21.2.2016. Hat man das Konzentrieren trainiert, dann verdampft der verschwommene Dunst der Nebenschauplätze. Selbst Erinnerungen aus frühen Lebensabschnitten erzeugen fotografisch klare Bilder, die wie in einem Glaskolben ein Destillat vom Besten übrig lassen. Das hat Grenzen. Reines Gold, der alte Traum der mittelalterlichen Alchemisten, ließ sich noch nie mit chemischen Mischungen schaffen. Doch die Klarheit von Erinnerungen verändert die Beurteilung, die vom Äußeren in das Innere dringt. Vergleiche hinken, aber sie verknüpfen sich mit späterem Wissen und Erfahrungen.
Wer sich nicht ändert, erstarrt im kalten Frost. Neue Einsichten werfen starke Motoren an. Ein fundamentale Bilanzprinzip lautet: Klarheit und Wahrheit. Bei der Bewältigung der aktuellen großen Krisen – Euro-Stabilität, Aktivitäten der beteiligten Staaten – fehlt es daran. Der leere Phrasen-Salat der Spitzenpolitiker, die immer gleichen, plappernden Talk-Show-Gäste, die von politisch beeinflussten Redaktionen an die täglichen Fernseh-Schwatztische verteilt werden, bewirken nichts. Mitleidige Gutmenschen finden vor lauter Emotionen keine Lösungen. Gefühlsduselei verstopft das logische Denken. „Wir schaffen das!“ Die Berliner Regierung hat Billionen an Schulden, die Löcher im Eimer werden immer größer. Die zukünftigen Verpflichtungen verschlingen Milliarden, die im Inland gebraucht werden und langfristig Schaden anrichten.. Der hektische Aktionismus verkleistert den gedanklichen Stillstand.
Träume sind eine Kraftmaschine der Psyche zur Verarbeitung täglicher Eindrücke. Sie zu deuten, führt an die Ursachen. Den Schlüssel zu allen Konflikten.
Im Jahr 1955 veröffentliche Frank Sinatra ein Album voll eindringlicher Melancholie. Privat belastet durch die Ehekrise mit Schauspielerin Ava Gardner, sang er über Einsamkeit, schlaflose Nächte an Bartheken und den „bösen Wind“ (Ill Wind) des Schicksals. Das war jedoch nicht das Ende vom Lied, Die folgenden Sechziger Jahre segelte er von einem Triumph zum anderen, hellwach, einflussreich und wirkungsvoll, auch aktiv beim Einsatz für farbige Amerikaner.
Frank Sinatra singt „Ill wind“ :
„You are only misleading the sunshine I’m needing. So, ill wind, blow away
https://www.youtube.com/watch?v=AjvI9AEhNd0
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