geheimnisse als Anlass. Rein theoretisch würde die Bekanntgabe hier nur allgemeine Gleichgültigkeit auslösen. Aber die Information war Teil einer größeren Struktur und sollte inhaltlich nur Berechtigten zugänglich sein, Da alle Großorganisationen bis in ihre kleinsten Winkel bekannt sind und ich auch jedes technische Mittel ablehne, das zur Auflösung von Rätseln oder zur heimlichen Überwachung von Menschen dient, bestand der Schock nur darin, dass ich Details miteinander gedanklich verknüpft habe, deren Zusammenhang nicht bekannt werden sollte. Das hatte ich vorher allerdings gar nicht geahnt, außer einem Gespräch auch keine Absichten damit verbunden. Natürlich war die Wirkung deshalb nicht voraussehbar.

So etwas ist gar nicht selten. Weitere Beispiele sind überflüssig und allgemein ganz uninteressant. Aber es kann auch Gutes dabei herauskommen. Also Wichtiges für die Zukunft. Dafür jetzt auch noch weitere Beispiele anzuführen, ist überflüssig. Außerdem lauern überall die Ideenklauer, die viel Geld mit fremden Einfällen verdienen, aber den Urheber einfach verschweigen. Das Urheberrecht bestraft so etwas, außerdem muss der Dieb seine ergaunerten Gewinne abgeben und wird dabei nicht nur in seinem Kollegenkreis überall bekannt und verachtet.

Das Prinzip ist immer das Gleiche, muss aber geduldig erarbeitet werden: Genaue Fachkenntnisse nicht nur beim Hauptthema, sondern auch in entfernteren Bereichen, die aber inhaltlich so zusammenhängen, dass die Querverbindungen oft gar nicht auffallen. Dafür muss man auch kein frei erfundener Meisterdetektiv Sherlock Holmes sein, der blitzschnell kombinieren konnte, aber nur ein Phantasieprodukt seines Autos war.

Ein entscheidender Schlüssel sind Auffälligkeiten und Störungen in Systemabläufen, die sonst einwandfrei funktionieren. Berechtigte Kritiker werden dann oft zur Zielscheibe von Benachteiligungen oder Psychoterror. Am Ende siegen jedoch die Regeln, und die Beschädiger werden mit den Mitteln der Forensik (wissenschaftliche Spurenauswertung) immer leichter entdeckt, vor allem im elektronischen Bereich, wo sich auch gelöschte Daten noch Jahre später wieder herstellen lassen. Wer dabei erschrickt oder aggressiv wird, enttarnt sich selbst. Nach der Aussage als unverdächtiger Zeuge oder überall beliebter Zeitgenossen führt er die erfahrenen, echten Ermittler damit direkt auf seine eigene Spur.

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