2.6.2021. Wenn sich etwas ändert hat das auch Folgen an allen entfernten Verbindungspunkten. Sogar die Perspektive, der Blickwinkel, wird umgekrempelt. Notwendig ist das nicht immer, dann gibt es Ärger.
Notwendig waren früher Methoden, die zu alt geworden sind, weil es bessere gibt. Im Februar 1970 lag knöchelhoher Schnee um eine Bundeswehrkaserne, nicht weit von Würzburg. Kurz nach Mitternacht wurden wir geweckt, mussten eine Uniform mit Gepäck anziehen. In achtköpfigen Gruppen ging es dann los, nur mit einer Geländekarte. Mehrere Kontrollstellen mussten gesucht werden, damit dort die Zuverlässigkeit der Beteiligten mit einer Unterschrift quittiert wurde. Mit Taschenlampen ging es weiter durch lichtlose Landschaften. Vierzig Kilometer im frischen Schnee, dann näherte sich wieder die Kaserne. Letzte Station war ein kleines, verlassenes Dorf. Dort gingen plötzlich Fenster auf, und Jeder bekam einen Krug Bier. Erst später stellte sich heraus, dass die freundlichen Bäuerinnen nur Statisten waren, die hier ihren Einsatzort hatten und uns belohnen sollten.
Auch für Zwanzigjährige war das eine körperliche Herausforderung, aber zur damaligen Zeit notwendig. Die östlichen und westlichen politischen Systeme in Europa bedrohten sich gegenseitig. Geheimpläne existierten, ganz Westeuropa überfallartig zu überrollen und zu besetzen.
Das ist nicht geschehen. 50 Jahre später gibt es die früheren Feinde auch nicht mehr. Die Aggressivität ist abgestürzt, aber Spannungen bleiben trotzdem. In Zukunft wird körperliche Ausdauer gar nicht mehr die Hauptrolle spielen. Auch die Strategie-Computer sind technisch kaum noch zu verbessern. Offen ist die Urteilsfähigkeit. Der Verstand kann noch so logisch denken. Wenn drinnen Informationslücken weit offen sind und eine starke Abneigung, sich zu verändern, kommen immer neue Krisen. Sie gehen durch alle Medien, und bei vielen fragt man sich, warum überhaupt? Denn die Maschen enthalten immer wieder die gleichen Strickmuster.
Das war so auch schon in der Steinzeit, aber heute liegen Instrumente bereit, die präziser und zuverlässiger sind, ohne eine Kanonenkugel abzufeuern. Erst seit heute gibt es eine ganz neue, internationale Staatsanwaltschaft für Europa, an der bisher 22 Staaten beteiligt sind. Sie ist zuständig für Großverbrechen, zum Beispiel Geldwäsche. Dabei werden hohe Finanzbeträge aus unsauberen Quellen geräuschlos in ganz saubere Projekte gesteckt. Anschließend ist Alles porentief rein. Das ist unbrauchbare Vergangenheit, nicht restlos, aber die bisherige Energie, die dabei von allen Mitarbeitern und Mitwissern verschwendet wurde. Es gibt ja auch Methoden, die tatsächlich für jede ordentliche Nachprüfbarkeit geeignet und sicher sind. Transparenz, Durchsichtigkeit, wird ein wichtiges Schlagwort der nächsten Jahre. Wenn mit einem harten Besen sauber gemacht wird, fliegt der Staub durch die Luft und verschwindet. Oder landet in großen Tüten, die Alles abtransportieren.
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Niemand kann das Rad neu erfinden, aber sich dafür einsetzen, dass es keine derartigen Beulen oder Risse mehr hat. Die Autoversicherungen kennen Fälle, wo teure Auffahrunfälle nur vorgetäuscht wurden, um Geld zu kassieren. Das ist längst keine Massenplage mehr. Man hat einfach mit den Autokennzeichen die Beteiligten identifiziert. Ganze Banden tauchten auf. Die Justiz sorgte für Schadenserstz und Strafen. Die Medien posaunten Alles herum. Wer sich danach noch in seinem Dorf blicken ließ, verlor alle echten Freunde und wurde verjagt.
Auch bei allen anderen Straftaten ist Keiner mehr im Ausland sicher. Die Ermittler arbeiten immer enger zusammen, sogar versteckte eigene schwarze Schafe fallen dabei auf. Auslieferungsabkommen machen Tempo. Bei den ganz großen Fischen wird jeder ausländische Staatspräsident die Erwischten persönlich zum nächsten Flugplatz begleiten, bis sie wieder in ihre Heimat fliegen. Das vermeintlich sichere Bankgeheimnis der Schweiz wurde geknackt, als das amerikanische FBI ein paar Großbetrüger erwischte, die Konten in der Schweiz versteckt hatten. Jede verdächtige Firma, die ein Konto in den USA hat, muss auch ihre ausländischen Bankverbindungen offen legen, sonst wird sie für Nordamerika gesperrt. Keine wichtige Firma kann sich das leisten. Also hatte die Idee eine durchschlagende Wirkung, auch bei einigen bekannten deutschen Industriekonzernen.
Es gibt noch viele ähnliche Möglichkeiten. Warnzeichen und Alarmsignale müssten schon logisch alle Zweifel beseitigen. Sie wirken auch noch vorbeugend, wie das Gesetz gegen die anonyme Internet-Hetze von 2016. Da fehlt nur der Hinweis auf Sammelklagen. Wenn mehrere Betroffenen sich gemeinsam einen Anwalt nehmen, können sie sich die Kosten und auch die Entschädigungen teilen. Das schreckt ab, und dann kehrt auch bei solch einem Thema Ruhe ein.
Nicht möglich ist eine Zukunft ohne Probleme. Doch es lassen sich viel mehr davon lösen als bisher bekannt ist.
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