Erzwungene Veränderungen

16.122.2020. Durch Vergleiche erkennt man am besten. Man trauert nicht der Vergangenheit nach, aber sie verrät Veränderungen. Fortschritte und Misserfolge. Die äußerlichen, beim Geld Verdienen und Ausgeben. Doch auch die wachsenden Erfahrungen und Bewertungen. Vor einem Jahr war ich jeden Tag in der Altstadt, manchmal nur kurz. Seit heute haben wir den Lockdown. Wer abends auf der Straße erwischt wird, muss 500 Euro Geldbuße zahlen. Das ist für Normalverdiener ein harter Brocken. Arme können sich das gar nicht leisten. Für Reiche gibt es innerhalb ihrer Traumpaläste viele Möglichkeiten, aber sie stoßen auch an ihre Grenzen.

Grenzenlos ist die Welt der Gedanken. Jeder hat sie, aber drinnen sieht es manchmal aus wie auf einem Müllplatz. Solche Bewohner leiden deshalb besonders. Auch alle Anderen, die Problemen, haben. Also die Meisten. Wer bisher gern abends in Lokalen herumlief und dort seine falschen Freunde traf, konnte damit immerhin die Zeit totschlagen. Vor einem Jahr fielen mir dabei immer mehr Belästiger auf, die sich in der Altstadt herumtrieben. Erstaunlicherweise waren es junge, gut aussehende Menschen. Sie machten mit ihren teuren Smartphones verbotene Privatfotos von Passanten und verschickten sie, verändert und bearbeitet, durch das Internet. Dabei lachten und kicherten sie ständig. Jetzt dürfen sie das gar nicht mehr. Die Gaststätten haben immer weniger Besucher und kämpfen nur noch um ihre Existenz. Das ist schlimm, aber auch Sodom und Gomorrha, die finsteren altbiblischen Sünden-Metropolen. Der Mann Lot und seine Ehefrau waren dort noch rechtzeitig vor dem Untergang, dem göttlichen Strafgericht geflohen, aber er verbot ihr streng, zurück zu schauen. Sie war trotzdem zu neugierig. Da erstarrte sie sofort zu einer toten Salzsäule.

So schlimm geht es den jungen Leuten heute jetzt nicht. Aber sie langweilen sich und haben trotz ihrer neuen Sparsamkeit immer noch kein Geld, um es auszugeben. Es ist wie in den Klöstern. Dorthin gingen junge Männer, wenn sie sich von der lärmenden Außenwelt verabschieden wollten, um zu meditieren. Der Religionsgründer Buddha stammte aus einem reichen Elternhaus. Aber gab Alles ab und setzte sich in eine verlassene Einöde. Dort dachte er viele Tage lang nach. Dann verkündete er seine Lehre. Der Mensch ist so fehlerhaft, vollschlechter Gedanken und Gewohnheiten, dass er sie bekämpfen muss, um sich damit reinigen. In einem einzigen Leben geht das gar nicht, also wird er nach seinem Tod wiedergeboren. Das wiederholt sich so oft, bis er rein ist. Dann löst er sich auf und vergeht im Nirwana. Das ist das Nichts, aber gleichzeitig die Vereinigung mit dem Kosmos, der alle Escheinungsformen enthält.

Wer so denken kann, ist in einer hektischen Zeit, im Überfluss und im Über-Angebot, nicht interessiert an der Geldverschwendung. Bisher konnten das auch die Wenigsten. Jetzt sind aber Alle dazu gezwungen, weil der Staat es so will, noch über den Jahreswechsel hinaus. Was machen die bisherigen Prasser und Verschwender jetzt? Sie müssen ja mit dem nächtlichen Verstummen des öffentlichen Lebens ihre Probleme haben, wollen aber eigentlich, trotzdem einfach weiter genießen und lachen, verbotene Privatfotos von Fremden in der Altstadt machen und noch ganz andere Sachen. Das kostet jetzt 500 Euro, wenn sie nachts draußen gesehen werden, und sie waren immer leicht erkennbar.

Das sind auch Bilder wie bei einem Weltuntergang. Im Kapitel „Die Johannes-Apokalypse“ habe ich dazu 24 Artikel geschrieben. Aber auch 129 hoffnungsvolle Kommentare zur „Neuen Welt“, die nach dem Ende der bisherigen Zustände unvermeidlich kommen wird. Man findet sie in der Themen-Übersicht, ganz rechts.

Man erlebt zur Zeit viel Beklommenheit und Angst bei den gegenwärtigen Meldungen aus der ganzen Welt. Ich versuche das zu dämpfen und habe täglich viele Leser. Das ist kein Grund, sich etwas darauf einzubilden, aber es hilft vielleicht doch ein paar Leuten, die ich gar nicht kenne.

Abstoßend ist zur Zeit die Hysterie, die übertriebene Aufgeregtheit. Dahinter verstecken sich Störungen, die längst vorhanden waren, aber jetzt, logischerweise, immer heftiger werden. Der Einzelne kann dagegen gar nichts manches. Besonders schlimm trifft es Verbrecher. Gott braucht keine Justiz. Er setzt seine Weltordnung ganz alleine durch, ohne solche dummen Gutachter, die für Geld ihre eigne Mutter ermorden würden.

Solche Fälle sind oft passiert. Interessant dabei sind immer die Beteiligten. Sie wurden oft als Ketzer zum Tode verurteilt, aber überlebten trotzdem. Zum Beispiel verbrannt wurde Girolamo Savonarola im reichen Florenz, der offen den sündigen Papst in Rom kritisierte. Oder Martin Luther, der in der gleichen Epoche ein verfluchtes Rom besuchte und danach eine eigene Konfession gründete. Auf dem Reichstag in Worms widersprach er sogar dem mächtigen Kaiser Karl V., der ihn sofort danach zum Tode verurteilte, als Luther aber schon auf dem Heimweg nach Deutschland war. Dort versteckte ihn sein Kurfürst, Friedrich der Weise, auf der Wartburg, wo er die gesamte Bibel in eine kräftige, deftige deutsche Sprache übersetzte, die vorher in den Kirchen nur auf lateinisch zitiert wurde.

Christopher Marlowe stritt sich in London öffentlich mit dem Erzbischof von Canterbury, der ihm einen Prozess wegen Gotteslästerung und Ketzerei anhängte, mit einem sicheren Todesurteil. Kurz vorher gelang es Marlowe, mit Wissen von Königin Elisabeth I., die ihn sehr mochte, ins Ausland zu fliehen und unter einem ganz anderen, später weltberühmten Namen, viele hoch bedeutende Werke zu verfassen.

Dazu gibt es einen spannenden, sehr glaubwürdigen Film, aus der TV-Serie „Terra X“. Hier kann man ihn sehen (45 Minuten) :

„Das Shakespeare-Rätsel“

https://www.youtube.com/watch?v=w-7k20gn-kY

Zum Gedenken an Christopher Marlowe habe ich eine neue Webseite begonnen, die noch im Aufbau ist.

Die neue Webseite dazu findet man hier:

„Zeichen und Bilder“

https://www.mind-panorama.de/

Ich bin sicher, dass eine neue Welt kommt. Ihre Regeln findet man auch hier, ganz rechts, in dem gleichnamigen Kapitel „Die neue Welt“.

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