Neue Kontinente, seit Kolumbus

30.6.2016. Christoph Kolumbus (1451 – 1506) wollte im Jahr 1492 Indien finden, landete aber in Amerika. Was danach kam, ist bekannt. Aber nicht restlos. Die Wissenschaft stößt auf immer neue Phänomene.  Im Universum sind es die Schwarzen Löcher, deren Energie so stark ist, dass sie alles Licht verschlucken und andere Sterne verschlingen. Wie funktioniert das? Man weiß es nicht. Noch nicht.

Jeder Mensch ist ein eigener Kontinent. Jahrtausende lang erforscht von der Biologie, der Philosophie. Das war’s dann, glaubten die Naturwissenschaftler. Bis Sigmund Freud  (1856 – 1939) zur Jahrhundertwende im Jahr 1900 einen Paukenschlag setzte, der immer noch nachhallt. Das war sein Buch „Die Traumdeutung“. Ein Phänomen, das vorher als Tummelplatz für Wahrsager und Zukunftsdeuter für große finanzielle Umsätze sorgte. Doch Freud entdeckte, dass im menschlichen Bewusstsein, der Steuerzentrale für alle Handlungen, drei Ebenen existierten: Das Ich, die Wahrnehmung der eigenen Person. Das Über-Ich, die Einflüsse von außen, durch Erziehung, Arbeitskollegen und alle anderen Wahrnehmungen der Außenwelt. Und das Wichtigste: Das Unterbewusstsein,  ein riesiger Gedächtnisspeicher für alle Erfahrungen, Enttäuschungen, die nicht spurlos verschwunden sind, sondern auf ihren befreienden Erweckungskuss warten, so wie das schlafende Dornröschen auf seinen Märchenprinzen.

Das ist sehr geheimnisvoll. Ein Mysterium, das sich mit  technischen Methoden nicht auflösen lässt. Und das ist auch gut so.

Gerade sprach ich mit einem sehr bekannten, früheren Prominentenwirt über die „gute alte Zeit“, als Stars aus Film und Fernsehen bei ihm ein- und ausgingen. Das braucht er heute nicht mehr und ist aufgeschlossen bei Themen, für die er früher keine Zeit hatte. Auch das ist ein unbekanntes Land, wenn Einer sich selbst erforscht und nichts davon studiert hat. Der Jahrtausend-Denker Sigmund Freud hat seinen Studenten dringend empfohlen, vor der Praktizierung seiner Erkenntnisse eine „Selbst-Analyse“ durchzuführen. Das kostet Zeit. Und Jeder macht das nicht. Darum gibt es unter Berufspsychologen so viele Scharlatane und Nichtskönner, deren Gutachten nach Geld riechen, nach Bestechlichkeit und Korruption.

Jeder Mensch ist ein eigener Kontinent. Das erlebt man jeden Tag, wenn man sich öffnet. Zwei Herren setzen sich kürzlich  höflich dazu, an einem Wirtshaustisch. Sie sehen ganz unscheinbar aus, mit  preiswerten Alltagsklamotten. Sie reden über Kochrezepte. Eher langweilig. Dann fallen Namen wie Schuhbeck, Witzigmann, Käfer. Die Luxus-Gastronomie. Dort arbeiten sie und schimpfen über die berühmten Feinkostköche und wissen das, was  in keiner Zeitung steht. Ich frage sie, „Wie kochen Sie privat?“ Nur einfachste Gerichte. Leberkäs und Krautsalat.

So geht das, und in neuen Kontinenten lauern auch Abgründe, die man nach vielen Jahren rasch und immer schneller wahrnimmt. Die raffiniertesten Betrüger sind unterworfen ewigen Gesetzen. Das spricht sich schnell herum. Auch wenn ein armer Hund betroffen ist. Die jungen Leute haben Smartphones, nicht nur zum Schwatzen. Sie senden Informationen in alle Welt. 1.600 Kilometer sind es von hier zum Mittelmeer. Mit dem Auto sechzehn Stunden. Mit dem Smartphone nur ein paar Sekunden.

Der richtige Ton beflügelt und dämpft alle Unterschiede zwischen Menschen. Der richtige Ton entscheidet auch in der Musik, von Anfang an im Leben  und dann  immer mehr.

Im Jahr 1944, in den letzten Monaten des  Weltkriegs, sang Tiana Lemnitz „In der Kindheit frühen Tagen“ :

https://www.youtube.com/watch?v=tIBidtCB-Yw

.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.