3.9.2021. Wer in den Tierpark Hellabrunn geht, will Bewegung sehen, sonst kann er gleich zu Hause bleiben und sich Fotos anschauen. Zu viel Unruhe ist nicht angenehm, trotzdem ist sie weit verbreitet. Als Einstein die nphysikalische Relativitätstheorie entdeckte, war ihm das egal. Er machte Messungen mit dem Licht und fand heraus, dass es keine Konstante ist, sondern abhängig von Masse und Energie. Also relativ, so wie die Wahrnehmung von Bewegungen. Das hatte eine durchschlagende Wirkung auf alle wissenschaftlichen Beobachtungen. Sympathie kann durch ein schönes Gesicht ausgelöst werden. Wer mit diesem Gesicht schon Probleme hatte, reagiert verärgert. Es kommt also auf den Zusammenhang an. Und das ist in der Gegenwart eine große Lücke. Jeder kann noch so viele Daten sammeln wie er will, wenn er sie nicht ordnet und bewertet, bleibt es ein Fakten-Salat.
Und damit öffnet sich der nächste Riesen-Abgrund. Wer macht die Bewertungen? Die Professoren mit akademischem Abschluss? In den Firmen sind es natürlich die Filialleiter oder die obere Geschäftsführung. Das geht eigentlich auch gar nicht anders. Das ungelöste Problem sind die Personen, die nach der Macht greifen. Nicht durch herausragende Fähigkeiten, sondern durch Beziehungen oder Geldzahlungen. Hinter verschlossenen Direktions-Büros ist das gar nicht erkennbar, aber an den Auswirkungen. Gerät ein Betrieb ins Strampeln, hat Jemand, ganz oben, einen falschen Knopf gedrückt und eine Lawine ausgelöst, deren Zerstörungswut Niemand mehr bremsen kann. Sind die wichtigsten Schaltknöpfe gar nicht bekannt, dann ist Feierabend für Alle, auch wenn sich das jahrelang, langsam schleichend noch dahinzieht.
Falls jetzt Jemand zusammenzuckt, ist er bei der falschen Adressse gelandet. Hier gibt es keinen Enthüllungs-Jorurnalismus. Die Profis dafür sollten einfach nur in den Spiegel schauen. Keinen Zauberspiegel, sondern ein gutes Gedächtnis. Dann kriechen die Vampire aus der Nacht immer näher. Hier sind sie ganz weit weg. Denn es reichen zwei Stichwörter: Datenschutz und Privatsphäre. Dann gehen die Vampire in Deckung. Nietzsche nennt sie „Taranteln“ (Giftspinnen), weil sie ihre eigenen Misserfolge oder fehlenden Begabungen auf Andere loslassen, sie beschimpfen oder fertig machen wollen. Nietzsche hatte ein ganz anderes Rezept:
Das Wundermittel gegen Vampire ist das Nachdenken, nicht das Herumrühren im Schmutz. Dafür nannte der Wundermann drei Methoden: Die Verwandlung in ein Kamel, das geduldig alle Ungerechtigkeiten herumschleppt. Danach hat es so viele Erfahrungen, dass es zum Löwen wird, der besonders stark ist und selbst seinen schnellsten Feinden hinterher läuft. Selbst die Giftspinnen interessiert das nicht, aber das ist die Kunst der Symbolik. Ein Bild steht nur für einen längeren Gedanken. Ein Raubtier kann auch nur ein besonders hinterhältiger und heimtückischer Mensch sein. Und die dritte Stufe ist das Kind. Wer alle Erfahrungen abstreift und sie hinter sich liegen lässt, ist wie neu geboren. Er kann alle Erfahrungen noch einmal erleben, aber mit einem ganz anderen Bewusstsein.
Solche Hinweise kann selbst ein Kind verstehen. Aber Nietzsche selbst hatte Pech. Er wusste das Alles und hat es in seinem „Zarathustra“ formuliert. Aber er kannte auch Menschen, denen er besser aus dem Weg gegangen wäre. Das war bestimmt nicht sein hoch verehrter Richard Wagner, aber gegen ihn entwickelte Nietsche später einen derartigen Hass, dass ich darüber am 30.8.21 einen eigenen Arikel geschrieben habe: „Nietzsches Absturz“ :
https://luft.mind-panorama.de/nietzsche/
Es gibt Hypothesen, dass der Philosoph an einern unheilbaren körperlichen Krankheit litt. Wahnsinnig war er auf keinen Fall, sonst hätte er bis zu seinem spätere Zusammenbruch in Turin nicht derartig großartige Ideen hinterlassen, dass man sie selbst in seinen Hass-Ausbrüchen nur respektieren, aber auch darüber nachdenken kann. Dann kommt man noch auf ganz andere Wege, die viel tiefer gehen.
Nietzsche war arrogant. Sein „Zarathustra“ hatte das historische Vorbild eines mächtigen Priesters. Und genau in diesem Tonfall ist das ganze Buch geschrieben, „bilder-wütig“ und „bilder-wirr“, wie der Auor später selbst urteilte. Eine Abwertung war das nicht. Nietzsche fühlte sich wie ein mächtiger Adler, der frei über dem Erdboden schwebt, aber mit seinen scharfen Augen Alles sieht und beurteilt. Auch zu diesem Thema habe ich am 26.8.21 einen eigenen Artikel geschrieben. „Das Rauschen der Adlerflügel“:
https://luft.mind-panorama.de/rauschen/
In Bearbeitung ist zur Zeit eine Artikel-Serie über die „Deutung der Symbole“ bei Richard Wagner. Das gleiche Stichwort steht unter diesem Text, es wird laufend aktualisiert, aber nicht jeden Tag. Auch nicht der Hinweis auf das Copyright, der ganz oben auf dieser Seite erklärt wird. Wer dagegen verstößt, hat auch hier Datenschutz. Und nur den Hinweis, sich auch über den Schutz des geistigen Eigentum zu informieren.
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