Träume aus Stahl

29.6.2021. Wenn ein Unterhaltungsprogramm zu oft angeboten wird, erzeugt es Langeweile. Zur Zeit betrifft das vor Allem technische Spielereien. So ist der aktuelle Gesamteindruck überall dort, wo viele Menschen sich treffen. Was dann noch aus dem Rahmen fällt, hat nur den Wert einer Sensation, die aufglüht und verlischt. Oder es ist Teil einer hartnäckigen Fixierung.

Wünsche und Träume würzen das Leben, aber das Festklammern daran bringt Ärger. Zum Glück gehört immer auch der Abschied. Oft ist er wie eine Befreiung, weil das Loslassen ein Teil der Freiheit ist. Und  es gibt das Netz-Durchsetzungsgesetz von 2017, nach dem jede Belästigung im Internet als Straftat protokolliert und von den juristischen Experten der Staatsanwaltschaft geprüft werden muss. Davon hört man noch wenig, und jede Arbeit  kann auch zur oberflächlichen Routine werden. Aber die Sache hat eine Eigendynamik. Wenn das Rad rollt, darf Niemand auf den Abschaltknopf drücken und ein Urteil bremsen oder verhindern.

Zu diesem Thema gibt es hier noch ein paar Kommentare:

https://luft.mind-panorama.de/?s=netz+durchsetzung&x=16&y=8

Eigentlich ist jede übertriebene Regelungs-Wut auch eine Störung, doch immer öfter unvermeidlich. Schaut man in die wichtigsten Zahlen eines Staates, sind die Ursachen für fallende Minus-Werte meistens Fehler, um die sich Niemand kümmert. Das gilt bei den Jahresbilanzen der Firmen, den Gehältern, dem Privatvermögen und dessen Grenzen bei der Lebensgestaltung. Das Jammern über Ungerechtigkeiten bringt aber nicht viel, wenn die Ursachen und die Verursacher gar nicht gesucht werden. Spricht man mit Betroffenen, reagieren sie zu oft mit Passivität.

Ursachenforschung  ist jedoch die Lösung für alle ungelösten Rätsel. Die alten Römer hatten dafür eine lateinische Formel: „Cui bono?“ (Wem nützt es?) Zweitausend Jahre später ist das eine beliebte Leerformel, wie raschelndes Stroh. „Schlage auf den Busch, und die Schlange springt heraus.“ Damit meinte der berühmte chinesische Gneral Sun Tsu (544 – 496 v. Chr.), dass manchmal ein Rascheln ausreicht, um dahinter Auffälligkeiten zu entdecken. Das kann auch eine Bemerkung  sein, die nicht in einen logischen Zusammenhang passt. Oder Stolperstellen in einer längeren Aktivität, die viele Betroffene und offene Ohren hat. Passiert das erfolgreichen Führungskräften, dann haben sie einen Fehler gemacht, der keine Nebensache ist, und ihr eigener Stuhl fängt an zu wackeln oder umzukippen. Als unsere eigene Firma sich völlig neu organisierte, gab es nur wenige Panik-Attacken. Denn bei den meisten Mitarbeitern änderte sich nicht viel. Die Chefs reichten sich helfende Hände. Aber auch das Abstellgleis war immer offen, dazu die  Schränke mit den dicken Akten, die über Nacht geräuschlos verreisten. Heute  sind Papier-Stapel dabei überflüssig. Wenn Mitarbeiter gehen, ohne zu grüßen, reinigen sie  ihre Dateien nicht für den Abfalleimer, sondern als Andenken, zur Wiederverwertung. Schaut man im Lexikon nach Stichwörtern wie „Open Lux“, ist sofort verständlich, wie die vielen  offenen Löcher entstanden sind, die jetzt so viel Arbeit machen, wenn die Spürhunde anfangen zu bellen oder zu jaulen.

Träume aus Stahl rosten nicht, aber Keiner mag sie. Die Phantasie bereichert das Leben, man darf nur Beides nicht verwechseln. Ein einziger Organist kann Klänge aufbauen, als wäre es ein großes Orchester. In der menschenleeren Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen bei Staffelstein begann eines Morgens die große Orgel zu spielen. Die Akustik des Innenraums hatte einen kurzen Nachhall, der die Musik  aufteilte und vergrößerte. Die Wirkung war sehr stark, auch im Passauer Dom, wo sich die größte Orgel der Welt befindet. Orchester können natürlich für gewaltige Klänge sorgen, aber sie brauchen die passenden Noten, sonst geht man lieber. Und Musik gibt es überall.

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die siebte Sinfonie von Anton Bruckner (1824 – 1896) :

https://www.youtube.com/watch?v=dSGOaTuAesY

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