10.7.2020. Auf geographischen Weltkarten sind alle Kontinente verzeichnet. Satellitenfotos registrieren auch weit entfernte Sterne im Universum. Die Bereiche des Sichtbaren sind bekannt.
Vor hundert Jahren gelang es Wissenschaftlern, auch Bereiche des Unsichtbaren nachzuweisen. Damit waren keine Phantasieprodukte gemeint, die sich spontan im Denken von Künstlern entwickeln und blühen, aber nicht nachprüfbar sind.
Albert Einstein bemerkte als Mitarbeiter des Züricher Patentamtes, dass es physikalische Abläufe gab, die nicht zu den überlieferten Erkenntnissen passten, sondern aufgrund anderer Einflüsse nur noch relativ galten, also veränderbar waren. Das gilt für den gesamten materiellen Bereich.
Strom und elektronische Elemente sind unsichtbar, haben aber bekanntlich starke Wirkungen.
Sigmund Freuds wohlhabende Patienten aus der feinen Wiener Gesellschaft fielen dadurch auf, dass sie sich auffällig benahmen und Wahnvorstellungen äußerten, die mit ihrer guten bürgerlichen Erziehung nicht zusammenpassten. Freud entwickelte Methoden zur Ursachenforschung, die zunächst sehr langsam waren, aber immer treffsicherer wurden.
Als Kolumbus im Jahr 1492 Amerika entdeckte, hatte ihm der spanische König eigentlich den Auftrag erteilt, Indien zu finden. An der Bedeutung seiner Forschungsergebnisse ändert das überhaupt nichts.
Die Liste aller Entdeckungen ist unüberschaubar. Vieles wurde zunächst verlacht und als unwichtig eingeschätzt. Doch schon vor zweitausend Jahren hatten die alten Hochkulturen wie Ägypten und China Erkenntnisse, die erst heute aufmerksam untersucht werden.
Das Thema ist noch längt nicht beendet. Immer noch werden Bereiche separat erforscht, die Gemeinsamkeiten und Querverbindungen haben, die einfach ignoriert werden. Irrtümer können sehr zählebig sein, aber wenn sie erst spät erkannt werden, ist der Schaden nicht mit einer Handbewegung zu beseitigen. Manchmal wird das sogar absichtlich verhindert, aber die systematische Ursachenforschung hat längst Methoden entwickelt, die schnelle Problemlösungen sehr einfach machen.
Die Forensik ist die wissenshaftliche Auswertung kriminalistischer Spuren, die mit äußerster Raffinesse verwischt wurden, aber nicht verschwunden sind. Leider haben selbst professionelle Ermittler nicht immer die Fachkenntnisse, um Täuschung und Betrug zu erkennen. Die Lektüre von Prozessberichten lässt manchmal in Abgründe blicken. Die öffentlich zugänglichen Informationen über den bekannten Fall Kachelmann sind derart unglaublich, dass man selbst die seriösen Quellen nicht für möglich hält, obwohl die Beweise für die falschen Verdächtigungen schon im Frühstadium erkennbar waren.
Dass Fehler passieren, wird sich niemals vermeiden lassen. Der Dualismus, das Doppelprinzip von Tag und Nacht, Gut und Böse, Sommer und Winter, erzeugt Spannungen und lässt sich nicht beseitigen. Aber die Folgen können immer rascher erkannt und frühzeitig gedämpft werden.